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Kleinseelheim ist ein Stadtteil von Kirchhain im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Kleinseelheim
Stadt Kirchhain
Höhe: 197 (195–220) m
Fläche: 7,13 km²[1]
Einwohner: 629 (30. Jun. 2019)[2]
Bevölkerungsdichte: 88 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Februar 1971
Postleitzahl: 35274
Vorwahl: 06422
Karte
Karte
Stadtgebiet von Kirchhain mit Lage der zwölf Ortsteile

Geographische Lage


Der Ort liegt südwestlich von Kirchhain am Rand des Amöneburger Beckens. In diesem fließt die Ohm, an der zum Schutz der am Fluss gelegenen Ortschaften nördlich des Dorfs das Hochwasserrückhaltebecken Kirchhain/Ohm liegt. Nördlich vorbei am Dorf führt die etwa in West-Ost-Richtung verlaufende Landesstraße 3088.


Geschichte


Kleinseelheim war bereits um 1000 v. Chr. besiedelt. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte zwischen den Jahren 750 und 779 als „Seleheim“ in einer Urkunde des Klosters Fulda.[1]

Früher gab es im Dorf ein Vogteigut des Deutschen Ordens.

Zum 1. Februar 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Kleinseelheim im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Stadt Kirchhain eingegliedert.[3][4] Für Kleinseelheim, wie für alle ehemals eigenständigen Stadtteile von Kirchhain, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Von links nach rechts sind die Ortsteile Kleinseelheim, Bauerbach (zu Marburg), Großseelheim, Schönbach, Niederwald, Anzefahr, Betziesdorf (im Hintergrund), Stausebach und Kirchhain sowie Himmelsberg (links dahinter) zu erkennen
Von links nach rechts sind die Ortsteile Kleinseelheim, Bauerbach (zu Marburg), Großseelheim, Schönbach, Niederwald, Anzefahr, Betziesdorf (im Hintergrund), Stausebach und Kirchhain sowie Himmelsberg (links dahinter) zu erkennen

Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Staaten und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen Kleinseelheim unterstand:[1][6]


Gerichte seit 1821


Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Kirchhain war für die Verwaltung und das Justizamt Kirchhain war als Gericht erster Instanz für Kleinseelheim zuständig.[11] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Kirchhain.[12][13] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes von 1879 blieb das Amtsgericht unter seinem Namen bestehen.


Bevölkerung



Einwohnerstruktur 2011


Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Kleinseelheim 651 Einwohner. Darunter waren 18 (2,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 285 zwischen 18 und 49, 144 zwischen 50 und 64 und 99 Einwohner waren älter.[14] Die Einwohner lebten in 270 Haushalten. Davon waren 75 Singlehaushalte, 69 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern sowie 21 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 192 Haushaltungen lebten keine Senioren.[14]


Einwohnerentwicklung


Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1577:48 Hausgesesse
 1697:32 Häuser
 1747:48 Hausgesesse (288 Einwohner)
 1838:Familien: 40 nutzungsberechtigte, 14 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 10 Beisassen
Kleinseelheim: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2019
Jahr  Einwohner
1834
 
385
1840
 
410
1846
 
426
1852
 
415
1858
 
428
1864
 
446
1871
 
457
1875
 
441
1885
 
460
1895
 
492
1905
 
525
1910
 
511
1925
 
541
1939
 
536
1946
 
778
1950
 
757
1956
 
664
1961
 
662
1967
 
677
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
651
2015
 
673
2019
 
629
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Kirchheim:[15][2]; Zensus 2011[14]

Historische Religionszugehörigkeit


Die evangelische Kirche von 1665
Die evangelische Kirche von 1665
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:434 evangelisch-lutherische, 9 römisch-katholische Einwohner
 1885:452 evangelische (= 98,26 %), 7 katholische (= 1,52 %), ein anderer Christ (= 0,22 %)
 1961:623 evangelische (= 94,11 %), 32 katholische (= 4,83 %) Einwohner

Historische Erwerbstätigkeit


Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1767:Erwerbspersonen: 2 Schmiede, 4 Schneider, 5 Leineweber, 3 Wirte, 4 Tagelöhner(-innen).
 1838:Familien: 30 Ackerbau, 5 Gewerbe, 20 Tagelöhner.
 1961:Erwerbspersonen: 172 Land- und Forstwirtschaft, 133 Produzierendes Gewerbe, 26 Handel und Verkehr, 20 Dienstleistungen und Sonstiges.

Infrastruktur


In Kleinseelheim gibt es eine evangelische Kirche, ein Dorfgemeinschaftshaus und verschiedene Sportanlagen.


Söhne und Töchter des Ortes




Commons: Kleinseelheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kleinseelheim, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. Oktober 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Haushaltsplan 2020. In: Webauftritt. Stadt Kirchhain, S. 3, abgerufen im November 2020.
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Punkt 328, Abs. 54 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 402.
  5. Hauptsatzung. (PDF; 193 kB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Kirchhain, abgerufen im November 2020.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  7. Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 416 (online bei HathiTrust’s digital library).
  8. Die Zugehörigkeit des Amtes Marburg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  9. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 115 f. (online bei Google Books).
  10. Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 74.
  11. Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S. 158 ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
  12. Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
  13. Verfügung vom 7. August 1867, betreffend die Einrichtung der nach der Allerhöchsten Verordnung vom 19. Juni d. J. in dem vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf, zu bildenden Gerichte (Pr. JMBl. S. 221–224http://vorlage_digitalisat.test/1%3D~GB%3D~IA%3D~MDZ%3D%0A10509837~SZ%3D237~doppelseitig%3D~LT%3DPr.%20JMBl.%20S.%20221%E2%80%93224~PUR%3D)
  14. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 28 und 68;.
  15. Einwohnerzahlen von 30. Juni 2015. In: Webauftritt Stadt Kirchhain. (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive)



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