Das Pfarrdorf Blaich bildet mit Pörbitsch und Ziegelhütten im Westen eine geschlossene Siedlung. Diese liegt nördlich des Weißen Mains. Im Norden erhebt sich der Pörbitscher Hang (503mü.NHN).[2]
Geschichte
Der Ort wurde 1423 als „Blaich“ erstmals urkundlich erwähnt. Den Namen erhielt er aufgrund seiner Funktion als markgräfliche Wäschebleiche.[3]
Blaich bildete mit Unterpurbach eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Blaich 10 Anwesen. Das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach übte das Hochgericht aus und hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (2 Gütlein, 1 Tropfhaus, 1 Hofstatt, 1 Tropfhofstatt, 1 öde Hofstatt), das Stiftskastenamt Himmelkron (1 Gütlein), der bambergische Langheimer Amtshof (1 Haus) und das Rittergut Kirchleus (1 Haus, 1 Tropfhäuslein mit Hofstatt).[4]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde Blaich dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Kauerndorf und der 1812 gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. 1818 entstand die Ruralgemeinde Blaich, zu der Eggenreuth, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch und Unterpurbach gehörten. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). In der freiwilligen Gerichtsbarkeit gehörten einige Anwesen bis 1848 zum Patrimonialgericht Kirchleus. Ab 1862 gehörte Blaich zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[5] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 5,093km².[6]
Am 1. Januar 1902 wurde die Gemeinde Blaich nach Kulmbach eingegliedert.[7]
Baudenkmäler
In der Bayerischen Denkmalliste sind 12 Baudenkmäler aufgeführt:
Evangelisch-lutherische Auferstehungskirche
Ehemaliges Feuerwehrhaus
Blaicher Schule
Kontorgebäude der ehemaligen Brauerei Mönchshof
Verwaltungstrakt der Sauermannfabrik mit Bronzeplastik einer Kuh
Drei Villen
Doppelwohnhaus
Grenzsteine
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Kulmbach#Blaich
Blaich ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich nach St. Petrus (Kulmbach) gepfarrt.[4] Mittlerweile ist der Ort Sitz einer Pfarrei.
Literatur
Rüdiger Barth:Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
Johann Kaspar Bundschuh:Blaich. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB790364298, OCLC833753073, Sp.408 (Digitalisat).
Erich Freiherr von Guttenberg:Land- und Stadtkreis Kulmbach (=Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB451738918, S.11.
E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 11.
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 584.
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 745.
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1015 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.503.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.149, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.895, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1065, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.987 (Digitalisat).
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 724.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1007–1008 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.868–869 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.639 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.161 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.314 (Digitalisat).
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