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Kolding [ˈkɔleŋ] ist eine dänische Hafenstadt am Koldingfjord in der Region Syddanmark. Mit 61.638 Einwohnern am 1. Januar 2022[1] im Ballungsraum ist es die zehntgrößte Stadt Dänemarks[2] und Mitglied der „Union of the Baltic Cities.“ Darüber hinaus ist Kolding größte Stadt im Städtedreieck Trekantområdet und ein Knotenpunkt des Nord-Süd und Ost-West-Verkehrs durch Dänemark und Nordeuropa.

Kolding
Kolding (Dänemark)
Kolding (Dänemark)
Kolding
Basisdaten
Staat: Danemark Dänemark
Region: Syddanmark
Kommune
(seit 2007):
Kolding
Koordinaten: 55° 29′ N,  28′ O
Gegründet: 1231
Einwohner:
(1. Januar 2020[1])
61.121
Fläche: 605 km²
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner je km²
Höhe: 50 m.o.h.
Telefonvorwahl: (+45) 7
Postleitzahl: 6000
Bürgermeister: Jørn Pedersen
Partnerstädte: siehe Artikeltext
Website: www.kolding.dk

Schloss Koldinghus

Geschichte


Wie die meisten Fördestädte in Jütland und Schleswig entstand Kolding im 12. Jahrhundert als Handelsplatz mit geschütztem Zugang zur See. Als sich das Herzogtum Schleswig im 13. Jahrhundert vom Königreich Dänemark löste, bekam Kolding zusätzliche Bedeutung als Grenzort. Spätestens unter König Erik Klipping († 1286) wurde die Burg Koldinghus errichtet. Seit Ende des 15. Jahrhunderts war Kolding Zollstelle, über die der Ochsenhandel in die Herzogtümer Schleswig und Holstein abgewickelt wurde. 1558 stiftete König Christian III. St. Jürgens-Hospital und Lateinschule.

Obwohl Kolding zur Zeit des Reisekönigtums, das erst im 16. Jahrhundert mit der Etablierung von Kopenhagen als zentrale Residenz endete, auch im 17. Jahrhundert häufig von den Königen aufgesucht wurde, stand die Stadt lange im Schatten bedeutenderer Nachbarstädte wie Haderslev und dem im 17. Jahrhundert gegründeten Fredericia. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt zweimal besetzt. 1646 hatte Kolding 280 Häuser und ca. 2800 Einwohner. Während der Pestepidemie von 1654 bis 1655 starben 358 Menschen. Im Schleswig-Holsteinischen Krieg wurde die Stadt 1849 von preußischen Truppen beschossen. Durch die Grenzziehung von 1864, welche die Trennung des Herzogtums Schleswig von der dänischen Krone zur Folge hatte, wuchs die Bedeutung der Stadt. Als Dänemark nach dem Verlust seiner Nordseehäfen durch den verlorenen Krieg 1869 Esbjerg als neuen Nordseehafen gründete, und als der Hafen schnell an Bedeutung gewann, wurde Kolding durch die neu gebaute Eisenbahnlinie nach Esbjerg ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Modernisierung fand im Bau eines Wasserwerks (1886) und eines Elektrizitätswerkes (1898) Ausdruck.

Unter der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg war in Kolding eine große Zahl deutscher Soldaten stationiert. Nach dem Krieg wurde in der Stadt ein Lager für deutsche Flüchtlinge eingerichtet, das bis 1949 als Durchgangslager für alle deutschen Flüchtlinge in Dänemark diente.

Der Bau der Brücken über den Kleinen Belt gab Kolding und seinen Nachbarstädten Vejle und Fredericia weiteren Aufschwung, der durch den Bau der Storebæltsbroen über den Großen Belt 1997 noch verstärkt wurde. Das Dreieck um Kolding steht heute wirtschaftlich auf einer Höhe mit Aarhus und wird nur von Kopenhagen überholt.[3]

In Kolding hat die Universität von Süddänemark seit 1999 einen Campus, und man kann hier insbesondere Wirtschaftswissenschaften und Design studieren. Außerdem gibt es eine Designhochschule (Designskolen Kolding).

Kolding war seit Ende des 13. Jahrhunderts und bis 1970 Stadt. 1970 wurde sie mit zahlreichen Umlandgemeinden zu einer Großkommune vereinigt, die 2007 weiter vergrößert wurde. Im Rahmen einer neuen Strukturreform schlossen sich am 1. Januar 2007 die Gemeinden Lunderskov, Vamdrup, Egtved (teilw.), Christiansfeld (teilw.), im ganzen oder teilweise mit Kolding (1970–2006: 238,64 km²) zur Kolding Kommune zusammen. Das heutige Gebiet umfasst 605 km² und zählt 93.544 Einwohner (Stand 1. Januar 2022).[1]


Feuerwerksunfall in Seest


Zerstörte Häuser in Seest
Zerstörte Häuser in Seest

Am 3. November 2004 explodierte N. P. Johnsens Feuerwerksfabrik in Seest, einem Vorort von Kolding.[4] Ein Feuerwehrmann starb, mehrere Personen wurden verletzt und ca. 2000 Menschen wurden evakuiert. Mehr als 300 Häuser wurden erheblich beschädigt.[5][6]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2008 2010
Einwohner 55.76956.72957.28559.55861.57363.58387.78189.071
Stichtag ist jeweils der 1. Januar. Die Zahl bezieht sich auf die gesamte Kommune.

