Gatzen [ˈgaːt͡sn̩] ist ein Ortsteil der Stadt Groitzsch im Landkreis Leipzig (Freistaat Sachsen). Der Ort wurde 1948 nach Auligk und mit diesem 1996 in die Stadt Groitzsch eingemeindet.
Gatzen Stadt Groitzsch 51.12386712.251701 | ||
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Einwohner: | 200 (2016)[1] | |
Eingemeindung: | 1. September 1948 | |
Eingemeindet nach: | Auligk | |
Postleitzahl: | 04539 | |
Vorwahl: | 034296 | |
Lage von Gatzen in Sachsen | ||
Gatzen liegt in der Leipziger Tieflandsbucht fünf Kilometer südwestlich von Groitzsch. Direkt westlich des Orts fließt die Schwennigke, etwas westlicher verläuft parallel zum Fluss die Weiße Elster und die Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt. Nachbarorte sind die ebenfalls zu Groitzsch gehörigen Ortsteile Saasdorf im Norden und Löbnitz-Bennewitz im Süden.
Im Jahr 1090 wurde Gatzen als „pagus Gutsin“ oder „Gautsin“ erwähnt. Der Name des vermutlich auf eine slawische Gründung zurückgehenden Orts hat die Bedeutung „Dorf“. Von der Ortsanlage war Gatzen ursprünglich ein sackgassenartiger Rundling. Gatzen lag um 1378 im Gebiet der Grafschaft Groitzsch (castrum Groitzsch), die 1460 mit dem Geleitsamt Pegau zum Amt Pegau vereinigt wurde. Seitdem lag der Ort bis 1856 im kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Pegau.[2] Die Gerichtsbarkeit über Gatzen lag beim Rittergut Löbnitz. Ab 1856 gehörte der Ort zum Gerichtsamt Pegau und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Borna.[3]
Am 1. September 1948 erfolgte die Eingemeindung nach Auligk,[4] mit dem der Ort 1952 zum Kreis Borna im Bezirk Leipzig, 1990 zum sächsischen Landkreis Borna und 1994 zum Landkreis Leipziger Land kam. Durch die am 1. Januar 1996 erfolgte Eingemeindung von Auligk nach Groitzsch[5] wurde Gatzen ein Ortsteil der Stadt Groitzsch.
Nachdem die aus dem 12. Jahrhundert stammende romanische Kirche im Jahr 1638 während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört wurde, erfolgte bereits 1639 der Wiederaufbau der Gatzener Kirche. Im Zuge der Erweiterung des spätgotischen Baus erfolgte 1698/99 die Ausgestaltung im Stil des Barock. Die Orgel der Kirche stammt aus der Hand von Urban Kreutzbach und wurde 1850 geweiht.[6] Die Kirche besitzt Logen der im benachbarten Löbnitz ansässigen Patronatsherren. Die Familie Senfft von Pilsach, die die Grundherrschaft Löbnitz mit ihren Orten zwischen 1693 und dem 18. Jahrhundert besaß,[7] hatte in der Kirche von Gatzen ihre Erbbegräbnisstätte.
Zwischen der Weißen Elster im Westen und der Schwennigke im Osten führt der Elster-Radweg an Gatzen vorbei.
Nordwestlich von Gatzen befindet sich zwischen Weißer Elster und Elster-Radweg direkt an der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt das „Wildgatter Gatzen“. Dort kann man Damwild, Rehe und Hirsche füttern und streicheln.[8]
In Gatzen befindet sich ein Kontrollpunkt der 7-Seen-Wanderung durch das Leipziger Neuseenland.[9]
Altengroitzsch • Brösen 1 • Großpriesligk 2 • Wischstauden 1 • Großwischstauden • Kleinwischstauden 1 3
Audigast 4 • Kobschütz • Schnaudertrebnitz 4 5
Auligk 4 • Gatzen • Kleinprießligk • Löbnitz-Bennewitz (1895 vereinigt) • Saasdorf 4 6 • Methewitz • Michelwitz 4 7 • Nöthnitz 4 7 8 • Maltitz • Pautzsch 4 7 9
Berndorf 4 • Kleinhermsdorf • Nehmitz 4 10 • Hemmendorf 4 11 • Hohendorf 4 12 • Langenhain • Oellschütz 4 12 13
Großstolpen 4 • Kleinstolpen 4 14 • Cöllnitz 4 15 • Pödelwitz • Droßkau 4 16 • Obertitz 4 16 17
Käferhain • Zschagast • Schleenhain • Leipen • Droßdorf 18
1 seit 1948 2 seit 1935 3 1933–1948 zu Wischstauden vereinigt 4 seit 1996 5 1948–1996 zu Audigast
6 1948–1996 zu Auligk 7 1973–1996 zu Auligk 8 1948–1973 zu Methewitz 9 1948–1973 zu Michelwitz
10 1935~.. 11 1957~.. 12 1974~.. –1996 zu Berndorf 13 1948–1974 zu Hohendorf
14 1934~.. 15 1948~.. 16 1966~.. –1996 zu Großstolpen 17 1948–1966 zu Droßkau 18 Wüstung, durch Bergbau devastiert