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Kaltensundheim (Rhöner Platt: Soinde) ist ein Ortsteil der Stadt Kaltennordheim im Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen.

Kaltensundheim
Wappen von Kaltensundheim
Wappen von Kaltensundheim
Höhe: 460 m ü. NHN
Fläche: 11,8 km²
Einwohner: 806 (1. Jan. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2019
Postleitzahl: 36452
Vorwahl: 036946
Karte
Karte
Stadtteile der Stadt Kaltennordheim

Geografie



Lage


Der Ort liegt ca. 15 km (Luftlinie) westlich von Meiningen und unweit der Landesgrenze zu Hessen im Tal der Felda, die wenige Kilometer südwestlich unterhalb des Ellenbogens entspringt. Die markantesten Berge sind der Hemschenberg im Südosten, die Alte Mark im Süden und der Leichelberg im Osten. Der Modellflugplatz Rhön-Dolmar befindet sich am Westrand des Dolmar in der Gemarkung, die im Mittel 460 Meter über NN liegt.


Nachbargemeinden


Der Stadtteil Kaltensundheim liegt etwa zwei Kilometer südlich der Kernstadt Kaltennordheim. Im Westen grenzt der Stadtteil Mittelsdorf, im Osten der Stadtteil Aschenhausen und im Süden die Gemeinde Erbenhausen mit seinem Ortsteil Reichenhausen an Kaltensundheim.


Klima


Kaltensundheim gehört wie Kaltennordheim zu den kalten Dörfern, was hauptsächlich durch die ungünstige Lage hinter den im Süden liegenden Bergen bedingt ist.


Geschichte


Das Dorf wurde erstmals urkundlich am 23. Dezember 795 erwähnt[2], im Mittelalter wurde es als "Kaldin Sundheim" bezeichnet.[3] Die romanische Kirchenburg wurde 1495 auf der höchsten Erhebung im Ort gebaut.[4]

Kaltensundheim befand sich in einer Grenzregion des Ostfrankenreiches, die militärisch durch einen Markgrafen verwaltet wurde, dessen Burg befand sich wohl oberhalb Neidhartshausen. Der Verwaltungsmittelpunkt der Cent befand sich in Kaltensundheim. Die Grafen von Nithardishusen waren vermutlich mit den Grafen von Henneberg verwandt, die nach ihrem Aussterben im 13. Jahrhundert den Grundbesitz erbten.

Im 14. Jahrhundert war das Henneberger Grafengeschlecht in mehrere Seitenlinien aufgeteilt, und ein Graf Berthold von Henneberg-Schleusingen erwarb von seinen Vettern die Cent Kaltensundheim mit Reichenhausen, Erbenhausen, Oberweid und Unterweid, Kaltenwestheim sowie Kaltennordheim. Zwischen 1445 und 1475 regierte der streitsüchtige Graf Heinrich XI. (VIII.) von Henneberg-Schleusingen (* 1422; † 1475) (der Unruhige) über das Amt Kaltennordheim, zu dem auch der Ort gehörte. Seine Regentschaft war von zahlreichen Fehden und Konflikten mit den Nachbarherrschaften geprägt.

Mit dem Tod des Grafen Ernst von Henneberg im Jahr 1583 erlosch das einst mächtige Henneberger Grafenhaus, ein Erbvertrag regelte die Erbfolge der einzelnen Landesteile. Die Cent Kaltensundheim fiel an das Herzogtum Sachsen (1547–1572) (Ernestiner). Die neuen Landesherren hoben 1601 die bestehenden Centbezirke auf und veranlassten die Einrichtung eines Amtsgerichts im benachbarten Kaltennordheim. 1615 ist für Kaltennordheim ein besonderes Zentgrafenamt von dem von Kaltensundheim abgezweigt worden. Die bei Kaltensundheim verbliebenen Orte bildeten nun einen Gerichtssprengel, den man das "lichtenbergsche Hintergericht" nannte. Zu demselben gehörten die Ortschaften: Kaltensundheim, Wohlmuthhausen, Gerthausen, Schafhausen sowie die 2 Rittergüter Ober- und Unterweimarschmiede und der Hof Gereuth. Seit 1660 gehörte der Ort zu Sachsen-Weimar. Er kam 1672 zu Sachsen-Eisenach und 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach. 1816 wurde das Hintergericht mit Kaltensundheim von dem Justizamt Ostheim (Lichtenberg) wieder weggenommen und zum Justizamt Kaltennordheim geschlagen.[5]

1920 kam Kaltensundheim zum Land Thüringen, später zur DDR. In dieser lag das Dorf nahe der innerdeutschen Grenze.

