Ballersbach liegt am Nordrand des zum Gladenbacher Bergland gehörenden Höhenzugs Hörre, dessen höchste Erhebung, die Alteburg (445,1m), sich südöstlich des Dorfs erhebt. Es befindet sich rund 1,4km südwestlich von Bicken, dem Hauptort von Mittenaar. Durchflossen wird die Ortschaft vom Ballersbach, der kurz darauf in die Aar mündet. Nördlich verläuft die Bundesstraße255 (Bicken–Ballersbach–Seelbach), von der die Kreisstraße58 abzweigt und als die Aar überquerende Stichstraße in das Dorf führt.
Geschichte
Ballersbach wurde erstmals im Jahre 1270 urkundlich erwähnt. Die Ballersbacher Kirche (Capelle zu Ballersbach) ist vermutlich ebenfalls in dieser Zeit erbaut worden. Dass die Kapelle eine besondere Bedeutung hatte, lässt sich daran ablesen, dass ihr später das weit größere Dorf Herbornseelbach zugeordnet wurde.
Ballersbach wuchs im Laufe der Zeit aus dem nördlich gelegenen älteren Siedlungskern um den „Baalerstaa“ (Balder- oder Baldurstein) mit dem südlich gelegenen Ortsteil zusammen.
Um 1500 wurde die Kirche mit wundervollen Fresken ausgemalt, die allerdings mit den Jahren durch den Verfall der Kirche kaum noch sichtbar waren.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Dorf von der Pest heimgesucht. 165 Personen erlagen der damals unheilbaren Krankheit. In dieser Schreckenszeit überlebten nur 85 Einwohner. Es dauerte über hundert Jahre, bis sich Ballersbach von dieser Katastrophe erholt hatte.
1912 wurde die Kirche durch einen heftigen Blitzschlag schwer beschädigt. Bei den Renovierungsarbeiten kamen allerdings die wundervollen Fresken wieder zum Vorschein. Bei diesen Gemälden handelt es sich um eine symbolische sinnbildliche Darstellung der Menschheitsgeschichte und der Anfangsgeschichte des Christentums in Einzelbildern.
1993 fand eine umfangreiche Erneuerung der Kunstwerke statt, um diese auch für die nachfolgenden Generationen zu sichern.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich die Gemeinden Ballersbach, Bicken und Offenbach am 31. Dezember 1971 freiwillig zur Gemeinde Mittenaar zusammen.[2]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt die Territorien, in denen Ballersbach lag bzw. die Verwaltungseinheiten denen es unterstand im Überblick:[3][4]
vor 1739: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft/ Fürstentum Nassau-Dillenburg, Amt Herborn
ab 1739: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Diez, Amt Herborn
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [3]
0403 evangelische (= 99,26%), 3 katholische (= 0,74%) Einwohner
•1961:
1052 evangelische (= 88,40%), 119 katholische (= 10,00%) Einwohner
Wappen
Am 27. Juni 2010 wurde den Ballersbacher Bürgerinnen und Bürgern das erste Ortswappen übergeben. Die feierliche Übergabe fand im Rahmen des Familientages der Evangelischen Kirchengemeinde statt.[5] Das Wappen zeigt eine stilisierte sechsblättrige Rosenblüte und ein vierspeichiges Mühlrad auf blauem und goldenem Schild. Beide Motive sind den spätgotischen Fresken der Kirche entnommen. Die Farben Blau und Gold symbolisieren die Farben des Herzogtums Nassau. Die Blasonierung laut HHSTA (Hessisches Hauptstaatsarchiv) lautet: „Im vom Blau und Gold schräglinks geteilten Schild oben ein sechsblättriger goldener Blütenstempel, unten ein vierspeichiges blaues Mühlrad.“
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Mittenaar-Ballersbach
Persönlichkeiten
Johann Heinrich Alsted (* 1588 in Ballersbach; † 1638 in Weißenburg), Theologe und Polyhistor
Infrastruktur
Den öffentlichen Personennahverkehr stellt der RMV mit den Buslinien 403, 404, 407 und 415 sicher.
Die Aar-Salzböde-Bahn, die einen Haltepunkt in Ballersbach hatte, wurde 2001 stillgelegt.
Im Ort gibt es einen evangelischen Kindergarten und ein Dorfgemeinschaftshaus.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Ballersbach hat jetzt ein Wappen.1.Juli 2010.Abgerufen am 26.Januar 2010.@1@2Vorlage:Toter Link/www.mittelhessen.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
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