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Der Okres Most (Bezirk Brüx) war eine Gebietskörperschaft in dem Ústecký kraj in Tschechien. Die Okresy waren größenmäßig vergleichbar mit den Landkreisen in Deutschland und wurden zum 1. Januar 2003 als Gebietskörperschaften aufgelöst.

Okres Most
KrajÚstecký kraj
Fläche467,09[1] km²
Einwohner
  Bevölkerungsdichte
110.933 (1. Januar 2021)
250 Einw./km²
Gemeinden
  davon Städte
  davon Městyse
26
6
0
LAU 1CZ0425
KFZ-Kennzeichen
(vergeben bis 2001)
MO

Mit einer Fläche von 467 km² war er der zweitkleinste Bezirk des Kreises. Im Norden grenzte er mit dem Erzgebirge an Deutschland, die anderen innerstaatlichen Grenzen bildeten Okres Chomutov, Okres Louny und Okres Teplice. Im Okres gab es nur 26 Gemeinden mit 75 Ortsteilen, davon sechs Städte. Das liegt zum großen Teil daran, dass viele Orte dem Bergbau weichen mussten. In Mostecko leben 110.933 Einwohner (Stand 1. Januar 2021[2]), davon ca. 90 % in den Städten.


Geografische Lage


Brüxer Pfanne von Langenwiesen aus gesehen
Brüxer Pfanne von Langenwiesen aus gesehen

Das Gebiet besteht er aus drei Geografischen Einheiten: Im Norden das Erzgebirge, im Südosten Ausläufer des Böhmischen Mittelgebirges und im Südwesten Žatecká plošina. Die Mitte bildet Mostecká kotlina in der Form einer Pfanne, die zum Nordböhmischen Becken gehört. Zwischen dem Tal und dem Bergkamm des Erzgebirgemassivs besteht ein Höhenunterschied zwischen 250 und 900 Meter. Höchster Punkt ist der Berg Loučná, 956 m über NN und der tiefste der Fuß des Bergs Bořeň mit 204 m über NN, an dem die Bílina den Bezirk verlässt. Sie besteht aus dem Hauptfluss des Bezirkes mit seinem Zufluss Srpina.


Klima


Das Klima ist recht warm, die durchschnittliche Temperatur liegt bei 8,4 bis 8,8 °C, die Niederschlagsmenge ist mit 500 mm niedrig. Durch seine vielfältige Form bilden sich oft Nebel. Der größte Teil ist bewaldet durch Bäume die recht gut mit den schwierigen Bedingungen zurechtkommen (Birken, Eschen, Vogelbeerbäume, Erlen, Buchen, Fichten und Kiefer).


Naturschutzgebiete


Das Vorkommen an Naturschätzen hatte einen negativen Einfluss auf die Landwirtschaft. Lediglich 30 % des Bodens kann landwirtschaftlich genutzt werden, der niedrigste Wert im Kreis. 1969 wurde das Naturreservat Jezerka ausgerufen, das die geobiologischen Zonen der Laubwaldgebiete und der Felsenlandschaft um den Berg Jezerka (706 m über NN) schützen soll. Das Naturreservat Černý rybník (1993) befindet sich in der Nähe des Ortes Klíny. Seine Wasseroberfläche befindet sich in einer Meereshöhe von 805 Metern; das Reservat schützt den Charakter einer Gebirgswasserfläche. Die Moorschichten reichen dabei bis in eine Tiefe von sieben Metern. Daneben findet sich hier eine reichhaltige Pflanzenwelt.


Umwelt


Die großen Vorkommen von Naturschätzen hatten negative Auswirkungen auf die Umwelt im Bezirk. Während des kommunistischen Regimes war der Kohlebergbau gleichzeitig der Rohstofflieferant für die Energiewirtschaft. Die Kohlen-Elektrizitätswerke aber auch das Chemische Werk bei Záluží fügten den Wäldern gerade in den 1970er Jahren enorme Schäden zu und das Waldsterben erreichte gerade in dem empfindlichen Klima des Erzgebirges nie gekanntes Ausmaß. Zum Teil starben ganze Waldgebiete ab, und die Bergkämme bestanden nur noch aus ausgetrockneten Wiesen. Erst durch die Wiederaufforstung und dem Einsatz von neuen Technologien besserten sich in den letzten Jahrzehnten die Umweltbedingungen. Zwischen 1945 und 1985 wurden in der Gegend durch den Kohleabbau ungefähr 130 Industriebetriebe stillgelegt. Daneben mussten achtzig Orte sowie die komplette Altstadt der Bezirkshauptstadt Most (Brüx) der Kohleförderung weichen. In den letzten Jahrzehnten verschlechterten sich die Perspektiven der Braunkohlenutzung und viele Unternehmen der Schwerindustrie wurden geschlossen. Als Folge kam es zur höchsten Arbeitslosigkeit in ganz Tschechien. Derzeit versucht man, durch eine Qualifikation der Beschäftigten und der Ausweisung von Industriezonen, Investoren anzulocken.

