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Lambach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich an der Traun im Bezirk Wels-Land im Hausruckviertel mit 3742 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022). Bedeutend ist die 1056 gegründete Benediktinerabtei Stift Lambach.

Marktgemeinde
Lambach
WappenÖsterreichkarte
Lambach (Österreich)
Lambach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Wels-Land
Kfz-Kennzeichen: WL
Fläche: 3,74 km²
Koordinaten: 48° 6′ N, 13° 53′ O
Höhe: 367 m ü. A.
Einwohner: 3.742 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 1002 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4650
Vorwahl: 07245
Gemeindekennziffer: 4 18 11
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Marktgemeinde Lambach
Marktplatz 8
4650 Lambach
Website: www.lambach.eu/
Politik
Bürgermeister: Johannes Moser (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
9
6
6
4
9 6 6 4 
Insgesamt 25 Sitze
  • ÖVP: 9
  • SONST: 6
  • SPÖ: 6
  • FPÖ: 4
Lage von Lambach im Bezirk Wels-Land
Lage der Gemeinde Lambach im Bezirk Wels-Land (anklickbare Karte)HolzhausenOffenhausenSteinhausWels
Lage der Gemeinde Lambach im Bezirk Wels-Land (anklickbare Karte)
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Lambach von Nordwesten
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Lambach liegt auf einer Höhe von 367 m ü. A. an der Traun, die zusammen mit der Ager die Südgrenze bildet. Die Gemeinde gehörte bis 2012 zum Gerichtsbezirk Lambach und ist seit dem 1. Jänner 2013 Teil des Gerichtsbezirks Wels. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 4,9 und von West nach Ost 2,2 Kilometer. Die Gemeinde hat eine Fläche von vier Quadratkilometer. Davon werden 36 Prozent landwirtschaftlich genutzt, zwanzig Prozent sind Gärten und zwölf Prozent sind bewaldet.[1]


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):

Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Lambach.


Nachbargemeinden


Edt bei Lambach
Neukirchen bei Lambach
Stadl-Paura

Geschichte


Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Im Jahre 1365 wurde Lambach von Rudolf IV. das Marktrecht verliehen. Seit 1490 wird der Ort dem Teilfürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.

Bei Lambach gab es zwei nennenswerte kriegerische Auseinandersetzungen:

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1941 wurde das Kloster Lambach durch die Nationalsozialisten aufgelöst und darin eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt untergebracht. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte der vertriebene Konvent 1945 in das Stift Lambach zurück.

1946 importierte die US-Army für ihre Soldaten eine Coca-Cola-Abfüllanlage, leider ohne Fachkräfte für den Zusammenbau. Österreichische Ingenieure beschäftigten sich damit und konnten die Anlage fertigstellen. Das Getränk war anfangs nur für Soldaten und US-Bürger. Wann der öffentliche Verkauf begonnen hat, ist nicht bekannt. (Quelle: TV-Produktion Österreich II)


Stift Lambach


Stift Lambach
Stift Lambach

1056 wandelte der letzte Nachkomme der Grafen von Wels-Lambach, Adalbero, den Stammsitz seiner Eltern in eine Benediktinerabtei um. Adalbero war 1045 Bischof von Würzburg geworden. Er führte zahlreiche Reformen in seinem Bistum durch, gründete und erneuerte Klöster. 1089 weihte er zusammen mit seinem Freund Bischof Altmann von Passau die erste Klosterkirche in Lambach. Da er sich im Investiturstreit auf die Seite des Papstes stellte, wurde er aus seiner Bischofsstadt vertrieben und fand in seiner Lieblingsgründung einen Ort der Zuflucht. So erlebte er auch 1089, wie Lambacher Mönche zur Besiedlung Melks auszogen. Am 6. Oktober 1090 starb Adalbero in Lambach. Sein Grab erfreute sich großer Verehrung beim Volk. Erst 1883 wurde sein Kult offiziell von Papst Leo XIII. anerkannt. Im 12. Jahrhundert war das Kloster mit seiner Schreibschule ein herausragendes Zentrum mittelalterlichen Kunstschaffens. Seine höchste Blüte erlebte das Stift während der Barockzeit. Eine prächtige frühbarocke Kirche wurde errichtet und die gesamte Klosteranlage vergrößert. Im Jahr 2006 feierte das Stift Lambach sein 950-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsausstellung.


Einwohnerentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Stiftskirche Lambach
Stiftskirche Lambach
Kalvararienbergkirche
Kalvararienbergkirche
Maria-Hilf-Kapelle
Maria-Hilf-Kapelle
Die Stiftstaverne wurde 1660 erbaut
Die Stiftstaverne wurde 1660 erbaut
Ehemaliges Hofrichterhaus
Ehemaliges Hofrichterhaus
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Lambach

Sakralbauten

Profanbauten

Naturdenkmäler


Regelmäßige Veranstaltungen


Das Kulturleben in Lambach wird wesentlich bereichert durch die Kulturvereinigung Gruppe O2. Die Kulturarbeit erstreckt sich auf rund 40 Veranstaltungen pro Jahr in den Bereichen Theater, Kabarett, Lesungen, O2-Jazz-Club, World-Music, Konzerte und Veranstaltungen von in- und ausländischen Volkskulturen etc.

Das Barocktheater im Stift Lambach ist u. a. bekannt durch Eigenproduktionen des klassischen Theaterfaches und eine wichtige Einrichtung in der Gemeinde Lambach.

