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Blick auf Stadt und See
Blick auf Stadt und See
Gérardmer
Gérardmer (Frankreich)
Gérardmer (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Vosges (88)
Arrondissement Saint-Dié-des-Vosges
Kanton Gérardmer (Hauptort)
Gemeindeverband Gérardmer Hautes Vosges
Koordinaten 48° 4′ N,  53′ O
Höhe 584–1125 m
Fläche 54,78 km²
Einwohner 7.807 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 143 Einw./km²
Postleitzahl 88400
INSEE-Code
Website mairie-gerardmer.fr

Rathaus Gérardmer

Gérardmer [ʒeʀaʀˈme] (deutsch Gerdsee, mittelalterlich Geroldsee) ist eine französische Gemeinde im Département Vosges in der Region Grand Est (bis 2015 Lothringen). Mit 7.807 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) ist Gérardmer die fünftgrößte Gemeinde des Départements. Sie gehört zum Arrondissement Saint-Dié-des-Vosges und ist Hauptort (chef-lieu) des Kantons Gérardmer.


Geografie


Die Stadt liegt am Ufer des Lac de Gérardmer im waldreichen Gebiet der südwestlichen Vogesen. Die Fläche des Stadtgebiets beträgt 54,78 km², davon sind 37,21 km² bewaldet. Die Stadt zieht sich vom Tal der Vologne, die aus dem Lac de Gérardmer abfließt, die Bergkämme hoch. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Zu Gérardmer gehören die Ortsteile Kichompré, Le Kertoff, La Haie-Griselle, Les Xettes, Le Costet-Beillard, La Rayée und La Goutte du Chat.

Nachbargemeinden von Gérardmer sind Granges-sur-Vologne, Barbey-Seroux und Arrentès-de-Corcieux im Norden, Gerbépal im Nordosten, Xonrupt-Longemer im Osten, La Bresse und Rochesson im Süden, Sapois im Südwesten, Le Tholy im Westen sowie Liézey im Nordwesten.


Geschichte


Kirche Saint-Barthélémy in Gerardmer
Kirche Saint-Barthélémy in Gerardmer

Der Ort wurde im 13. Jahrhundert gegründet und 1285 erstmals erwähnt (Geramer). Es wurde vermutet, er sei nach Gerhard von Elsass (frz. Gérard d’Alsace, 1030–1070) benannt.[1] Tatsächlich steckt im Bestimmungswort der Name Giraud/Gerold, im Grundwort moué (von lat. mansus, ‚Hufe‘). Der Ortsname variierte im Lauf der Jahrhunderte häufig, so z. B. zu Giramoix (1343), Geroltzsee (1484), Gyraulmey (1556), Jerosmé (1663). Seit 1779 wird die heutige Form verwendet, die im Bestimmungsort an den Namen Gérard/Gerhard und im Grundwort an mer (‚See‘) angeglichen wurde.

Die Geschichte des Orts ist eng mit der des Herzogtums Lothringen und der Abtei Remiremont verbunden.

1875 wurde in Gérardmer das erste Tourismusbüro Frankreichs eingerichtet. Seit dieser Zeit bezeichnet sich der Ort als „Perle der Vogesen“ und wurde als Ferienort auch für Pariser attraktiv, denn er erhielt Eisenbahnanschluss.

Unter dem Zweiten Weltkrieg litt Gérardmer besonders heftig. Der Ort wurde am 22. Juni 1940 von der deutschen Armee eingenommen. Am 17. November 1944 setzten die vor den heranrückenden Franzosen flüchtenden deutschen Verbände den Ort in Brand und sprengten Versorgungseinrichtungen für Wasser und Elektrizität. Als am 19. November die ersten französischen Einheiten einrückten, mussten sie eine Zerstörung von 85 % der Stadt feststellen. Der verantwortliche deutsche General Hermann Balck wurde 1950 in Abwesenheit durch das Pariser Militärgericht zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt, musste seine Strafe jedoch nie antreten.[2]

Bevölkerungsentwicklung
Jahr19621968197519821990199920102017
Einwohner89709326947191068951883087557967

Wirtschaft


Die wichtigste Industrie ist aufgrund des Waldreichtums die Holzverarbeitung (Sägereien, Möbelfabrikation, Häuserbau). Daneben spielt auch der Tourismus eine bedeutende Rolle (u. a. gibt es hier ein Spielcasino). In der Stadt gibt es sehr viele Hotels und im Sommer wie im Winter ist die Zahl der Touristen im Vergleich zur Zahl der Einwohner beachtlich.

