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Esbjerg [ˈɛspjɛʀʔ] (deutsch Esberg) ist mit 71.698 (Stand: 1. Januar 2022[1]) Einwohnern die siebtgrößte Stadt in Dänemark. Die Stadt liegt im Südwesten Jütlands. Esbjerg ist die einzige ökonomisch bedeutende Hafenstadt an der dänischen Nordseeküste.

Esbjerg
Esbjerg (Dänemark)
Esbjerg (Dänemark)
Esbjerg
Basisdaten
Staat: Danemark Dänemark
Region: Syddanmark
Kommune
(seit 2007):
Esbjerg
Koordinaten: 55° 28′ N,  27′ O
Gegründet: 1868
Einwohner:
(2022[1])
71.698
Postleitzahl: 6700–6715
Partnerstädte: China Volksrepublik Suzhou

Faroer Tórshavn
Finnland Jyväskylä
Gronland Maniitsoq
Island Fjarðabyggð
Norwegen Stavanger
Polen Stettin
Schweden Eskilstuna

Website: www.esbjerg.dk

Der Wasserturm in Esbjerg
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Vor der Stadt liegt die Insel Fanø und nordwestlich die Halbinsel Skallingen, die bis April 2008 zu den wenigen noch nicht von Landminen geräumten Gebieten Dänemarks zählte.


Geschichte


Nachdem der dänische Gesamtstaat im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 die Herzogtümer Schleswig und Holstein verloren hatte, gab es im Königreich keinen leistungsstarken Hafen an der Nordsee. Deshalb beschloss die Regierung im Jahr 1869 den Bau eines Hafens in Esbjerg, der zugleich einen Eisenbahnanschluss erhielt. Der Bau dieses neuen befestigten Hafens bewirkte, dass Fischerei und Seefahrt aus den umliegenden Gebieten nach Esbjerg zogen und der Ort einen schnellen Aufschwung erlebte. Der Hafen musste mehrfach erweitert werden.

Die Stadt war bis vor kurzem von der Fischerei geprägt, doch hat jener Wirtschaftszweig in den letzten Jahren einen Niedergang erlebt. An dieses Kapitel der dänischen Geschichte erinnert das Fischerei- und Seefahrtmuseum Esbjerg.[2] Heute spielt der Offshore-Bereich eine große Rolle für die Wirtschaft der Stadt. Außerdem werden Kühlelemente hergestellt (Vestfrost).

Im Rahmen der Kommunalreform von 1970 wurde die Gemeinde Guldager mit den Stadtteilen Sædding, Hjerting und Sønderis eingemeindet.

Am 26. August 1981 stürzte ein Kampfflugzeug der Bundeswehr vom Typ F-104 Starfighter nahe dem Ort ab. Es war der 200. Absturz dieses Flugzeugmusters.

Aufgrund einer weiteren Strukturreform schlossen sich am 1. Januar 2007 die Gemeinden Ribe und Bramming mit Esbjerg zur neuen Esbjerg Kommune zusammen. Das Gesamtgebiet dieser Kommune beträgt 742,5 km², auf dem 115.459 Einwohner leben (Stand: 1. Januar 2022).[1]


Infrastruktur



Verkehr


Der Bahnhof von Esbjerg
Der Bahnhof von Esbjerg

Die Stadt hat den wichtigsten Nordseehafen des Landes. Anfang des 21. Jahrhunderts profitierte der Esbjerger Hafen von der wachsenden Offshore-Industrie, insbesondere für die Offshore-Windenergie. 2013 wurden hier Windenergieanlagen für insgesamt 1,6 Gigawatt umgeschlagen. Das gesamte Umschlagvolumen im Hafen Esbjerg lag 2013 bei 4,6 Millionen Tonnen, es wurden 19.823 Schiffsanläufe gezählt. Der Umsatz betrug 28,9 Mio. Euro, der Gewinn lag bei 10,4 Mio. Euro.[3]

Eine Fähre verbindet Esbjerg mit der Insel Fanø (Nordby). Früher gab es auch Verbindungen nach Newcastle (Nordengland), nach Tórshavn (bis Oktober 2010) und Harwich (bis September 2014).

Im Nordosten von Esbjerg, außerhalb des Stadtgebietes, befindet sich Esbjerg Lufthavn mit täglichen Flügen nach Aberdeen und Stavanger. Versorgungshubschrauber starten zu Bohrplattformen in der Nordsee.

Die Eisenbahn bietet Regionalverbindungen nach Niebüll im Zwei-Stunden-Takt, wo Anschluss an die Züge der Marschbahn zwischen Westerland und Hamburg besteht.


Energieversorgung


Esbjerg hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Im Hafen der Stadt steht das Kraftwerk Esbjerg, ein Kohlekraftwerk, das im Zuge des dänischen Kohleausstiegs spätestens April 2023 stillgelegt werden soll. Es liefert neben Strom auch Fernwärme und deckt etwa die Hälfte des Fernwärmebedarfs des Netzes (die andere Hälfte stammt aus einer Müllverbrennungsanlage[4]), an das etwa 100.000 Menschen angeschlossen sind. Um die Versorgung der Stadt mit Wärmeenergie aufrechtzuerhalten, wird eine Großwärmepumpe installiert, die Seewasser als Wärmequelle nutzt. Mit einer Wärmeleistung von 50 MW handelt es sich dabei um die bis dato weltweit größte Wärmepumpe mit Kohlenstoffdioxid als Kältemittel. Insgesamt soll die Anlage jährlich ca. 235 GWh Wärme liefern und zugleich die Dekarbonisierung der Energieversorgung durch Sektorenkopplung voranbringen, indem Strom von Windstrom für die Wärmeversorgung genutzt wird. Da die Wärmepumpe flexibel betrieben werden kann, soll sie auch Ausgleichsenergie zum Kompensieren von Schwankungen im Stromnetz liefern.[5]


