Varen (walliserdeutsch: Faru; französisch: Varonne) ist eine politische Gemeinde und eine Burgergemeinde im Bezirk Leuk sowie eine Pfarrgemeinde im Dekanat Leuk des Kantons Wallis in der Schweiz. Die örtliche Wirtschaft wird vom Weinbau dominiert.
VS ist das Kürzel für den Kanton Wallis in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Varenf zu vermeiden. |
Varen | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Wallis![]() |
Bezirk: | Leukw |
BFS-Nr.: | 6116i1f3f4 |
Postleitzahl: | 3953 |
Koordinaten: | 613027 / 12985846.3199927.607775760 |
Höhe: | 760 m ü. M. |
Höhenbereich: | 552–2996 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,81 km²[2] |
Einwohner: | 682 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 53 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 8,1 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.varen.ch |
![]() Varen | |
Lage der Gemeinde | |
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Der Name Varen setzt sich wohl aus den keltischen Begriffen ver(o) (oben) und rona (Rand, Schlucht) zusammen und könnte mutmasslich die geografische Lage oberhalb der Felswand an der Rhonelandschaft oder über der Dalaschlucht bezeichnen.
Varen liegt auf der rechten Seite des Rhonetales zwischen Leuk und Salgesch. Im Süden liegt die Gemeindegrenze am Rand des breiten Flussbettes der Rhone, im Osten und Nordosten folgt sie der Dalaschlucht und weiter oben der Felswand der Schattuflüe. Im Westen bildet der Bergbach Gulantschi einen Abschnitt der Gemeindegrenze. Im Nordwesten gehört die Varneralp mit der höher gelegenen Bergweide Chumme zur Gemeinde Varen. Darüber bildet die Bergkette vom Nuseyhorn über den Trubelstock zum Tschajetuhorn den Abschluss der Varner Alplandschaft.
Mehrere Bewässerungsleitungen (Suonen) führen von den Bergbächen Wasser zur Feldflur von Varen.
Archäologische Grabungen bezeugen eine Besiedelung Varens bereits in der Bronzezeit (8. Jahrhundert v. Chr.). Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort im Jahr 1241 in einer Verkaufsurkunde eines Weinbergs.[5] 1543 wurden die Gemeindesatzungen schriftlich festgehalten.
Anlässlich der Schlacht vom Pfynwald 1799 wurden viele französische Eindringlinge in die Dalaschlucht geworfen. Aus Rache dafür wurde die Kirche «Mariä Sieben Schmerzen» niedergebrannt.[6]
1990 wurde die neue Verbindungsstrasse Varen-Leuk über die neu erbaute Dalabrücke eröffnet.
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1798 | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 282 | 413 | 484 | 605 | 602 | 624 | 614 | 616 | 619 |
Die Kirche Mariä Sieben Schmerzen entstand nach der 1783 erfolgten Gründung der eigenständigen Pfarrei von Varen. Sie wurde in der Schlacht um Pfyn beinahe vollständig zerstört. Von 1800 bis 1804 wurde sie wieder aufgebaut und 1870 durch zwei Emporen erweitert. Das Erdbeben von 1946 und das Beben von 1960 richteten so grossen Schaden an, dass die Kirche daraufhin neu gebaut werden musste.
Sie entstand nach den Plänen des Architekten Walter Feliser. Der alte Turm wurde beibehalten und wird heute umgeben von einem vieleckigen Raum mit sechs Seiten. Die Kirchenfenster hat Anton Mutter gestaltet.[7]
In Varen werden auf einer Fläche von 132ha jährlich ca. 1 Million Liter Wein produziert. Neben typischen Walliser Rebsorten wie Rouge du Pays (=Cornalin du Valais, Walliser Cornalin), Chasselas, Johannisberg, der autochthonen Petite Arvine oder Cornalin d’Aoste (=Humagne Rouge, Cornalin) und Humagne Blanc werden auch Spezialitäten wie Gwäss (Gouais) und Plantscher angebaut.[8] Das Dorf zählt zehn Kellereien, die ausschließlich als Familienbetriebe geführt werden.
Jährlich findet Ende September das Pfyfoltru-Weinfest statt. Der Pfyfoltru (walliserdeutsch für Schmetterling) ist das Symbol für das Walliser Weindorf und steht gleichzeitig für einen speziellen Pinot Noir, der nur unter bestimmten Auflagen in und um Varen produziert wird.
Agarn | Albinen | Ergisch | Gampel-Bratsch | Guttet-Feschel | Inden | Leuk | Leukerbad | Oberems | Salgesch | Turtmann-Unterems | Varen
Ehemalige Gemeinden: Bratsch | Erschmatt | Feschel | Gampel | Guttet | Turtmann | Unterems
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