Seit 2007 wird im Stift Lambach in einem 10-Jahres-Projekt das Gesamtwerk Ludwig van Beethovens aufgeführt.

Diverse weitere Vereine (u. a. die MarktMusikkapelle Lambach-Edt) bereichern durch ihre Aktivitäten das kulturelle Leben des Ortes.


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaftssektoren


Während von 1999 bis 2010 die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von vierzehn auf zehn sank, stieg die bebaute Fläche von 600 auf 1323 Hektar an. Im Produktionssektor arbeiteten 226 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 49 in der Bauwirtschaft und vierzehn in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (418), freiberufliche Dienstleistungen (181) und der Handel (177 Mitarbeiter).[3][4][5]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 10 14 13 8
Produktion 30 37 289 404
Dienstleistung 203 152 996 988

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999


Unternehmen


Denkmal der Gründer der Sparkasse
Denkmal der Gründer der Sparkasse

Energie


Im Kraftwerk Lambach, das 1999 in Betrieb genommen wurde, werden jährlich 73 Millionen Kilowattstunden, das entspricht Strom für 17000 Haushalte, erzeugt.

2019 wurde das Dritte Werk von Starlim Sterner (Sitz in Marchtrenk) im Gewerbegebiet Lambacher Feld Eröffnet.


Verkehr


Lambach liegt an der Wiener Straße (B 1) zwischen Wels und Vöcklabruck. Die Gmundener Straße (B 144) beginnt in Lambach und führt über Steyrermühl nach Gmunden. Seit den 1960er Jahren wird der Bau einer Umfahrung des Ortes diskutiert. 2006 konnte eine Nordumfahrung des Zentrums und das Baubeginndatum 2009 festgelegt werden. (Spatenstich Sommer 2012-Fertigstellung 2016 geplant.)

November 2016 Eröffnung der Umfahrung Lambach Nord.

Durch Lambach verlaufen ferner die Westbahn (Bahnhof Lambach und Haltestelle Lambach Markt), die Lokalbahn Lambach–Vorchdorf-Eggenberg und die Trauntalbahn. Auch die Strecke der seit Dezember 2009 stillgelegten Haager Lies führte nach Lambach.


Bildung


Lambach ist heute ein bedeutender Schulort im Bezirk Wels-Land mit einem breiten schulischen Angebot:


Politik


Rathaus auf dem Lambacher Marktplatz
Rathaus auf dem Lambacher Marktplatz

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

Partei 2015[8] 2009[9] 2003[10] 1997[11]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
ÖVP 33,41 9 52,16 14 45,82 12 47,98 12
SPÖ 31,82 8 29,52 7 39,77 10 26,64 7
FPÖ 28,65 7 18,32 4 14,41 3 25,38 6
NEOS 6,12 1

Bürgermeister


Bürgermeister seit 1850 waren:[12]


Wappen


Wappen auf dem Balkon des Rathauses von Lambach
Wappen auf dem Balkon des Rathauses von Lambach

Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:

In Silber auf blauem, gewelltem Schildfuß eine rote Zille, darin eine nackte, vorwärtsgekehrte, wachsende Frauengestalt mit goldener Krone, ebensolchem Halsgeschmeide und langen, offenen Haaren.

Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß.

Das Wappen hat seinen Ursprung in der Legende von der Jungfrau Flavia, die von ihrem heidnischen Vater wegen ihres christlichen Glaubens in einem Kahn auf der Ager ausgesetzt wurde. Der Kahn strandete an der Mündung der Ager in die Traun. Ein christlicher Hirte nahm sich Flavias an und beherbergte sie bis zum Tod ihres Vaters. Bei diesem Wappen handelt sich um das Wappen des Stiftes Lambach, das nach Aufhebung der Grundherrschaft 1850 vom Markt übernommen wurde. Das bis dahin geführte Marktwappen zeigte als redendes Wappen ein Lamm auf einem pfahlweise gestellten, gewellten Bach.[14]


Gemeindepartnerschaften



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter



Personen mit Bezug zur Gemeinde



Literatur




Commons: Lambach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Ein Blick auf die Gemeinde Lambach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Juni 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  3. Ein Blick auf die Gemeinde Lambach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Juni 2021.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Lambach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. Juni 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Lambach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 14. Juni 2021.
  6. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  7. Wahl Oberösterreich 2021 oberoesterreich.gv.at
  8. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 14. Juni 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 14. Juni 2021.
  10. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 14. Juni 2021.
  11. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 14. Juni 2021.
  12. Gemeinden, Lambach. Land Oberösterreich, abgerufen am 14. Juni 2021.
  13. Gertrude Paltinger: Petra Marischka zur neuen Bürgermeisterin von Lambach gewählt. tips.at, 29. Jänner 2021.
  14. Land Oberösterreich: Wappen der Gemeinde Lambach
  15. Unser Lambach, Partnergemeinde. Gemeinde Lambach, abgerufen am 14. Juni 2021 (österreichisches Deutsch).

На других языках


- [de] Lambach

[en] Lambach

Lambach (German pronunciation: [ˈlambax]) is a market town in the Wels-Land district of the Austrian state of Upper Austria on the Ager and Traun Rivers. A major stop on the salt trade, it is the site of the Lambach Abbey, built around 1056. Notable alumnus from the local elementary school is Adolf Hitler, who attended the establishment in the 1890s.

[ru] Ламбах (коммуна)

Ламбах (нем. Lambach) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Верхняя Австрия.



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