Voraussetzung für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Region ist die Modernisierung und der Bau der Verkehrsanbindungen zwischen den Wirtschaftszentren. Dazu zählen die Fertigstellung des Autobahnnetzes, der Ausbau der Fernstraßen und des Schienennetzes sowie die Anbindung an Deutschland.


Fremdenverkehr


Der Bergbau wirkte sich auch die Umwelt und damit auf das Landschaftsbild sowie den Fremdenverkehr aus. Versuche, seit Mitte der 1990er Jahre durch administrative Maßnahmen dies zu revidieren, zeigten lange kaum Erfolge. Erst in letzter Zeit sind einige Fortschritte durch Rekultivierung der Natur in der Landwirtschaft durch Obstanbau, Waldwirtschaft und Weinbau zu verzeichnen. Im Erzgebirge konnte der Tourismus durch Wintersport und den Bau von Wander- und Radwegen wieder etwas angekurbelt werden. Historische Schätze kann das Gebiet nur noch wenige vorweisen.

Sehenswürdigkeiten


Städte und Gemeinden


Städte und Gemeinden im Okres
Städte und Gemeinden im Okres
BečovHochpetsch
BělušiceBieloschitz
BraňanyProhn
BrandovBrandau
Český JiřetínGeorgendorf
HavraňHawran
Hora Svaté KateřinySankt Katharinaberg
Horní JiřetínObergeorgenthal
KlínyGöhren
KorozlukyKolosoruk
LišniceLischnitz
LitvínovOberleutensdorf(Stadt)
LomBruch
Louka u LitvínovaWiese
LužiceLuschitz
Malé BřeznoKleinpriesen
Mariánské RadčiceMaria Ratschitz
MeziboříSchönbach
MostBrüx(Stadt)
Nová Ves v HoráchGebirgsneudorf
ObrniceObernitz
PatokryjePatokrey
PoleradyPolerad
SkršínSkirschina
VolevčiceWolepschitz
ŽeleniceSellnitz

Geschichte


Archäologische Funde in der Region Most
Die Region von Brüx war schon seit der Mittleren Steinzeit (8300 bis 5500 v. Chr.), vor allem in der Gegend um den Kummernsee besiedelt. Weitere Funde stammen aus der jüngeren Steinzeit (5500 bis 4200 v. Chr.), der Bronzezeit bis in die Zeit der römischen Herrschaft. Erste schriftliche Nachweise stammen aus dem 12. Jahrhundert.

ZeitraumZeitraumFundorte
Paläolithikumbis 8000 v. Chr.Bečov, komořany, Kamenná Voda, Záluží
Mesolithikum8000 bis 5500 v. Chr.Komořany, Souš
Neolithikum5500 bis 4000 v. Chr.Most, Libkovice
Eneolit4000 bi 2000 v. Chr.Souš, Čepihory, Konobrže, Souš, Patokryje, Dřínov, Dolní Jiřetín, Komobrže, Most, Obrnice
Bronzezeit2000 bis 800 v. Chr.Kamená Voda, Konobrže, Kopisty, Libkovice, Malé Březno, Most, Obrnice, Statinice, Třebušice
Eisenzeit800 v. Chr. bis 600 n. Chr.Bečov, Hořany, Konobrže, Libkovice, Kamená Voda, Konobrže, Mariánské Radčice, Most, Nemilkov, Skršín, Stránces, Střinice
Frühes Mittelalter600 n. Chr. bis 1200 n. Chr.Komořany, Kopisty, Malé Březno, Most, Vršany, Židovice

Orte im Okres Most nach dem Jahr ihrer ersten schriftlichen Erwähnung


11. Jahrhundert
Most 1040 – Kopisty 1057 – Liběšice 1057

12. Jahrhundert
Skršín 1100 – Libkovice 1186

13. Jahrhundert
Bylany 1203, Odolice 1203, Svinčice 1207, Lužice 1226, Lipětín 1227, Slatinice 1227, Velebudice 1227, Bělušice 1231, Bedřichův Světec 1238, Ervěnice 1238, Ves Svatého Václava 1238, Braňany 1239, Komořany 1250, Polerady 1250, České Zlatníky 1263, Dolní Jiřetín 1263, Střimnice 1276, Nemilkov 1280, Havraň 1281, Saběnice 1281, Obrnice 1282, Zahražany 1283, Vtelno 1285, Louka 1289, Rudolice nad Bilínou 1298

