Nebikon ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Willisau des Kantons Luzern in der Schweiz.
Nebikon | |
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Staat: | Schweiz Schweiz |
Kanton: | Kanton Luzern Luzern (LU) |
Wahlkreis: | Willisau |
BFS-Nr.: | 1137i1f3f4 |
Postleitzahl: | 6244 |
UN/LOCODE: | CH NBK |
Koordinaten: | 640879 / 22701047.1927727.978056487 |
Höhe: | 487 m ü. M. |
Höhenbereich: | 480–691 m ü. M.[1] |
Fläche: | 3,73 km²[2] |
Einwohner: | 2713 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 727 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 29,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.nebikon.ch |
Lage der Gemeinde | |
ww |
Die Gemeinde liegt im mittleren Teil des Laufs der Wigger. In diese mündet im Dorf von links die Luthern ein. Die Ortschaft liegt im Talboden am Westfuss des Santenbergs. Zwischen den Hauptteil des Santenbergs und einem südlichen Ausläufer, dem Egolzwilerberg, hat sich ein Tälchen eingegraben. Dieses trägt den passenden Namen Graben. Auf dem bewaldeten Santenberg liegt der höchste Punkt der Gemeinde (690 m ü. M.), an der Grenze zu Dagmersellen.
Im Westen der Gemeinde erhebt sich im Flüeggenwald das für das Amt Willisau typische hügelige Voralpengebiet, so dass Nebikon im Westen und im Osten von Anhöhen überragt wird.
Vom Gemeindeareal von 372 ha wird nur 38,2 % landwirtschaftlich genutzt. Die grossen Waldgebiete am Santenberg und im Alpenvorland bedecken 40,1 % der Fläche. Und ein Fünftel (genau 20,7 %) sind Siedlungsfläche, darunter grosse Industriezonen im Norden und Süden des Dorfs.
Die Gemeinde Nebikon grenzt im Nordosten an Dagmersellen, im Südosten an Egolzwil, im Süden an Schötz und im Westen Altishofen.
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 573 |
1860 | 513 |
1888 | 514 |
1900 | 610 |
1910 | 713 |
1950 | 971 |
1960 | 1206 |
1970 | 1378 |
2000 | 2141 |
Von 1850 bis 1860 sank die Einwohnerzahl stark (1850–1860: −11,2 %). Danach blieb sie bis 1888 bei knapp über 500 Personen stehen. Seither wächst sie ununterbrochen, wenn auch das Wachstum in den letzten Jahren geringer geworden ist. Besonders starke Anstiege gab es 1888–1900 (+18,7 %), 1900–1910 (+16,9 %), 1950–1960 (+24,2 %) und 1970–2000 (+55,3 %). Insgesamt hat sich die Einwohnerzahl in den vergangenen 150 Jahren nahezu vervierfacht.
Die Bevölkerung benutzt als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 84,45 % Deutsch, 5,18 % Serbokroatisch und 2,01 % Albanisch als Hauptsprache an.
In früheren Zeiten gehörte die gesamte Einwohnerschaft der Römisch-Katholischen Kirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Mit dem Stand der Volkszählung von 2000 gab es 70,34 % römisch-katholische, 8,64 % evangelisch-reformierte und 5,89 % orthodoxe Christen. Daneben fand man 6,73 % Muslime und 3,27 % Konfessionslose. Die Muslime sind albanischer, bosniakischer, kurdischer und türkischer Herkunft. Stärkste Gruppe unter ihnen sind die Albaner. Die orthodoxen Christen sind Slawen aus dem früheren Jugoslawien (Mazedonier, Montenegriner und Serben).
Ende 2014 waren von den 2'517 Einwohnern 1'851 Schweizer und 666 (= 26,5 %) Ausländer.[5] Die Einwohnerschaft bestand aus 73,5 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2014 stammten die ausländischen Einwohner aus Portugal (27,9 %), Serbien inklusive Kosovo (20,7 %), Italien (9,2 %), Deutschland (8,6 %), der Türkei (4,4 %) und Spanien (0,5 %). 19,1 % stammten aus dem übrigen Europa und 9,8 % waren aussereuropäischer Herkunft.[6]
Unter dem Namen Nevinchova wird der Ort im Güterverzeichnis (Rodel) der Fraumünsterabtei Zürich im Jahr 893 erstmals erwähnt. Die Habsburger übernahmen im späten 12. Jahrhundert die Herrschaft. Verwaltet wurde der Ort durch die Herren von Büttikon. Die Herrschaft wechselte im Jahr 1415. Die Stadt Luzern kaufte die Grafschaft Willisau – zu der Nebikon gehörte – und machte sie zur Landvogtei Willisau. Im Jahr 1424 erwarben die Luzerner auch die Mehrheit an der niederen Gerichtsbarkeit. So blieben die Verhältnisse bis ins Jahr 1798. Die darauf folgenden fünf Jahre gehörte Nebikon zum Distrikt Altishofen- seither zum damals neu geschaffenen Amt Willisau.
Der Gemeinderat Nebikon besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:
Bei den Kantonsratswahlen 2015 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Nebikon: FDP 47,9 %, CVP 28,8 %, SVP 15,5 %, SP 3,6 %, glp 2,1 %, GPS 2,0 %.[7]
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Nebikon: FDP 41,0 %, SVP 25,2 %, CVP 22,4 %, SP 4,7 %, glp 3,5 %, Grüne 2,2 %, BDP 0,6 %.[8]
Nebikon liegt an der Bahnlinie Luzern–Olten und hat einen eigenen Bahnhof. Der Billettschalter der SBB wurde 2019 geschlossen; Weiterhin stehen Billettautomaten und Mobile Apps für den Billettkauf zur Verfügung.[9] Zwei Buslinien verbinden Nebikon mit anderen Orten der Region. Diese sind: Nebikon-Schötz-Ebersecken und Ettiswil-Nebikon-Dagmersellen.
Nebikon liegt an den Strassen Dagmersellen-Willisau und Dagmersellen-Wauwil-Sursee. Der nächste Autobahnanschluss ist der von Dagmersellen an der A2 in bloss 3 km Entfernung.
Das Aushängeschild Nebikons ist der Fussballer Fabian Lustenberger, der bis 2019 bei Hertha BSC in der Fußball-Bundesliga gespielt hat und nun bei BSC Young Boys unter Vertrag steht. Der offensive Mittelfeldspieler erhielt für die Qualifikationsspiele zur WM 2010 der Schweiz gegen Lettland und Griechenland sein erstes Nationalmannschaftsaufgebot.
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