world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Broitzem ist ein Stadtteil Braunschweigs, sechs Kilometer südwestlich der Innenstadt. Broitzem hat 6.145 Einwohner.[1] Der Stadtteil bildete bis 2021 den gleichnamigen Stadtbezirk 223 und ist seitdem Teil des Stadtbezirks Südwest.[2]

Broitzem
Broitzem
Stadt Braunschweig
Wappen von Broitzem
Wappen von Broitzem
Höhe: 83 m
Einwohner: 5790 (31. Dez. 2020)[1]
Eingemeindung: 1. März 1974
Postleitzahl: 38122
Vorwahl: 0531
Karte
Karte
Lage von Broitzem in Braunschweig

Geographie


Der Ort befindet sich mitten zwischen dem im Norden verlaufenden Fuhsekanal und dem im Süden liegenden Steinberg. Nachbar-Stadtteile sind im Norden die Weststadt, im Westen Stiddien, im Osten Rüningen und im Süden Geitelde.


Geschichte


Broitzem um 1899
Broitzem um 1899
Die erste kartografische Darstellung Broitzems im Ämteratlas des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel von Gottfried Mascop, 1574.

1160 fand der Ort erste urkundliche Erwähnung als Brochem. Dieser Namen wird hergeleitet von brok für „feuchte Wiese“ und hem, was für „Siedlung“ stehen soll. 1179 wird der Ort als Brotseim und 1552 als Broizem erwähnt.

Die reichsfreien Edelherren von Meinersen waren in Brotsem begütert. Laut ihrem Lehnsregister gaben sie eine Hufe und drei Hofstellen mit aller Frucht und allem Nutzen an Wald und Wiese als Lehen an ihren Knappen Achilles von Kniestedt, dem sie das Gut 1242 abkauften und dem Kloster St. Ägidien in Braunschweig schenkten. Um 1280 gaben die Edelherren sechs Hufen als Lehen an die Braunschweiger Bürger Hermann Stapen und seine Brüder.[3]

Durch die Nähe zu Braunschweig bedingt wurden Teile der Broitzemer Ländereien ab 1384 in die Braunschweiger Landwehr einbezogen, während der Ort nie Teil der Landwehr wurde. Am Ende des 18. Jahrhunderts hatte der Ort circa 400 Einwohner. Nördlich der Kirche befanden sich im alten Ortskern die größeren Ackerhöfe, während sich die Landarbeiter westlich des Ortskerns angesiedelt hatten. Der Kirchenbau der Jahre 1469 bis 1480 wurde in den Jahren 1792 bis 1797 durch die Kammerbaumeister Heinrich Ludwig Rothermundt und Martin Carl Jakob Fricke umgebaut.

Ab circa 1850 siedelte sich im Ort mit einer Zuckerfabrik und einer Ziegelei Industrie an. Auch kamen kleinere Handwerksbetriebe hinzu.

1916 wurde auf dem Gebiet der heutigen Weststadt der Flugplatz Broitzem gebaut, auf welchem die Lufthansa von 1929 bis 1934 Piloten ausbildete. Von 1934 bis 1945 bildete die Luftwaffe dort Fallschirmjäger aus. Reste dieser Anlagen sind in der heutigen Weststadt zu finden (Kasernenanlagen Bereich Ludwig-Winter-Straße).

1934 wurde der nördlich der Bahnstrecke Hannover–Braunschweig gelegene Teil des Gemeindegebiets nach Braunschweig eingemeindet. 1974 folgte der Ort. Die bis dahin selbständige Gemeinde Broitzem ging in der Stadt Braunschweig auf.[4]


Politik



Wappen


Wappen von Broitzem
Wappen von Broitzem

Blasonierung: „In Blau ein goldenes griechisches Kreuz, die Armenden mit je einer oberhalben goldenen Lilie besteckt.“

Das Lilienkreuz leitet sich von dem ehemaligen Adelsgeschlecht derer von Broitzem ab, die in Silber ein ähnliches rotes Kreuz als Wappen führten. Sie hatten sich seit dem 14. Jahrhundert nach dieser Ortschaft benannt und waren Patrizier in der Stadt Braunschweig. Dort starb ihre Linie jedoch um das Jahr 1800 aus. Die Farben Blau und Gold stehen für das ehemalige Land und den Landkreis Braunschweig. Ein Wappen derer von Broitzem befindet sich an der Andreaskirche in Braunschweig.

Entworfen wurde es von Arnold Rabbow und am 6. Februar 1980 vom Ortsrat angenommen.[5]

Wirtschaft

Neben einem breitgefächerten Angebot an Einzelhandel hat sich in Broitzem eine Vielzahl an Kleingewerbe angesiedelt.


Verkehr



Sport


In Broitzem sind folgende Sportvereine ansässig:


Bauwerke


Teilweise noch spätgotische Kirche von 1469, heute Versöhnungskirche von Broitzem
Teilweise noch spätgotische Kirche von 1469, heute Versöhnungskirche von Broitzem
Ehemaliger Wasserturm
Ehemaliger Wasserturm
Wasserturm

Auf dem Steinberg, auf einer Höhe von 102,70 m.ü.NN., wurde 1957 ein Wasserturm errichtet. Nachdem er für die Nutzung im Rahmen der Wasserversorgung durch verbesserte Pumpenanlagen überflüssig wurde, ist er 1994–96 zu einem Wohngebäude umfunktioniert worden.

Fernmeldeturm

Auf dem Steinberg befindet sich eine Sendeanlage der Deutschen Telekom. Der Fernmeldeturm (52° 13′ 37,13″ N, 10° 28′ 27,26″ O) wurde 1971 erbaut und ca. 1987 im Rahmen der Einführung des Privatfunks auf seine heutige Höhe von 154,65 m aufgestockt. Er ist damit das zweithöchste Bauwerk der Stadt. Das Betriebsgeschoss liegt 78 m über dem Boden. Der Turm dient zu Richtfunkzwecken sowie zur Verbreitung von Hörfunk- und TV-Programmen.

Kirche

Die Versöhnungskirche in Broitzem wurde in den Jahren 1469–1480 errichtet.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Broitzem – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Einwohnerstatistik auf braunschweig.de, abgerufen am 29. Juli 2018
  2. Grenzen der Stadtbezirke (gültig ab 01.11.2011). (PDF; 184,10 kB) Stadt Braunschweig, 1. November 2011, abgerufen am 25. August 2014.
  3. Peter Przybilla: Die Edelherren von Meinersen, Hrsg.: Uwe Ohainski und Gerhard Streich, Hahnsche Buchhandlung Hannover 2007, S. 476
  4. Informationstafel vor der Kirche im Bereich Große Grubestraße Ecke An der Kirche, abgelesen am 23. März 2010.
  5. Arnold Rabbow: Neues Braunschweigisches Wappenbuch. Braunschweiger Zeitungsverlag, Meyer Verlag, Braunschweig 2003, ISBN 3-926701-59-5, S. 17.
  6. Bahnhof Gliesmarode als Tor zum Norden (BZ, 12. August 2020)
  7. Offizielle Mitteilung der Stadt Braunschweig zum Radweg zwischen Broitzem und Stiddien auf braunschweig.de

На других языках


- [de] Broitzem

[en] Broitzem

Broitzem is a Stadtbezirk (borough) in the south-western part of Braunschweig, Germany.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии