Langres ist eine französische Stadt im Département Haute-Marne der Region Grand Est. Die Stadt hat 7668 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), ungefähr so viele wie bereits am Ende des 18. Jahrhunderts.
Langres | ||
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![]() | ||
Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Haute-Marne (52) | |
Arrondissement | Langres (Unterpräfektur) | |
Kanton | Langres | |
Gemeindeverband | Communauté de communes du Grand Langres | |
Koordinaten | 47° 52′ N, 5° 20′ O47.86255.3330555555556 | |
Höhe | 327–475 m | |
Fläche | 23,17 km² | |
Einwohner | 7.668 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 331 Einw./km² | |
Postleitzahl | 52200 | |
INSEE-Code | 52269 | |
Website | http://www.langres.fr/ | |
![]() Langres |
Die Stadt erhebt sich auf einem Vorgebirge der Hochebene gleichen Namens. Auf dem Plateau von Langres entspringen einige der wichtigsten Flüsse Frankreichs, z. B. die Marne, die Seine und die Aube. Langres selbst liegt am Oberlauf der Marne, die hier Teil des Canal de la Marne à la Saône (deutsch „Marne-Saône-Kanal“) ist. Auf diesem Wege wird – unter Ausnutzung weiterer Flüsse und Kanäle – eine schiffbare Verbindung aus dem Raum Paris bis zum Mittelmeer ermöglicht.
Die Herkunft des ursprünglichen Namens Andemantunnum ist ungeklärt, ein keltischer Ursprung wird nicht ausgeschlossen. Schon früh galt das Oppidum als Stützpunkt der Lingonen. Sie verbündeten sich während des Gallischen Kriegs mit Cäsar. Bereits in augusteischer Zeit wurde der Ort auch Civitas Lingonum oder Lingonae genannt, woraus sich sein heutiger Name entwickelte. Die Römer umgaben die Stadt mit Festungswerken. Im Zusammenhang mit dem Vierkaiserjahr berichtet Tacitus von Unruhen und späteren Strafaktionen, da sich die Stadt dem Aufstand gegen Nero nicht anschloss. In diesem Zusammenhang ist eine Erhebung des Sabinus 70 n. Chr. überliefert, eines Stammesfürsten der Lingonen, doch sein Aufstand scheiterte. Neun Jahre lang versteckte er sich in einer Grotte in der Nähe der Marne-Quelle, bis er gemeinsam mit seiner Frau nach Rom gebracht und dort hingerichtet wurde. Das Siegestor aus dem 1. Jahrhundert und zahlreiche Gegenstände, die in den Museen ausgestellt werden, erinnern an die gallo-römische Stadt, die ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im römischen Fernstraßennetz war. Sie lag an dem Kreuzungspunkt, wo der Fernverkehrsweg von Lyon nach Köln von der Heerstraße aus Lousonna (Lausanne) in Rätien nach Bononia (Boulogne-sur-Mer) geschnitten wurde, wo sich das Hauptquartier der römischen Kanalflotte befand. Im 3. Jahrhundert wurde die Gegend um Andemantunnum christianisiert und bereits im 4. Jahrhundert war Langres ein Bischofssitz. Der dritte Bischof der Stadt war der heilige Didier.
Langres wurde 407/411 von den Vandalen zerstört. Die Stadt wurde danach wieder aufgebaut, allerdings deutlich kleiner als zuvor. Die Bischöfe verlegten ihren Sitz im 5. Jahrhundert nach Dijon. Im Jahre 731 wurde die Stadt von den Sarazenen zerstört.[1]
Im Mittelalter fand Langres dank des wachsenden politischen Einflusses ihrer Bischöfe zu neuer Blüte. Ungefähr seit 825 war der Bischof von Langres königlicher missus, von Karl dem Kahlen erhielt er das Recht, Münzen zu prägen. Ende des neunten Jahrhunderts wurde der Bischofssitz wieder nach Langres verlegt. Der weltliche Einfluss der Bischöfe von Langres nahm in der Folgezeit zu. Seit Anfang des 13. Jahrhunderts wurden sie zu den Pairs gezählt, ab 1385 führten sie zusätzlich den Titel eines Herzogs von Langres. Die Bischöfe von Langres förderten die Errichtung von Reformklöstern, so befanden sich in der Diözese die Abtei Molesme, Kloster Morimond und das Kloster Clairvaux.[1]
1284 wurde Langres gemeinsam mit der gesamten Champagne Teil des französischen Königreichs. Aufgrund seiner Grenzlage zu Burgund, zu Lothringen und zur Franche-Comté entwickelte sich die Stadt im 14. und 15. Jahrhundert zu einer mächtigen Festung. Auch wurde sie der Schutzaufsicht des Königs unterstellt.
Die Renaissance stellte für Langres wohl die Periode größten Wohlstands dar. Auf diese Zeit gehen die bürgerlichen, religiösen und militärischen Bauwerke zurück, die man jetzt noch vorfindet. Im 19. Jahrhundert wurden die Festungswerke um eine Zitadelle im Vauban-Stil erweitert.
Im Deutsch-Französischen Krieg wurde die Festung 1870 von einer verstärkten Brigade unter Generalmajor Kuno von der Goltz erfolglos belagert. Die vorhandenen Feldgeschütze reichten nur zur Einschließung der Besatzung von ca. 3000 Mann aus. Bevor die Preußen die Zitadelle angreifen konnten, wurden die Truppen abgezogen, um gegen die Ostarmee unter General Bourbaki zu kämpfen. Zur erneuten Belagerung kam es nicht mehr, weil zwischenzeitlich der Waffenstillstand geschlossen wurde.
Am 15. Juni 1940 wurde die Stadt von Truppen 1. Panzerdivision der deutschen Wehrmacht erobert, die im Rahmen des Westfeldzuges vorrückten.[2] Sie wurde am 13. September 1944 durch amerikanische und französische Truppen befreit, die im Rahmen der Operation Dragoon von Südfrankreich her vorstießen.
2004 wurde in einem Schutthaufen bei Langres ein Steinmeteorit gefunden. Er wurde erst später als Meteorit erkannt und als eisenarmer Typ L4 klassifiziert. Der Meteorit hatte ein Gewicht von 340 Gramm.[3]
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2009 | 2018 |
Einwohner | 9577 | 10.846 | 11.437 | 10.468 | 9987 | 9586 | 8066 | 7699 |
Der Bahnhof Langres-Marne liegt etwa 130 Meter unterhalb der Altstadt an der Bahnstrecke Paris–Mulhouse. Die von dort abgehende Zweigstrecke nach Poinson-lès-Grancey mit der Station Langres-Bonnelle wurde 1972 stillgelegt.
Von 1887 bis 1971 verkehrte zwischen der Altstadt und dem Bahnhof Langres-Marne eine Zahnradbahn. Zwei der jüngeren Fahrzeuge blieben erhalten, eines davon steht auf einem kurzen Gleisstück an der Promenade Jules Hervé.
Diese beiden Städte unterhalten auch untereinander eine Städtepartnerschaft.
Langres ist Namengeber für den gleichnamigen Käse, der auf dem Plateau von Langres hergestellt wird. Dessen Qualität sowie Herstellungsverfahren und Produktionsregion sind seit 1991 durch die Appellation d’Origine Contrôlée festgelegt.
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