14. Jahrhundert
Želenice 1307, Souš 1312, Korozluky 1326, Bečov 1327, Čepirohy 1331, Dobrčice 1333, Moravěves 1333, Růžodol 1333, Volevčice 1333, Záluží 1333, Lom 1341, Marianské Radčice 1341, Pařidla 1341, Fláje 1346, Koporeč 1350, Vršany 1350, Albrechtice 1352, Holešice 1352, Horní Jiřetín 1352, Horní Litvínov 1352, Sedlo 1352, Klíny 1355, Jezeří 1365, Chanov 1368, Malé Březno 1369, Lišnice 1380, Chrámce 1381, Milá 1381, Židovice 1381, Janov 1386, Skyřice 1391, Třebušice 1391, Hořany 1396, Konobrže 1394, Chudeřín 1398, Dolní Litvínov 1398, Lounice 1398, Meziboří (Šenbach) 1398, Patokryje 1400

15. Jahrhundert
Černice 1409, Zaječice 1413, Mníšek 1425, Stránce 1437, Kamena Voda 1450, Vysoké Březno 1460, Hora Svaté Kateřiny 1480, Kaňkov 1495

16. Jahrhundert
Dřínov 1542, Brandov 1549, Loučná 1549, Malý Háj 1549, Lesná 1564, Nová Ves v Horách 1564, Dvorů 1565, Šumná 1570, Hamr 1583, Horní Ves 1583, Rašov 1583, Křižatky 1585, Český Jiřetín 1596, Mikulovice 1599

17. Jahrhundert
Rudolice v Horách 1606, Zelený Důl 1606, Písečná 1654

18. Jahrhundert
Plán 1787, Sedlec 1787

19. Jahrhundert
Mariánské Údolí 1845


Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden des Okres Most 1869–1921


Gemeinde / Jahr1869189019101921
Albrechtice467442711715
Braňany239353810973
Čepirohy246380420525
Černice258346463536
Dolní Jiřetín5912.3613.2833162
Chudeřín3555813.6903.463
Ctrnáct Dvorců198476558370
Dolní Litvínov s Lipětín8322.6143.7262.761
Dřínov1932571.3871.580
Ervěnice9801.9753.5794.028
Hamr365481818883
Horní Jiřetín1.3231.9603.2583.150
Horní Litvínov3.2255.9679.8429.429
Hořany333605813893
Janov6449961.2821.253
Kopisty8162.0045.0735.201
Konotrže1641821.0281.113
Komořany4501.5122.2692.293
Libkovice4246071.4341.794
Lom7931.8558.8418.806
Loučná3554881.030887
Louka3575352.056887
Mariánske Radčice394569151.007
Most6.48715.24726.20827.785
Rudolica nad Bílinou132245318389
Růžodol1112111.0791.272
Skýřice126136277325
Souš3782.6554.0824.326
Střmice353511546
Třebušice2539201.6251.624
Záluží4351.4874.051375

Wegen Kohleförderung liquidierte Orte


Albrechtice u Mostu, Braňany (Teilliquidation), Bylany, Čepirohy (Teilliquidation), Čtrnáct Dvorců, Dolní Jiřetín, Dolní Litvínov, Dřínov u Komořan, Ervěnice, Fláje (Bau einer Talsperre), Holešice, Hořany, Jezeří, Kamenná Voda, Komořany, Konobrže, Kopisty, Libkovice, Lipětín, Most (Altstadt), Pařidla, Rudolice nad Bílinou, Růžodol, Skyřice, Slatinice, Souš, Stránce, Střmice, Třebušice, Velebudice, Vršany, Záluží, Židovice


Denkmäler im Okres Most, die nach 1962 beseitigt wurden



Denkmäler im Okres Most, die nach 1962 verlegt wurden




Commons: Okres Most – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. uir.cz
  2. Český statistický úřad – Die Einwohnerzahlen der tschechischen Regionen und Kreise vom 1. Januar 2021 (XLSX)


На других языках


- [de] Okres Most

[ru] Мост (район)

Райо́н Мост (чеш. okres Most) — один из семи районов Устецкого края Чешской Республики. Административный центр — город Мост. Площадь — 467,16 кв. км., население составляет 120 619 человек. В районе насчитывается 26 муниципалитетов, из которых шесть — города.



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