Zernez ( [tsərˈnɛts]?/i) ist eine politische Gemeinde und ein Dorf in der Region Engiadina Bassa/Val Müstair des Schweizer Kantons Graubünden.
Zernez | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Graubünden![]() |
Region: | Engiadina Bassa/Val Müstair |
BFS-Nr.: | 3746i1f3f4 |
Postleitzahl: | 7530 Zernez 7542 Susch 7543 Lavin |
Koordinaten: | 803507 / 17553946.69999810.0999971474 |
Höhe: | 1474 m ü. M. |
Höhenbereich: | 1355–3408 m ü. M.[1] |
Fläche: | 344,04 km²[2] |
Einwohner: | 1506 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 4 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 19,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.zernez.ch |
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Lage der Gemeinde | |
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Zum 1. Januar 2015 fusionierte die Gemeinde mit den bis dahin selbstständigen Gemeinden Lavin und Susch. Die neue Gemeinde heisst ebenfalls Zernez.
Mit der Fusion erhielt Zernez für die Gesamtgemeinde ein neues Wappen, in dem die Hauptelemente der drei ehemaligen Gemeindewappen enthalten sind. Das alte Wappen behielt die Gültigkeit als Dorfwappen.
Blasonierung: Geteilt, oben gespalten: im ersten Feld in Silber die obere rechte Vierung von Schwarz und Silber schräglinks geteilt, die obere linke Vierung von Schwarz und Silber schrägrechts geteilt darunter ein aufrechter schwarzer rotgezungter und gezierter Steinbock; im zweiten Feld in Silber auf grünem Dreiberg drei gezinnte schwarze Türme; im dritten Feld in Silber ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Bär, eine bewurzelte grüne Tanne tragend.
Blasonierung: In Silber (Weiss) ein aufrechter, rot bewehrter schwarzer Bär, eine bewurzelte grüne Tanne tragend
Das Wappen erinnert an die vielen Bärengeschichten aus den Wäldern der Gemeinde. Gleichzeitig verweist es auch auf die Familie Planta, die für die Gemeinde von grosser Bedeutung war und eine Bärentatze im Wappen führte.
Das Dorf Zernez liegt auf einer Höhe von 1474 m im weiten Talboden des Engadin am Zusammenfluss von Inn und Spöl und hat rund 1600 mehrheitlich Rätoromanisch sprechende Einwohner. Der Ort ist wichtigster Ausgangspunkt für Wanderungen in den Schweizerischen Nationalpark; ein beliebtes Ziel ist zum Beispiel die Wanderhütte Chamanna Cluozza.
Zum Gemeindegebiet gehört neben dem Dorf Zernez mit der Fraktion Brail und dem Weiler Carolina seit Anfang 2015 auch das Gebiet der ehemaligen Gemeinden Lavin und Susch.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1835 | 1850 | 1900 | 1910 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[5] | 2020 |
Einwohner | 634 | 603 | 596 | 1075 (Bahnbau) | 739 | 920 | 869 | 959 | 1506 |
1880 gaben 84 %, 1900 79 % und 1941 78 % der Bürger Romanisch (in der Variante des Vallader) als Muttersprache an. In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg ging der Anteil des Romanischen zwar weiter zurück, doch ist dieses nach wie vor Mehrheitssprache. 1990 gaben 81 % und im Jahr 2000 80 % Romanischkenntnisse an. Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte zeigt folgende Tabelle (gültig für den Ortsteil Zernez, ohne Lavin und Susch):
Sprachen in Zernez | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 207 | 22,50 % | 243 | 27,96 % | 300 | 31,28 % |
Rätoromanisch | 645 | 70,11 % | 571 | 65,71 % | 586 | 61,11 % |
Italienisch | 56 | 6,09 % | 41 | 4,72 % | 42 | 4,38 % |
Einwohner | 920 | 100 % | 869 | 100 % | 959 | 100 % |
In Zernez wurde im Jahr 1553 die Reformation eingeführt.
Von den 1044 Bewohnern waren 922 (= 88 %) Schweizer Staatsangehörige (Stand: Ende 2005).
Zernez wurde 1161 erstmals urkundlich als Sarnetz[6] erwähnt.
Nach einem Grossbrand am 5. September 1872, der von 157 Häusern nur 40 unbeschädigt übrigliess, wurde ein Teil der Ortschaft im städtischen Stil und mit für das Engadin sonst untypischen Flachdächern wieder aufgebaut.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden in der Umgebung von Zernez die Sperrstellen Ova Spin und Crastatscha erstellt.
In Zernez liegt das aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammende Schloss Wildenberg. Im Ortsteil Runatsch steht eine frühbarocke Pfarrkirche von 1609 mit reichen Stuckverzierungen.
In der Tradition der Übernamen der Engadiner Dörfer heissen die Zernezer ils magliachognas (deutsch «die Hundefresser»).
Seit 2011 findet Ende Juni / Anfang Juli in Zernez das Burning Mountain Festival statt. Seit 2017 findet alle zwei Jahre das Engadin Schlager- und Volksmusik Openair statt.
Seit 2006 findet jährlich Anfang Juli der Engadin Radmarathon statt, der Teil des Chiba Alpencups ist. Für gewöhnlich werden zwei Streckenvarianten angeboten, die kürzere führt den Ofenpass rauf und verläuft über den Munt-la-Schera-Tunnel führend zum Forcola di Livigno und zurück nach Zernez. Die längere Streckenvariante führt zusätzlich über den Füelapass- und Albulapass zurück zum Startort.
Zernez liegt an der Bahnstrecke Bever–Scuol-Tarasp, über die Anschluss zur Albulabahn besteht. Eine Postauto-Linie verbindet Zernez mit Mals im italienischen Vinschgau. Durch den Ort verläuft außerdem die Hauptstrasse 27.
Samnaun | Scuol | Val Müstair | Valsot | Zernez
Ehemalige Gemeinden: Ardez | Ftan | Fuldera | Guarda | Lavin | Lü | Lüsai | Müstair | Ramosch | Santa Maria Val Müstair | Sent | Susch | Tarasp | Tschierv | Tschlin | Valchava | Valpaschun
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