Wirtschaft und Verkehr


Bahnhof Kolding
Bahnhof Kolding

Die Stadt ist Standort der Metall- und Textilindustrie. In jüngster Zeit haben zahlreiche internationale Firmen ihren Hauptsitz für Dänemark nach Kolding gelegt. Beispielsweise hat die deutsche Discounterkette Lidl seine dänische Niederlassung (Lidl Danmark A/S) in Kolding. Gemeinsam mit Fredericia und Vejle bildet sie sowohl straßenverkehrs- als auch eisenbahntechnisch den Verkehrsknotenpunkt des westlichen Dänemark. Kolding liegt an den Bahnstrecken Fredericia–Flensburg und ehemals Kolding–Egtved Jernbane, Troldhede–Kolding–Vejen Jernbane und Kolding Sydbaner. In Kolding treffen sich die Nord-Süd-Autobahn E 45 und die Ost-West-Autobahn E 20 sowie die Eisenbahn-Hauptstrecken nach Esbjerg, Flensburg-Hamburg, Fredericia-Vejle-Aarhus und Odense-Kopenhagen. Kleinere Regionalbahnen wurden allerdings stillgelegt. Auch wenn der Koldinger Hafen (Kolding Havn) im Schatten von Fredericia steht, konnte er seine Bedeutung bewahren. So zählt er zu den zehn größten Güterhäfen Dänemarks und gilt als größter Holzimporthafen des Landes.[7]


Sehenswürdigkeiten



Sport


Stark vertreten ist der Handball. Sowohl die Herren als auch die Damen des Kolding IF, dem größten örtlichen Sportverein Koldings, spielen in der höchsten dänischen Liga. Die Herren konnten mehrfach den dänischen Meistertitel gewinnen und spielen in der EHF Championsleague. Bekannt ist der Kolding IF auch für seinen seit 2005 jährlich ausgerichteten Jugendhandballcup, der immer am Osterwochenende stattfindet und Mannschaften aus ganz Europa anzieht.


Städtepartnerschaften


Partnerstädte Koldings sind:[9]

  • Ungarn Szombathely (seit 1991)
  • Japan Anjō (seit 1997)
  • Litauen Panevėžys (seit 2000)
  • Gronland Nanortalik (seit 2007)
  • Italien Pisa (seit 2007)
  • China Volksrepublik Wuqing, Volksrepublik China

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Personen mit Beziehung zur Stadt




Commons: Kolding – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Kolding – Reiseführer

Belege


  1. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BY1: Folketal 1. januar efter byområde, alder og køn (dänisch)
  2. Nyt fra Danmarks Statistik Nr. 415. (PDF; 105 kB) Abgerufen am 19. April 2010 (dänisch, Tabelle 2).
  3. Erhverv og uddannelse. Trekantområdet Danmark; abgerufen am 15. Dezember 2011 (dänisch)
  4. Fyrværkeribranden i Seest. (Memento des Originals vom 6. Oktober 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kolding.dk kolding.dk; abgerufen am 13. März 2011.
  5. Over 2.000 evakueret i eksplosion. nyhederne-dyn.tv2.dk, 4. November 2004; abgerufen am 13. März 2011.
  6. Ein Toter nach Explosion in dänischer Feuerwerksfabrik. nzz.ch, 4. November 2004; abgerufen am 08. März 2019.
  7. Brochure om havnen (Memento des Originals vom 18. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.koldinghavn.dk (PDF; 2,0 MB) Kolding Havn; abgerufen am 21. Mai 2011 (dänisch)
  8. Kristkirche
  9. Website Kolding – Venskabsbyer, abgerufen am 23. Mai 2017
  10. Blå bog om Villy Søvndal. Danmarks Radio, 7. September 2012, abgerufen am 8. September 2012 (dänisch)

На других языках


- [de] Kolding

[en] Kolding

Kolding (Danish pronunciation: [ˈkʰʌle̝ŋ]) is a Danish seaport located at the head of Kolding Fjord in the Region of Southern Denmark. It is the seat of Kolding Municipality. It is a transportation, commercial, and manufacturing centre, and has numerous industrial companies, principally geared towards shipbuilding. The manufacturing of machinery and textiles and livestock export are other economically significant activities.

[ru] Коллинг

Коллинг[1] или Кольдинг[2] (дат. Kolding) — датский морской порт в Коллинг-фьорде, регион Сюдданмарк, коммуна Коллинг. Седьмой по величине город Дании (57 540 жителей по состоянию на 2012 г.)[3] и член «Союза Балтийских городов». Кроме того, Коллинг — важнейший узловой пункт балтийской навигации.



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