Hernstein (alte Schreibung vereinzelt auch Herrnstein, früher auch Hörnstein) ist eine Marktgemeinde mit 1552 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) in Niederösterreich und liegt ca. 50km südlich von Wien im Bezirk Baden.
Hernstein liegt am Nordostrand der Gutensteiner Alpen am Übergang zum Wiener Becken. Der Großteil des Gemeindegebiets entwässert über den Veitsauer Bach nach Norden, der in Berndorf in die Triesting mündet. Dabei handelt es sich um drei Becken: im Südosten die vom Augraben durchflossene Mulde des Hauptorts Hernstein, im Nordwesten das Grillenberger Becken (die beiden sind durch eine Engstelle beim Buchriegel voneinander getrennt) sowie das Kleinfelder Becken im Nordosten. Das Plateau von Aigen leitet nach Osten hinüber zum Tal nach Lindabrunn, im Nordosten entwässert ein kleiner Bereich von Kleinfeld zum Jaulinggraben und weiter direkt in die Triesting. Der Südosten wird vom Höhenzug Auf dem Hart gegen Markt Piesting eingerahmt, wobei ein kleiner Gemeindeteil (Weierfelder) über die Wasserscheide zur Piesting ragt und den südlichsten Punkt des Bezirks Baden darstellt.
Ins Grillenberger Becken münden von Westen die Pöllau, der Große Geyergraben, das Grillenbergtal und der Zobelgraben.
Die höchsten Erhebungen liegen im Westen des Gemeindegebiets: Die Hohe Mandling (967mü.A.), deren Gipfel jedoch bereits vollständig zu Pernitz gehört, der Große Rosenkogel (841mü.A.) und Kleine Rosenkogel (766mü.A.) sowie die Hammerlleiten (von Westen Hinterleiten genannt, 788mü.A.). Im Nordwesten reicht das Gemeindegebiet bis knapp unter den Gipfel des Waxenecks (796mü.A.), wo auch die Hallourhöhle liegt. Der tiefstgelegene Punkt der Gemeinde ist die Mündung des Augrabens in den Veitsauer Bach in Grillenberg.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Grillenberg, Hernstein, Kleinfeld, Neusiedl bei Grillenberg, Pöllau, Steinhof und Veitsau.
Nachbargemeinden
Pottenstein
Berndorf
Pernitz
Enzesfeld-Lindabrunn
Waldegg
Markt Piesting, Wöllersdorf-Steinabrückl
Matzendorf-Hölles
Geschichte
Hernstein geht auf eine Herrschaftsbildung der bayerischen Grafen von Falkenstein und Neuburg zurück. Im Jahre 1125 wurde der Falkensteiner Reginold als Genannter de Harrandistein dokumentiert.
Beim Untergang des Falkensteiner Geschlechts in der Mitte des 13. Jahrhunderts fiel Hernstein an das Hochstift Freising.
In der frühen Neuzeit wechselten häufig die Herrschaftsverhältnisse in Hernstein.
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Hernstein ein Bäcker, ein Brunnenbauer, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, drei Gemischtwarenhändler, zwei Holzhändler, ein Kaffeesurrogat-Erzeuger, ein Kanditenhändler, eine Landw. Genossenschaft, zwei Schuster, zwei Trafikanten, ein Tischler, ein Zimmermeister und einige Landwirte ansässig.[2]
Am 19. Mai 1994 wurde Hernstein zur Marktgemeinde erhoben.
Hernstein/Hörnstein (Mitte links) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
In einem durch Deichselschnitt geteilten Schild, oben in Blau zwei gekreuzte goldene Schlüssel, rechts in Grün ein silberner gequaderter auf natürlichem Felsen stehender, mit offenem Tor und schwarzem Fenster versehener zinnenbekrönter Wehrturm, links in Silber eine grüne Föhre mit ebensolchem Stamm, der einen goldenen Harztopf trägt.[4]
Politik
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[5]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[6]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[7]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 5 SPÖ.[8]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 4 SPÖ und 1 FPÖ.[9]
Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP und 4 SPÖ.[10]
Bürgermeister
seit 3. März 2020 Michaela Schneidhofer, M.S.M (ÖVP)
Schloss HernsteinPfarrkirche GrillenbergPfarrkirche HernsteinDie Vinzenzkapelle auf dem Hart
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hernstein
Burgruine Hernstein
Das Schloss Hernstein, aus einem Meierhof hervorgegangen, wurde im Auftrag von Erzherzog Leopold Ludwig 1856 bis 1880 von Theophil von Hansen zu einer der bedeutendsten Anlagen des Historismus umgebaut. 1965 erfolgte der Umbau zu einem Seminarhotel, das Schloss firmiert unter Hernstein Institut, seit 2013 auch Seminarhotel Schloss Hernstein.
Katholische Pfarrkirche Grillenberg hl. Margareta
Katholische Pfarrkirche Hernstein hl. Laurenz
Pechermuseum (als Pecherei bezeichnet man die Gewinnung von Harz bzw. Pech aus Pflanzen)[16]
Franz Balber († 2016), Vizebürgermeister von Hernstein[27]
Söhne und Töchter der Gemeinde
Josef Fux (1841–1904), Genremaler und Bühnenbildner
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Franz Bueb (1916–1982), Maler, unter anderem Porträtist von Jacky Kennedy[28]
Literatur
Moriz Alois Becker (Hrsg.): Hernstein in Niederösterreich, sein Gutsgebiet und das Land im weiteren Umkreise, Holzhausen, Wien 1885–1889, OBV.
Josef von Zahn: Geschichte von Hernstein in Niederösterreich und den damit vereinigten Gütern Starhemberg und Emmerberg. Holzhausen, Wien 1889. – archive.org.
René Riegler: Burgen, Schlösser und Ruinen im Bezirk Baden. Eigenverlag, Ternitz 1997, OBV.
Peter Metz: Hernstein im Wandel der Zeit. Von der Frühgeschichte bis in unsere Zeit. DVD-Video, Gemeinde Hernstein, Hernstein 2007, OBV.
Verena Bendek: Schloss Hernstein. Über Hansens historische Räume, ihre Ausstattung und ihr Interieur. Diplomarbeit. Universität Wien, Wien 2008. – Volltext Online (PDF; 2,5MB).
Helene Schießl: Kapellen, Bildstöcke, Kreuze und Bildbäume im Gemeindegebiet Hernstein erwandern und erfahren. Kral, Berndorf 2008, ISBN 978-3-902447-51-7.
Gabriele Handl, Christian Handl: Unser Triestingtal. Altenmarkt, Berndorf, Enzesfeld-Lindabrunn, Furth, Hernstein, Hirtenberg, Kaumberg, Leobersdorf, Pottenstein, Weissenbach. Band 1, 3. Auflage. Kral, Berndorf 2008, ISBN 978-3-902447-46-3.
Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 284
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