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Benediktbeuern ist eine Gemeinde und ein Pfarrdorf im oberbayerischen Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen im Alpenvorland am Fuße der 1801 Meter hohen Benediktenwand. Die Gemeinde ist Mitglied der gleichnamigen Verwaltungsgemeinschaft.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Bad Tölz-Wolfratshausen
Verwaltungs­gemeinschaft: Benediktbeuern
Höhe: 617 m ü. NHN
Fläche: 37,87 km2
Einwohner: 3686 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner je km2
Postleitzahl: 83671
Vorwahl: 08857
Kfz-Kennzeichen: TÖL, WOR
Gemeindeschlüssel: 09 1 73 113
Gemeindegliederung: 5 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Prälatenstraße 7
83671 Benediktbeuern
Website: www.benediktbeuern.de
Erster Bürgermeister: Anton Ortlieb (Benediktbeurer Bürgervereinigung)
Lage der Gemeinde Benediktbeuern im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Karte
Karte
Benediktbeuern von Westen aus der Luft
Benediktbeuern von Westen aus der Luft

Gemeindeteile


Es gibt fünf Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

Es gibt nur die Gemarkungen Benediktbeuern.[4]


Geschichte


Sicht von Norden auf das Kloster Benediktbeuern
Sicht von Norden auf das Kloster Benediktbeuern

Das Kloster Buron/Benediktbeuern[5] ist sehr wahrscheinlich bereits 725/728 von Karl Martell während zweier Feldzüge nach Bayern als weltlicher Stützpunkt und als Wach- und Kontrollstation vor dem Kesselberg an taktisch günstiger Stelle gegründet worden. Karl Martell setzte dabei den hochadeligen Alemannen Lantfrid, ein Mitglied der Huosi, als seinen verlässlichen Vasallen ein.[5] Um 739/740 wurde das St. Jakob und St. Benedikt geweihte Kloster als Benediktinerabtei begründet. Erzbischof Bonifatius führte Lantfrid als Benediktinerabt ein und weihte die erste Klosterkirche. Einige Jahre später überbrachte Karl der Große die Reliquie vom rechten Arm des hl. Benedikt. Daraufhin wurde das bisher als „Buron“ bekannte Kloster in „Benedictoburanum“ umbenannt. Nach Fertigstellung des Klosterbaus wurde bereits die erste Klosterschule gegründet. Das im 8. Jahrhundert in Kochel am See begründete Frauenkloster verlegte nach Zerstörung durch die Ungarn 908 (spätestens 955) in das Kloster Benediktbeuern, wo es bis ins 14. Jahrhundert seinen Sitz auf der Nordseite des Männerklosters hatte.[6] Daher rührt auch der doppelte Abtstab (Abt und Äbtissin) im Wappen des Klosters Benediktbeuern.

Die erste Fronleichnamsprozession in Bayern fand in diesem Ort im Jahr 1273 statt. Benediktbeuern war vor 1800 Sitz des Oberen und Unteren Gerichts des Klosters Benediktbeuern. 1803 wurde es im Zuge der Säkularisation aufgelöst. In der Klosterbibliothek wurden dabei die Carmina Burana, eine Sammlung von Vagantenliedern aus dem 13. Jahrhundert, gefunden. Das Gebiet der Gemeinde Benediktbeuern wurde 1818 im Zuge der Verwaltungsreformen im Königreich Bayern eine selbstständige politische Gemeinde. Die Gemeinde hieß damals noch Laingruben und trägt erst seit dem 30. November 1865 den Namen des Klosters.[7] Das alte Dorf befindet sich zu beiden Seiten der Dorfstraße sowie des Mariabrunnwegs. Die Besiedlung ist hier am dichtesten und trägt bäuerlichen Charakter.

1930 erwarben die Salesianer Don Boscos die Klosteranlage und renovierten die Gebäude. Rund 50 Ordensleute leben heute dort. Die Klosteranlage beherbergt auch eine Hochschule (nach Schließung der philosophisch theologischen Hochschule zum WS 2013/14), die Jugendbildungsstätte Aktionszentrum, das Zentrum für Umwelt und Kultur, den örtlichen Jugendtreff sowie die Don-Bosco-Jugendherberge. Im Meierhof des Klosters sind außerdem das Trachteninformationszentrum und die Fachberatung für Heimatpflege des Bezirks Oberbayern untergebracht.


Einwohnerentwicklung


Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2797 auf 3617 um 820 Einwohner bzw. um 29,3 %.

