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Berg ist ein Stadtteil von Friedrichshafen am Bodensee, der zur Ortschaft Ailingen gehört.

Berg
Höhe: 462 m ü. NHN
Einwohner: 1510 (1. Jan. 2014)
Eingemeindung: 1. April 1937
Eingemeindet nach: Ailingen
Postleitzahl: 88048
Vorwahl: 07541
Pfarrkirche St. Nikolaus
Pfarrkirche St. Nikolaus
Pfarrkirche St. Nikolaus

Geschichte


Panorama mit Blick auf: v. l. n. r. Pfarrkirche St. Nikolaus – Friedrichshafen – Pfarrhaus – Schulhaus
Panorama mit Blick auf: v. l. n. r. Pfarrkirche St. Nikolaus – Friedrichshafen – Pfarrhaus – Schulhaus

Ortskundliches


Das heutige Berg zieht sich durch die neuzeitliche Siedlungsbebauung von der Rotach bis nach Heiseloch. Ittenhausen, Berg und Unterberg bilden nun fast eine Einheit. Urkundlich belegt bestand der heutige Ort Berg aus verschiedenen Abteilungen, die auch im Roman von Regina Lampert Die Schwabengängerin beschrieben werden. Die Autorin beschreibt das Berg um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert und ihr eigenes Schicksal als eines der Schwabenkinder dieser Zeit.


Oberberg


Das Berg von einst rund um die Gehöfte bei der Pfarrkirche St. Nikolaus, Brauerei und Pfarrhaus war durch Flure und Äcker von Unterberg, rund um den heutigen Gasthof Frieden, getrennt. Die Kirchengemeinde war der Gemeinde Schnetzenhausen angegliedert. Um 1800 besaß Berg bereits mit dem Gasthaus zum Steiger eine Schildwirtschaft, eine Bierbrauerei, eine Essigfabrik, eine Brandweinbrennerei, eine Bäckerei und eine Küferei unter dem geschäftstüchtigen Wirt Simon Nesensohn, der zur Versorgung seiner Gewerbe auch ein Pumpwerk zur Versorgung eines Brunnens im Tal anlegen ließ.


Unterberg


Der Weiler Unterberg, rund um die Gaststätte Frieden (Schildwirtschaft ab 1858), befindet sich heute im Kreuzungsbereich Lohrstraße und Friedenstraße. Im frühen 19. Jahrhundert baute der Bauer und Gastwirt Johann Brugger mit vier Gebäuden den Weiler zu einer Reiseraststätte auf der Hauptverbindungsroute zwischen dem Sitz des Oberamts Tettnang und der Stadt Markdorf mit ihrem Bischofssitz aus. Die Reiseroute führte über die Furt bei Kehlen, Kloster Hischlatt, die Furt bei Ittenhausen, Oberberg, wahlweise Köstenbach nach Unterraderach oder auch Unterberg nach Holzhof, weiter nach Oberraderach, Riedheim nach Markdorf. Um das begehrte Schildrecht zu erlangen, benötigte der Wirt nebst ausreichend großem Pferdestall auch die Ansiedlung eines raststättenbezogenen Gewerbes, welches die Sattlerei Gälle erfüllte.


Kestenbach (heute Köstenbach)


Bereits 1265 wird als Zeitzeuge der Ritter Wernher von Raderai (heutig Raderach) angeführt, wie er das Kastell von Kestenbach beschreibt und die Bürger von Berg zu Waffen auf die Straße ruft. Im Unteren Grund befanden sich mehrere Hofstellen, die 1824 mit Kestenbach beschrieben wurden und heute nahezu unverändert als Köstenbach. Irrtümlicherweise wurde die Namensgebung auf ein nie beurkundetes Kastel zurückgeführt. Wahrscheinlicher scheint jedoch die Herkunft über die den altsprachlichen Begriff Chestenbach, welches wiederum auf die Baumsorte Kastanie zurückzuführen wäre.[4]


Grüzel (heute Grötzel)


Der Ortsteil Grüzel/Grötzel lieferte nach der Verbreiterung der neuzeitlichen Ortsdurchgangsstraße die Namensgebung Grötzelstraße. Grüzel stellt den Ortsteil zwischen den angrenzenden Ortsteilen Oberberg und Kestenbach/Köstenbach dar.[5] Der Begriff rührt vermutlich aus dem damaligen Überbegriff für Getreide her. Während an den östlichen und nördlichen Hanglagen Bergs vorwiegend Rebäcker bewirtschaftet wurden, zeichneten sich die Äcker im Bereich Grüzels vorwiegend als Fruchtäcker aus.


Außenhöfe der ehemaligen Gemeinde Berg


Das Gutt Conradi/Cappel 1749. Historische Karte aus Archiv des Benediktinerklosters Weingarten
Das Gutt Conradi/Cappel 1749. Historische Karte aus Archiv des Benediktinerklosters Weingarten

Kappelhof, Holzhof[6], Jägerhaus.


Ittenhausen


Ittenhausen, das heute mit der Siedlungsbebauung an der Bergerhalde zusammenwächst und an der Berger Steige liegt, war östlich der Rotach angesiedelt. Kirchengemeindlich war Ittenhausen Ailingen und ursprünglich dem Kloster Hirschlatt angegliedert. Historisch war es nicht Berg zugeordnet, kam es ab 1825 an die selbstständige Gemeinde Berg.


Sehenswürdigkeiten



Infrastruktur


Die Teuringertal-Bahn bildete von 1922 bis 1954 die Haupt-Verkehrsanbindung mit einem eigenen Bahnhof zwischen Oberteuringen und Friedrichshafen. Nach Stilllegung waren Teile des Bahnhofes noch bis 1977 vorhanden. Noch heute kann auf den Resten des Bahndamms von Berg bis Oberteuringen gewandert werden. Rund um das Bahnhofsgelände wurde in den 1980ern die Siedlung Talbahnstraße und Obstgarten erschlossen.

Heute zwischen der K7735 und der K7739 gelegen, wird, seit der Verbreiterung und Verlagerung der Durchgangsstraßen im Jahr 1982, Berg als Abkürzung der Berufspendler zwischen der Markdorfer Gegend und dem Schussental genutzt.

Berg bekommt 2004 an der Kreuzung K7739 mit der Grötzelstraße einen Kreisel, der im Bodenseekreis wegen seiner Brennerei im Mittelpunkt als Schnapskreisel bekannt wurde.

Oberberg, Unterberg und Köstenbach werden 2013 durch einen Bebauungsplan[7] und der Schaffung eines neuen Baugebiets[8] baulich zusammengeführt. Die Erschließungsarbeiten begannen im Juni 2015.


Literatur



Persönlichkeiten aus Berg



Einzelnachweise


  1. Gemeinde Berg. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Tettnang (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 14). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1838, S. 125–138 (Volltext [Wikisource]).
  2. Heimatbuch des württembergischen Bodenseebegietes von Schulrat Anton Schneiderhahn 1921
  3. Datei:Geometrischer Handriss Unterberg 1923.jpg Geometrischer Handriss 1923
  4. "Google Books : Acta S.Petri Augia aus dem 13. Jahrhundert
  5. Datei:Gemeinde Grützel 1867.jpg
  6. Datei:Holzhof Gemeinde Berg.jpg – Flurkarte Holzhof
  7. Südkurier vom 6. Juli 2014
  8. Drohnenflug über 'neue Berger Mitte' Stand Feb. 2016 auf Youtube



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