Am 1. Januar 2019 wurde Kaltensundheim in die Stadt Kaltennordheim eingemeindet.[6]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 984
  • 1995: 984
  • 1996: 975
  • 1997: 966
  • 1998: 985
  • 1999: 961
  • 2000: 949
  • 2001: 934
  • 2002: 926
  • 2003: 895
  • 2004: 898
  • 2005: 895
  • 2006: 866
  • 2007: 844
  • 2008: 845
  • 2009: 822
  • 2010: 802
  • 2011: 803
  • 2012: 785
  • 2013: 790
  • 2014: 782
  • 2015: 782
  • 2016: 783
  • 2017: 795
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Ortsname


Der Name ist von der kühlen Witterung abgeleitet, sund steht für Süden (analog zu Kaltennord- und -westheim). Im Rhöner Platt wird der Ort als Soinde bezeichnet.[3]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Wehrkirche Sankt Albanus
Wehrkirche Sankt Albanus
Dorfmuseum
Dorfmuseum

Bauwerke



Regelmäßige Veranstaltungen


Zu den regelmäßigen Veranstaltungen des Dorfes gehören


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Im Ort gibt es eine Agrargenossenschaft und weitere Betriebe.


Verkehr


Durch den Ort führt die Bundesstraße 285 von Bad Salzungen nach Mellrichstadt als wichtige Nord-Süd-Verbindung in der östlichen Rhön. In diese mündet im Ort die aus Meiningen kommende Landesstraße 1124 ein.

Der Ort wird bedient von Buslinien von Wartburgmobil und der MBB (Meininger Busbetrieb).


Öffentliche Einrichtungen


Kaltensundheim ist Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Hohe Rhön.[8]


Bildung


Im Ort befindet sich das Staatliche Thüringische Rhön-Gymnasium Kaltensundheim. Fünf Klassen der Schule beteiligten sich an der Bemalung vom Feld der Fahnen im Nationaldenkmal Skulpturenpark Deutsche Einheit.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Kaltensundheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Kaltensundheim – Einwohnerzahl. In: kaltennordheim.de. Abgerufen am 15. Juli 2021.
  2. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch. 5., verbesserte und wesentlich erweiterte Auflage. Rockstuhl, Bad Langensalza 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 137.
  3. http://www.kaltensundheim.info/main_geschichte.html@1@2Vorlage:Toter+Link/www.kaltensundheim.info (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ abgerufen am 25. Juli 2012.
  4. http://www.thueringen.info/Rhön@1@2Vorlage:Toter+Link/www.thueringen.info (Seite+nicht+mehr+abrufbar,+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.+ abgerufen am 24. Juli 2012.
  5. Constantin Kronfeld: Landeskunde des Großherzogthums Sachsen-Weimar-Eisenach. Theil 1: Thüringisch-Sachsen-Weimarische Geschichte. Hermann Böhlau, Weimar 1878, (Digitalisat).
  6. Thüringer Gesetz- und Verordnungsblatt Nr. 14/2018 S. 795 ff., aufgerufen am 3. Januar 2019
  7. Thomas Bienert Mittelalterliche Burgen in Thüringen. 430 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-631-1, S. 256.
  8. Archivlink (Memento des Originals vom 15. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.zwa-hohe-rhoen.de

На других языках


- [de] Kaltensundheim

[en] Kaltensundheim

Kaltensundheim is a village and a former municipality in the district Schmalkalden-Meiningen, in Thuringia, Germany. Since 1 January 2019, it is part of the town Kaltennordheim.

[ru] Кальтензундхайм

Кальтензундхайм (нем. Kaltensundheim) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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