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Le Cellier (bretonisch Keller) ist eine französische Gemeinde im Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire. Sie gehört zum Kanton Nort-sur-Erdre (bis 2015: Kanton Ligné) im Arrondissement Châteaubriant-Ancenis.

Le Cellier
Le Cellier (Frankreich)
Le Cellier (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Pays de la Loire
Département (Nr.) Loire-Atlantique (44)
Arrondissement Châteaubriant-Ancenis
Kanton Nort-sur-Erdre
Gemeindeverband Pays d’Ancenis
Koordinaten 47° 19′ N,  21′ W
Höhe 2–95 m
Fläche 35,99 km²
Einwohner 3.974 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 110 Einw./km²
Postleitzahl 44850
INSEE-Code
Website https://www.lecellier.fr/

Kapelle Saint-Méen

Geografie


Der westfranzösische Ort mit 3974 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) liegt am nördlichen Ufer der Loire 27 Kilometer östlich von Nantes. Er ist sehr ländlich geprägt.


Geschichte


Der Ursprung des Namens Le Cellier leitet sich vermutlich aus dem Lateinischen Cellarium (‚Keller‘) ab und bezieht sich wohl auf einen Weinkeller, den es früher vor Ort gab.

Der Legende nach tötete der bretonische heilige Méen bei seiner Rückkehr aus Rom im 7. Jahrhundert in Le Cellier einen Drachen und gründete darauf eine Abtei. Die Existenz des Priorats ist verbrieft. Die dazugehörige Abtei wurde von den Wikingern zerstört, später im 12. Jahrhundert aber wieder aufgebaut. Vermutlich profitierte Le Cellier seit dem 9. Jahrhundert von einer Maut, welche die Schiffer der Loire zu entrichten hatten. An der Stelle, an der sich heute der Park Folies-Siffait ausbreitet, bestand eines Festung, die Château-Guy hieß und nach dem Namen des Grafen Guido von Nantes benannt war. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die Erhebung der Maut nach Champtoceaux verlegt und die Burg Château-Guy verlor ihre Bedeutung.

Im 17. Jahrhundert herrschte die Familie Chenu de Clermont, die mit den Fürsten von Condé verbunden war, über die Städte und Burgen von Champotoceaux und Oudon. Einer ihrer Vertreter ließ das Schloss Clermont errichten. Dieses ging im 18. Jahrhundert zuerst an die Familie De Claye und anschließend an die Familie De La Bourdonnaye von Liré. Unter König Ludwig XVI. wurde das Anwesen zu einer königlichen Merinoschafzucht. Diese existierte noch bis zur Restauration, ihr Leiter Jean-François Le Masne wurde 1820 Bürgermeister der Kommune. 1793 ging das Anwesen an die Familie Juchault des Jamonières.

Während des Aufstandes der Vendée gegen die Französische Revolution wurde das Anwesen von der republikanischen Armee besetzt und zum Überwachungsposten der Loire. 1816 kaufte der aus der Somme kommende Maximilien Siffait (* 1780; † 1861) den Ortsteil La Gérardière, der auch die Burg Château-Guy umfasst. Unter seiner Führung entstand bis zum Jahre 1830 der Park Les Folies Siffait. Maximilien Siffait war zwischen 1822 und 1830 auch Bürgermeister der Kommune. Er verließ dann Le Cellier, aber sein Sohn Oswald kehrte später zurück und war Bürgermeister von 1841 bis 1847. Nachzureichen ist, dass Maximilien Siffait während seiner Amtszeit im Streit mit Baron des Jamonières, der das Schloss Château de Clermont weiterhin für sich reklamierte, im Streit stand. In der übernächsten Generation kam es aber zur großen Versöhnung: 1870 heiratete Arthur Antonin Juchault des Jamonières Anna Siffait, die Tochter von Oswald.

Noch bis zum Eintreffen der Eisenbahn Ende der 1840er-Jahre war Le Cellier ein bedeutender Flusshafen. Die Bahnstrecke Tours–Saint-Nazaire wurde auf dem Treidelpfad errichtet und auf der Höhe des Anwesens von Siffait erfolgte ein Tunneldurchstich für die Bahn.


Wappen


Blasonierung: In Rot eine güldene Weintraube beflankt von zwei silbernen Pilgerstäben, darunter ein Wellenband derselben Farbe. Im Schildhaupt Hermelin.

Die Pilgerstäbe symbolisieren die beiden Priorate, welche in der früher Wein produzierenden Gemeinde existiert haben. Hermelin ist typisch für das Herzogtum Bretagne, zu welchem Le Cellier einst gehörte.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2009 2017
Einwohner18511836184420352681313936183793

Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Le Cellier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Eintrag Nr. PA00108578 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Geschichte und Architekturbeschreibung (Memento des Originals vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lecellier.fr
  3. Architekturbeschreibung (Memento des Originals vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lecellier.fr
  4. Eintrag Nr. PA00108851 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  5. Folies Siffait in der französischsprachigen Wikipedia
  6. Saint Méen (Memento des Originals vom 25. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lecellier.fr
  7. Eintrag Nr. PA44000042 in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)

На других языках


- [de] Le Cellier

[en] Le Cellier

Le Cellier (French pronunciation: [lə sɛlje] (listen); Breton: Keller) is a commune in the Loire-Atlantique department in western France.

[ru] Ле-Селье

Ле-Селье (фр. Le Cellier) — коммуна на западе Франции, находится в регионе Пеи-де-ла-Луар, департамент Атлантическая Луара, округ Шатобриан-Ансени, кантон Нор-сюр-Эрдр. Расположена в 19 км к северо-востоку от Нанта и в 66 км к западу от Анже, в 20 км от автомагистрали А11, на правом берегу реки Луара.



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