Die Barocktürme von Kloster Benediktbeuern
Die Barocktürme von Kloster Benediktbeuern

Politik



Gemeinderat


In der Amtszeit 2020–2026 hat der Gemeinderat 16 Mitglieder. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

Gemeinderatswahl Benediktbeuern 2020
Wahlbeteiligung: 61,8 %
 %
40
30
20
10
0
34,1
23,3
19,1
18,0
5,4
CSUa
FBMb
BBc
FWG
JU
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−6,1
−5,1
+3,5
+2,2
+5,4
CSUa
FBMb
BBc
FWG
JU
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
a 2014: zusammen mit Benediktbeurer Mitte
b Freie Bürgerliste Miteinander
c Benediktbeurer Bürgervereinigung
Sitzverteilung im Gemeinderat Benediktbeuern 2020
     
Insgesamt 16 Sitze
  • FBM: 4
  • BB: 3
  • FWG: 3
  • CSU: 5
  • JU: 1

Gegenüber der Amtszeit 2014–2020 mussten CSU und die FBM jeweils ein Mandat abgeben, FWGB blieb unverändert, BB gewann ein Mandat dazu und die JU kandidierte erstmals. Die Benediktbeurer Mitte (BM) wurde vor der Wahl aufgelöst.[8]

Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist Bürgermeister Toni Ortlieb (Benediktbeurer Bürgervereinigung). Er folgte im Juli 2019 auf den verstorbenen Johann Kiefersauer.[9] Nach dem Todesfall war die Bürgermeister-Neuwahl vorgezogen worden. Ortlieb setzte sich im zweiten, als Stichwahl stattfindenden Wahlgang mit 51 % gegen den CSU-Kandidaten Hans Seller (49 %) durch und ist bis 30. April 2026 (allgemeine Kommunalwahl) gewählt.[10]


Wappen


Blasonierung: „In Rot zwei schräg gekreuzte goldene Abtstäbe, aufgelegt eine senkrecht gestellte silberne Kielfeder.“[11]
Wappenbegründung: Die gekreuzten Abtstäbe im roten Feld geben das ursprüngliche, seit 1429 bezeugte Stiftswappen des Benediktinerklosters Benediktbeuern wieder, das mit der Geschichte der Gemeinde seit den Anfängen im 8. Jahrhundert eng verbunden ist. Die aufgelegte Feder verweist auf die große Blütezeit der klösterlichen Buchmalerei- und Schreibschule im 12. und 13. Jahrhundert. Die Feder wurde auch hinzugefügt, um das Gemeindewappen vom zum Teil ebenfalls auf das Klosterwappen zurückgreifenden Wappen des Altlandkreises Bad Tölz zu unterscheiden.

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kloster Benediktbeuern
Kloster Benediktbeuern
Biergarten
Biergarten

Bauwerke



Bodendenkmäler



Regelmäßige Veranstaltungen



Freizeit und Sport



Jugendangebote



Infrastruktur



Verkehr



Bildung


Die Philosophisch-Theologische Hochschule in Trägerschaft des Ordens der Salesianer Don Boscos stellte 2013 den Lehrbetrieb ein.


Tourismus



Persönlichkeiten


Söhne und Töchter der Gemeinde:

Personen mit Bezug zum Ort:

Ehrenbürger:



Commons: Benediktbeuern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Benediktbeuern – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Benediktbeuern, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 3. Oktober 2021.
  3. Gemeinde Benediktbeuern in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 6. September 2019.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. (Nicht mehr online verfügbar.) Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 17. Februar 2022, archiviert vom Original am 2. Februar 2021; abgerufen am 7. Mai 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. Leo Weber: Kloster Benediktbeuern. Regensburg 2003, S. 4, ISBN 3-7954-1412-1
  6. Leo Weber: Kloster Benediktbeuern. Regensburg 2003, ISBN 3-7954-1412-1, S. 10.
  7. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 428.
  8. Süddeutsche Zeitung: Benediktbeurer Mitte aufgelöst. Abgerufen am 6. Mai 2021.
  9. Trauer in Benediktbeuern: Bürgermeister Hans Kiefersauer gestorben, Nachricht vom 14. März 2019 auf merkur.de.
  10. 41 Stimmen Vorsprung: Toni Ortlieb ist neuer Bürgermeister in Benediktbeuern, Nachricht vom 14. Juli 2019 auf merkur.de.
  11. Eintrag zum Wappen von Benediktbeuern in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. TSV BB. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 23. Mai 2017; abgerufen am 2. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tsvbenediktbeuern.de
  13. Beitrag zur Segelfliegergruppe auf merkur.de vom 3. Juni 2018.
  14. Jugend. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. März 2017; abgerufen am 2. Mai 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.feuerwehr-benediktbeuern.de
  15. Don-Bosco-Club Benediktbeuern. Abgerufen am 2. Mai 2017.
  16. Ministranten Benediktbeuern. Abgerufen am 2. Mai 2017.
  17. Benediktbeuern Grund- und Mittelschule. Abgerufen am 2. Mai 2017.
  18. https://www.don-bosco-jh.de/
  19. Die Jugendherbergen: DJH Jugendherberge Benediktbeuern 'Miriam' – Angebote + mehr | Bayern. Abgerufen am 2. Mai 2017.
  20. Aktionszentrum – Don Bosco. Abgerufen am 2. Mai 2017.

На других языках


- [de] Benediktbeuern

[en] Benediktbeuern

Benediktbeuern (Central Bavarian: Benediktbeiern) is a municipality in the district of Bad Tölz-Wolfratshausen in Bavaria, Germany, 2 kilometers, or 1.25 miles from Bichl. The village has 3,602 residents as of 31 December 2019.

[ru] Бенедиктбойерн

Бенеди́ктбойерн (нем. Benediktbeuern, бав. Benediktbeiern) — коммуна в Германии, в земле Бавария.



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