Gérardmer ist übrigens die wichtigste Textilstadt Frankreichs für Haushaltswäsche[3] und verfügt über mehrere Textilfabriken (Linvosges, Leinwand, Jacquardweberei, Konfektion, Le Jacquard Français, Garnier-Thiébaut, Etablissement François Hans, Haushaltswäsche), die für die Qualität ihrer Herstellung und ganz besonders für ihre Bleiche bekannt sind.


Verkehr


Links das Empfangsgebäude der EST, rechts ein Zug der Bahn nach Retournemer, vor 1914
Links das Empfangsgebäude der EST, rechts ein Zug der Bahn nach Retournemer, vor 1914

Gérardmer besaß drei Kopfbahnhöfe:

Alle diese Strecken sind heute stillgelegt.[4]


Kultur


Seit 1994 findet jährlich das Festival international du film fantastique statt.[5]

Skulptur aus Narzissen zur Darstellung von Coluche, Narzissenfest 2011
Skulptur aus Narzissen zur Darstellung von Coluche, Narzissenfest 2011

Alle zwei Jahre findet im April, zur Zeit der Narzissenblüte das Narzissenfest statt. Die Einwohner pflücken tausende Narzissen, die rund um den Ort wild blühen und dekorieren aus den gelben Blüten und grünem Moos Figuren auf Wagen, die dann in einem Korso durch die Stadt fahren.[6]


Städtepartnerschaften


Gérardmer pflegt Partnerschaften mit:


Persönlichkeiten



Siehe auch




Commons: Gérardmer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Henri Lepage: « Notice historique et descriptive de Gérardmer », Annales de la Société d’Émulation du Département des Vosges, 1877, S. 130–232.
  2. MSG 109/85
  3. Ausführliche Liste zu Gérardmer, der Hauptstadt der Heimtextilien
  4. Eisenbahnatlas Frankreich. Bd. 1: Nord – Atlas ferroviaire de la France. Tome 1: Nord. Schweers + Wall, Aachen 2015. ISBN 978-3-89494-143-7, Taf. 54, D3.
  5. Website des Festivals
  6. Société Fêtes de Gérardmer fete des jonquilles fêtes Vosges. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 22. September 2018; abgerufen am 22. September 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.societe-des-fetes-gerardmer.org

На других языках


- [de] Gérardmer

[en] Gérardmer

Gérardmer (French pronunciation: [ʒeʁaʁme] (listen); German: Gerdsee or archaic Geroldsee, and Giraumoué in local Vosgian) is a commune in the Vosges department in Grand Est in northeastern France.

[fr] Gérardmer

Gérardmer [ ʒeʁaʁme][1] .mw-parser-output .prononciation>a{background:url("//upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/8/8a/Loudspeaker.svg/11px-Loudspeaker.svg.png")center left no-repeat;padding-left:15px;font-size:smaller}Écouter, en vosgien de la montagne [ ʒiʁoːmwɛ] (Giraumoué) ou [ ʒʁoːmwɑː], est une commune française de moyenne montagne située dans le département des Vosges, dans la région administrative Grand Est.

[ru] Жерарме

Жерарме́ (фр. Gérardmer [ʒeʁaʁme]) — небольшой город и коммуна на северо-востоке Франции в регионе Эльзас — Шампань — Арденны — Лотарингия, департамент Вогезы, округ Сен-Дье-де-Вож, кантон Жерарме.



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