Somèo (im lombardischen Ortsdialekt [zmei][1]) ist eine Ortschaft in der Tessiner Gemeinde Maggia, Schweiz. Bis 2004 bildete sie eine eigenständige politische Gemeinde.
Gemeindestand vor der Fusion am 4.April 2004Madonna in SomeoHängebrücke zwischen Someo und MaggiaAnton Krenn (Fotojournalist)s: Aufnahme von Someo nach einer Überschwemmung am 24. September 1924Riveo, Maggia-Tal „Bahnhof“. Historisches Luftbild von Leo Wehrli (1936)Ehemaliger Bahnhof Riveo, in Betrieb von 1907 bis 1965
Geographie
Das Dorf liegt auf einer Höhe von 366m ü.M. Der Ort liegt auf der linken Seite des Flusses Maggia, etwa 25km nördlich von Locarno. Die ehemalige Gemeinde Someo umfasste die Fraktion Riveo.
Geschichte
Urkundlich erstmals bezeugt findet sich Someo als Summade im Jahre 807.[2] Die sprachgeschichtliche Herkunft des Namens ist unbekannt.[1]
1355 ist Someo als Nachbarschaft (vicinia) bezeugt[3]. Eine selbständige Pfarrei bildet es seit 1591, zuvor war es nach Cevio kirchgenössig. Der 1907 erfolgte Bau der Maggiatalbahn förderte den Abbau von Paragneis, vor allem in Riveo. Am 24.September 1924 zerstörte ein Erdrutsch einen Teil des Dorfes und forderte zehn Todesopfer.
Im Jahr 2003, vor der Gemeindefusion, lebten 366 Einwohner auf einer Gemeindefläche von 32,73ha. Heute ist Someo Teil der am 4.April 2004 gebildeten Gemeinde Maggia.
Aktive Ortsbürgerfamilien sind Bianchi, Bormiolini, Camanini, Lepori, Morganti, Poletti, Righetti und Tomasini.[5]
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Maggia
Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[6]
Sakrale Bauten
Pfarrkirche Santi Placido e Eustachio aus dem 13.Jahrhundert, erstmals erwähnt 1365, mit einem (mehrfach renovierten) Portal von 1536[7][8]
Betkapelle San Giovanni Battista (1850) mit Fresken von Giacomo Antonio Pedrazzi (1851),[9] nämlich Cristo Morto und Addolorata, sowie den Statuen San Luca und San Giuliano[7]
Betkapelle Gesola im Ortsteil Terra di dentro, mit Fresken (17.–19.Jahrhundert), darunter von Giacomo Andrea Pedrazzi Madonna di Re, Madonna mit Kind, Heilige und Evangelisten[7]
Oratorium Madonna delle Grazie im Ortsteil Riveo (1703), renoviert 1729 und 1877; Stuckaltar (1729) mit der Holzstatue Madonna col Bambino, dem Gemälde San Giuseppe e l’angelo und der Votivgabe Madonna del Soccorso (1722)[10]
Andere Bauwerke
Noch heute stehen im Ortskern viele Häuser aus dem 17.und 18.Jahrhundert. Zeugen der einstigen ländlichen Kultur sind zum Beispiel der direkt in den Felsen gehauene grosse Brunnen, die Mühlen und das Waschhaus.
Simona Martinoli u.a.: Someo. In: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, S.238, 244, 247f.
Daniela Pauli Falconi:Someo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 18.Januar 2017.
Martino Signorelli: Storia della Valmaggia. Tipografia Stazione SA, Locarno 1972.
Celestino Trezzini: Someo. In: Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 6: Sisikon – Steg. Attinger, Neuenburg 1931, S.443 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Someo– Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S.840.
Daniela Pauli Falconi:Someo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29.Dezember 2016.
Karl Heinz Burmeister:Nachnarschaft. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19.Juni 2015.
Daniela Pauli Falconi:Someo. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 29.Dezember 2016.
Simona Martinoli und andere: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S.238, 244, 247, 248.
Martino Signorelli: Storia della Valmaggia, passim.
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