Bildung


Zwei Universitäten haben in Esbjerg einen Campus: die Universität von Süddänemark (SDU) und das Ålborg Universitetscenter. An der Universität Aalborg kann man Betriebswirtschaft, Tourismus, Gesundheit, Soziologie und Umweltplanung studieren, an der SDU Ingenieurwissenschaften.[6]

Außerdem hat Esbjerg ein bekanntes Musikkonservatorium und ein Musikhaus.


Wahrzeichen


Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“ (Mennesket ved Havet) als Wahrzeichen von Esbjerg
Skulpturengruppe „Der Mensch am Meer“ (Mennesket ved Havet) als Wahrzeichen von Esbjerg

Der Wasserturm von Esbjerg, 1897 erbaut, ist zu einem Wahrzeichen der Stadt geworden. Als Vorbild diente das Nassauer Haus in Nürnberg. Im Wasserturm sind eine permanente Ausstellung über den Wasserturm von Esbjerg und europäische Wassertürme sowie andere, wechselnde Ausstellungen zu sehen. Ein weiteres Wahrzeichen der Stadt ist das 1994/95 vom Künstler Svend Wiig Hansen geschaffene Monument „Der Mensch am Meer“, das Reisende auf See begrüßt.[7]


Medien


Esbjerg ist der Hauptredaktionssitz der dänischen Zeitung JydskeVestkysten, die als Regionalzeitung das südliche und westliche Jütland einschließlich Nordschleswig abdeckt.


Sport


Der Fußballverein Esbjerg fB spielt in der zweiten dänischen Liga. In den 1960er Jahren war er der erfolgreichste Verein Dänemarks, der in den Jahren 1961, 1962, 1963, 1965 und 1979 die Meisterschaft gewann. Der Eishockey-Klub Esbjerg IK ist ein weiterer erfolgreicher Sportverein. Zudem findet in Esbjerg jedes Jahr mit dem Vesterhavs Cup ein internationales Handball- und Fußballturnier statt.[8] 2009 wurde das ehemalige Esbjerg Stadion mit überdachten Tribünen versehen und als Blue Water Arena mit einer Kapazität von 18.000 Plätzen neueröffnet. Auf der 800 Meter langen Sandbahn Korskro Banen finden Motorrad-Sandbahnrennen und Speedwayrennen statt. 1982 und 1985 Langbahn-WM-Finale in Korskro bei Esbjerg.


Söhne und Töchter der Stadt



Einwohnerzahlen (Kommune)



Bilder



Erwähnenswertes


Esbjerg und die Insel Fanø zur Zeit des Zweiten Weltkriegs dienten als Motiv für die Orte Morlunde und Sande im Roman Mitternachtsfalken von Ken Follett.[9]


Siehe auch



Literatur




Commons: Esbjerg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Esbjerg – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistikbanken -> Befolkning og valg -> BY1: Folketal 1. januar efter byområde, alder og køn (dänisch)
  2. Fischereimuseum Esbjerg. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 22. August 2011; abgerufen am 11. März 2011.
  3. Michael Meyer: Esbjerg profitiert von Windbranche · Dänischer Nordseehafen steigert Gewinn um 28 Prozent. In: Täglicher Hafenbericht vom 3. April 2014, S. 13
  4. Phasing out coal makes room for green district heating. Fremtidens Fjernvarme. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  5. 50-MW-Großwärmepumpe ersetzt künftig im dänischen Esbjerg Wärme aus Kohlekraftwerk. In: Euwid Neue Energie, 4. Februar 2021. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  6. Campus Esbjerg der SDU
  7. Der Mensch am Meer. (Nicht mehr online verfügbar.) Ehemals im Original; abgerufen am 1. Oktober 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.visitesbjerg.dk (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  8. Vesterhavs Cup. (Nicht mehr online verfügbar.) Euro Sporting, archiviert vom Original am 22. August 2011; abgerufen am 13. März 2016 (englisch).
  9. Bookreporter - Ken Follett, 2002

На других языках


- [de] Esbjerg

[en] Esbjerg

Esbjerg (Danish: [ˈesˌpjɛɐ̯ˀ], West Jutish dialect: [ˈɛspʲæa̯]) is a seaport town and seat of Esbjerg Municipality on the west coast of the Jutland peninsula in southwest Denmark. By road, it is 71 kilometres (44 mi) west of Kolding and 164 kilometres (102 mi) southwest of Aarhus. With an urban population of 71,698 (1 January 2022)[1] it is the fifth-largest city in Denmark, and the largest in West Jutland.

[es] Esbjerg

Esbjerg es una ciudad danesa en el suroeste de la península de Jutlandia, en el mar de Frisia. Es la quinta ciudad más poblada del país (71 579 habitantes en 2012) y capital del municipio de Esbjerg, el cual pertenece a la región de Dinamarca Meridional.

[ru] Эсбьерг

Э́сбьерг[1] (дат. Esbjerg) — город в Дании, важный порт и транспортный узел на западном побережье полуострова Ютландия. Административный центр коммуны Эсбьерг (область Южная Дания). Население 71 886 (2006).



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