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Aschenhausen (Rhöner Platt: Aschehuuse) ist ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen im Südwesten von Thüringen.

Aschenhausen
Höhe: 525 m ü. NHN
Fläche: 3,64 km²
Einwohner: 137 (1. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 38 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 36452
Vorwahl: 036966
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim

Geografie


Aschenhausen liegt am Ostfuß des Leichelberges und nordwestlich der Diesburg in der Thüringer Rhön. Durch den Ort führt der Rhön-Rennsteig-Wanderweg, der die Wasserkuppe mit Oberhof verbindet.

Im Ort befindet sich die Quelle des Weißbaches, der nach Süden zur Herpf fließt.

Nachbarorte sind die Stadtteile Kaltensundheim im Westen, Kaltennordheim im Norden, Oberkatz im Osten sowie die Gemeinde Rhönblick im Süden.


Geschichte


Erstmals wurde der Ort im Jahr 838 als Aseshuson erwähnt. Es gehörte ab dem 15. Jahrhundert zum Amt Sand der Grafschaft Henneberg-Schleusingen, die Hochgerichtsbarkeit über den Ort unterstand aber nicht der Zent Friedelshausen. Bis 1803 war Aschenhausen ein reichsritterschaftliches Dorf im Besitz der Reichsritterfamilie von Speßhardt, die seit 1486 im Dorf ansässig war.

Die ritterschaftlichen Orte Aschenhausen und Roßdorf kamen mit Auflösung der Reichsritterschaft im Jahr 1803 in den gemeinschaftlichen Besitz der Herzogtümer Sachsen-Meiningen und Sachsen-Weimar-Eisenach, bis schließlich 1808 Aschenhausen in den alleinigen Besitz Sachsen-Weimar-Eisenachs und Roßdorf in den Sachsen-Meiningens fiel. Aschenhausen wurde dem Amt Kaltennordheim angegliedert[2] und gehörte mit diesem ab 1815 zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach. In diesem war Aschenhausen Teil des Landkreises Eisenach. Bei der Kreisreform in der DDR 1950/1952 wurde der Ort dem Kreis Meiningen zugeordnet.

1994 kam Aschenhausen zum Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Die Gemeinde gehörte seit 1992 der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Kaltensundheim hatte. Am 1. Januar 2019 wurde Aschenhausen mit weiteren Gemeinden nach Kaltennordheim eingemeindet.[3]


Jüdische Gemeinde


Bis zum Ersten Weltkrieg gab es eine relativ große jüdische Gemeinde, die um 1848 mit insgesamt 50 Familien sogar die Bevölkerungsmehrheit im Dorf bildete. Danach ging die Gemeindegröße durch Abwanderung, vor allem nach Meiningen und Eisenach, allmählich zurück. Von 1850 an bestand der Ortsbeirat von Aschenhausen aus drei christlichen und drei jüdischen Mitgliedern, und der stellvertretende Bürgermeister war bis 1918 immer ein jüdisches Gemeindemitglied. Auf Grund der starken Abwanderung lebten 1929 nur noch 10 ältere jüdische Personen im Dorf. Die sechs 1942 noch in Aschenhausen lebenden Juden wurden in das KZ Theresienstadt deportiert und verloren dort ihr Leben. Von den in Aschenhausen geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen kamen 33 in der Zeit des Nationalsozialismus gewaltsam ums Leben.


Politik



Ehemaliger Gemeinderat


Der Aschenhausener Gemeinderat setzte sich nach der Kommunalwahl 2014 aus 6 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen, welche alle aus der Wählervereinigung des SSV Aschenhausen stammen.[4]

1999 2004 2009 2014
SSV Aschenhausen 6666
Gesamt 6666

Ehemaliger Bürgermeister


Am 5. Juni 2016 wurde Günter Rudloff (SSV Aschenhausen) mit 87 Stimmen zum ehrenamtlichen Bürgermeister gewählt.[5]


Sehenswürdigkeiten


Kirche
Kirche
Jüdischer Friedhof
Jüdischer Friedhof

Verkehr



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Aschenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Aschenhausen – Einwohnerzahl. In: kaltennordheim.de. Abgerufen am 15. Juli 2021.
  2. Ulrich Heß: Forschungen zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte des Herzogtums Sachsen-Coburg-Meiningen. 1680–1829. Band 3: Behörden und Beamtenschaft. 1954, S. 182 f., (PDF; 4,52 MB).
  3. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 2. Januar 2019
  4. Gemeinderatswahl 2014 in Thüringen - endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 17. Mai 2017.
  5. Bürgermeisterwahlen 2016 in Thüringen – endgültiges Ergebnis. Thüringer Landesamt für Statistik, abgerufen am 17. Mai 2017.
  6. Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933–1945 (Hrsg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933–1945. Band 8: Thüringen. VAS – Verlag für Akademische Schriften, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88864-343-0, S. 247.
  7. Constantin von Wurzbach: Wydenbruck, Ferdinand Graf. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 59. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1890, S. 37 (Digitalisat).

На других языках


- [de] Aschenhausen

[en] Aschenhausen

Aschenhausen is a village and a former municipality in the district Schmalkalden-Meiningen, in Thuringia, Germany. Since 1 January 2019, it is part of the town Kaltennordheim.

[ru] Ашенхаузен

Ашенхаузен (нем. Aschenhausen) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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