Das Dorf bildet mit Fölschnitz im Süden eine geschlossene Siedlung. Diese liegt am Weißen Main und an der Schorgast, die bei Forstlasmühle als rechter Zufluss in den Weißen Main mündet. Die Flüsse schneiden sich in das Obermainische Hügelland ein. Die Bundesstraße 289 führt nach Kulmbach (4,5km westlich) bzw. nach Untersteinach (2km nordöstlich). Die Staatsstraße 2182 zweigt von der B289 ab und führt über Fölschnitz nach Ködnitz (3,5km südöstlich). Anliegerwege führen nach Mühlberg (0,6km südwestlich) und nach Forstlasmühle (0,6km südwestlich).[3]
Geschichte
Das Haufendorf bestand ursprünglich aus 6 Höfen und 4 Gütern. 1256 wurde es als „Curendorf“ erstmals urkundlich erwähnt. 1296 erscheint es erstmals in der heutigen Form als „Kawrendorf“. Das Bestimmungswort ist Curo, der Personenname des Siedlungsgründers.[4]
Kauerndorf bildete mit Mühlberg eine Realgemeinde. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Kauerndorf aus 31 Anwesen. Das Hochgericht übte das bayreuthische Stadtvogteiamt Kulmbach aus. Dieses hatte zugleich die Dorf- und Gemeindeherrschaft. Grundherren waren
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach. Mit dem Gemeindeedikt wurde 1811 der Steuerdistrikt Kauerndorf gebildet, zu dem Aichig, Blaich, Dörnhof, Eggenreuth, Grundhaus, Kauernburg, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch, Unterpurbach und Venetianischer Stadel gehörten. 1812 entstand die Ruralgemeinde Kauerndorf, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt von 1818 wurden drei Ruralgemeinden gebildet:
Blaich mit Eggenreuth, Oberndorf, Oberpurbach, Pörbitsch und Unterpurbach
Kauernburg mit Dörnhof, Grundhaus und Venetianischer Stadel
Kauerndorf mit Mühlberg und Straß.
Die Ruralgemeinde Kauerndorf war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Kulmbach zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Kulmbach (1919 in Finanzamt Kulmbach umbenannt). 5 Anwesen unterstanden bis 1848 in der freiwilligen Gerichtsbarkeit dem Patrimonialgericht Kirchleus, 2 Anwesen ebenfalls bis 1848 dem Patrimonialgericht Thurnau. Ab 1862 gehörte Kauerndorf zum Bezirksamt Kulmbach (1939 in Landkreis Kulmbach umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Kulmbach (1879 in das Amtsgericht Kulmbach umgewandelt).[6] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 4,110km².[7]
Am 1. April 1971 wurde die Gemeinde Kauerndorf im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Ködnitz eingegliedert.[8]
Baudenkmäler
An der Schorgast 3: Vierseithof
Steinkreuz
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Ködnitz#Kauerndorf
Kauerndorf ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Oswald (Untersteinach) gepfarrt.[5]
Literatur
Rüdiger Barth:Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
Johann Kaspar Bundschuh:Kauerndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753092, Sp.71 (Digitalisat).
Johann Kaspar Bundschuh:Oberkauerndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB790364301, OCLC833753101, Sp.179 (Digitalisat).
Johann Kaspar Bundschuh:Unterkauerndorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.632 (Digitalisat).
August Gebeßler:Stadt und Landkreis Kulmbach (=Bayerische Kunstdenkmale. Band3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB451450973, S.64.
Erich Freiherr von Guttenberg:Land- und Stadtkreis Kulmbach (=Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB451738918, S.75–76.
Georg Paul Hönn:Kauerndorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.264 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Ober-Kauerndorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.279 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Unter-Kauerndorf. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.301 (Digitalisat).
Weblinks
Kauerndorf in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11.September 2021.
Kauerndorf in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 28.November 2020.
Kauerndorf im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 28.November 2020
Einzelnachweise
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.314 (Digitalisat).
E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200.
Kauerndorf im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 75f.
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 607.
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 758.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.698 (Digitalisat).
Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.503 (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis: Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (=Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB451478568, S.150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.895–896, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1067, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.1016 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1063 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1098 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.949 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.161 (Digitalisat).
R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 725.
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