Burgholz ist ein Stadtteil von Kirchhain im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Im Altkreis Marburg war es der am höchsten liegende Ort (378m ü. NN). Der Ort liegt nördlich von Kirchhain am Rand des Amöneburger Beckens am höchsten Berg der Stadt, dem Burgholz. Auf diesem Berg, am südwestlichen Ortsrand, befindet sich der Hunburgturm, ein 28,5m hoher Aussichtsturm.
Stadtgebiet von Kirchhain mit Lage der zwölf Ortsteile
Kirche und Ortsbild
Kirche und Ortsbild
Geschichte
Allgemeines
Die älteste bekannte Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahre 1317 als Burcholz in einer Urkunde der ritterschaftliche Familie Riedesel.[1]
Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Burgholz im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freifilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Kirchhain eingegliedert.[3][4]
Für Burgholz, wie für alle ehemals eigenständigen Stadtteile von Kirchhain, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Burgholz war 1992 im hessischen Wettbewerb „Unser Dorf“ Landessieger.
Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick
Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Burgholz lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
vor 1498: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Rauschenberg
ab 1498: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Gericht Kirchhain
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Gericht Kirchhain[7]
ab 1592: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Kirchhain
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Amt Kirchhain
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Kirchhain
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Kirchhain
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Rauschenberg
ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain[9]
ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Marburg
ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Oberhessen, Kreis Kirchhain
ab 1867: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Kirchhain
ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Kreis Marburg
ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Marburg
1974: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Marburg-Biedenkopf
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Kirchhain war für die Verwaltung und das Justizamt Rauschenberg war als Gericht in erster Instanz für Burgholz zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Rauschenberg.[11][12] Das Amtsgericht Rauschenberg wurde 1932 geschlossen. Sein Bezirk ging im Bezirk des Amtsgerichts Kirchhain auf.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Burgholz 375 Einwohner. Darunter waren 6 (1,6%) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 66 Einwohner unter 18 Jahren, 147 zwischen 18 und 49, 87 zwischen 50 und 64 und 75 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 33 Singlehaushalte, 42 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern sowie 12 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 21 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 96 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[13]
302 Einwohner (Familien: 24nutzungsberechtigte, 17nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 4Beisassen)
Burgholz: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr
Einwohner
1834
271
1840
289
1846
268
1852
293
1858
267
1864
277
1871
210
1875
234
1885
224
1895
230
1905
217
1910
224
1925
246
1939
294
1946
428
1950
395
1956
314
1961
327
1967
328
1980
?
1990
?
2000
?
2011
375
2015
330
2019
327
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Kirchheim:[14][2]; Zensus 2011[13]
Burgholz, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21.Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Haushaltsplan 2020.In:Webauftritt.Stadt Kirchhain,S.3,abgerufen im November 2020.
Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20.Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr.6, S.248, Punkt 328, Abs. 54 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 6,2MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.402.
Hauptsatzung.(PDF;193kB)§6.In:Webauftritt.Stadt Kirchhain,abgerufen im November 2020.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.115f. (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Trennung von Justiz (Justizamt Rauschenberg) und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.74.
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts, Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
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