Altishofen (schweizerdeutsch Autishofe [ˈɑʊ̯tiʓˌhɔfə])[5] ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Willisau des Schweizer Kantons Luzern.
Altishofen | |
---|---|
![]() | |
Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Luzern![]() |
Wahlkreis: | Willisau |
BFS-Nr.: | 1123i1f3f4 |
Postleitzahl: | 6246 |
UN/LOCODE: | CH AHF |
Koordinaten: | 640011 / 22780747.1999947.966674482 |
Höhe: | 482 m ü. M. |
Höhenbereich: | 471–725 m ü. M.[1] |
Fläche: | 14,32 km²[2] |
Einwohner: | 1959 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 137 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 15,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.altishofen.ch |
![]() Altishofen | |
Lage der Gemeinde | |
![]() |
Die Gemeinde Altishofen gehört zur Planungsregion Oberes Wiggertal-Lutherntal, Subregion Wauwilermoos. Sie grenzt an die Gemeinden Nebikon im Süden und Osten, Ebersecken im Süden und Westen, den Ortsteil Richenthal der Gemeinde Reiden im Westen und Dagmersellen im Norden und Osten. Altishofen ist vor allem durch sein schützenswertes historisches Dorfbild von nationaler Bedeutung bekannt.
Das Schloss Altishofen mit Rittersaal, Barockstube, Schlosskeller und Schlossgarten ist heute Sitz der Gemeindeverwaltung. Es wurde 1571 erbaut und bildet zusammen mit der Kornschütte von 1671 und der Kirche St. Martin von 1771 ein Ensemble.
Die Gemeinde Altishofen grenzt an Altbüron, Dagmersellen, Fischbach, Grossdietwil, Nebikon, Reiden, Schötz und Zell LU.
Von 1850 bis 1980 blieb die Bevölkerung zwischen 700 und 900 Einwohnern ziemlich stabil; in den letzten 20 Jahren erfolgte ein Anstieg auf über 1’500 Einwohner.
Ende 2014 waren von den 1'579 Einwohnern 1'304 Schweizer und 275 (= 17,4 %) Ausländer.[6] Die Einwohnerschaft bestand aus 82,6 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2014 stammten die ausländischen Einwohner aus Portugal (31,6 %), Serbien inklusive Kosovo (22,5 %), Deutschland (7,3 %), der Türkei (3,3 %), Spanien (2,2 %) und Italien (1,1 %). 22,2 % stammten aus dem übrigen Europa und 9,8 % waren aussereuropäischer Herkunft.[7]
Am Nordrand des Gemeindegebiets gibt es Spuren eines römischen Gutshofs. Bei einer Kirchenrenovation sind alamannische Gräber aus dem 7. Jahrhundert zum Vorscheine gekommen. Eine Kirche ist durch Nennung des Leutpriesters seit 1201 nachgewiesen.
Die ältesten erhaltenen Erwähnungen des Ortes findend sich in einer auf 1190 datierten Urkunde, worin Leutpriester Heinrich von Buochs dem Kloster Engelberg sein Gut zu Alteloshoven schenkte, und im ältesten Engelberger Urbar von 1184/90 (de Alteloshovin … de Altiloshovin). Der Ortsname ist zusammengesetzt aus einem althochdeutschen Personennamen und dem Grundwort hof und bedeutet ‚bei den Höfen des Altilo‘.[5]
Im 13. Jahrhundert war Altishofen im Besitz der Freiherren von Balm. Als sich Rudolf von Balm 1306 auf die Teilnahme an König Albrechts Heereszug nach Böhmen vorbereitete, verschrieb er am 26. August, was er zu Altishofen besass, seiner Gattin als Leibgeding (d. h. zur Nutzniessung). Zum Unglück der Familie wurde Rudolf von Balm zum engeren Kreis der Verschwörer gezählt, welche König Albrecht im Jahr 1308 bei Windisch AG ermordeten. Der Besitz des geächteten Flüchtlings fiel daher an das Hl. Römische Reich zurück. 1312 kaufte der Deutsche Ritterorden, der seinen Sitz in Hitzkirch hatte, die Herrschaft Altishofen und erwarb drei Jahre später auch noch den Kirchensatz. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich der Orden im Niedergang, weshalb der Rat von Luzern zwischen 1528 und 1542 die Verwaltung der Pfarrei Altishofen durch eigene Amtsleute übernehmen musste. Der verarmte Orden sah sich im Jahre 1571 gezwungen, die Herrschaft Altishofen für 8000 Sonnenkronen an den mächtigen Kriegsunternehmer Ludwig Pfyffer zu verkaufen. Er und seine Nachkommen nannten sich fortan Pfyffer von Altishofen.
Bis zur Auflösung durch den Grossen Rat des Kantons Luzern im Jahre 1839 verblieb die Herrschaft als sogenanntes Majorat bei den Pfyffer von Altishofen. 1859 verkaufte Heinrich Pfyffer das Schloss an Johann Karl Kesselbach, von dem es die Gemeinde Altishofen 1862 erwarb. Bis zum Jahre 1973 nutzte sie es als Bürgerheim. Seit 1971 befindet sich die Gemeindekanzlei im Schloss. Nach der Renovation im Jahr 1986 wurde darin zudem das Regierungsstatthalteramt des Amtes Willisau untergebracht. Verschiedene Räume (Rittersaal, Barockstube, Schlosskeller) können für Anlässe gemietet werden.
Altishofen besass seit den Zeiten der Herren von Balm eine Zentrumsfunktion für die Umgebung. Zur Pfarrei Altishofen gehörten neben dem Ort selbst die Gemeinden Dagmersellen, Buchs LU, Ebersecken, Egolzwil, Wauwil, Nebikon und Schötz. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann dann die Pfarrei aber nach und nach auseinanderzufallen. Ausser Nebikon und Ebersecken lösten sich alle Gemeinden von der Mutterpfarrei.
Eine wirtschaftliche Veränderung ergab sich mit dem Bahnbau in den 1850er Jahren. Ursprünglich war eine Station in Altishofen (bei der Wiggerbrücke) vorgesehen. In der Stellungnahme zur Begründung einer eigenen Haltestelle war folgendes Gewerbe aufgeführt: eine Wollspinnerei, eine Mühle, eine Huf- und Schlosserschmiede, mehrere Krämer sowie sechs verschiedene Handwerker. Altishofen hat sich zwar sehr darum bemüht, eine eigene Station zu erhalten, ging aber trotz zähem Feilschen und Markten leer aus.
Seit 1952 wurde auf Gemeindegebiet mehrfach nach Erdöl und Erdgas gebohrt. Erdgas war in geringem Masse vorhanden. Die Ausbeute lohnte sich aber (im Gegensatz zu den Vorkommen von Finsterwald) nicht.
Der Gemeinderat Altishofen besteht aus fünf Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt:
Bei den Kantonsratswahlen 2015 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Altishofen: CVP 63,0 %, FDP 16,2 %, SVP 13,3 %, SP 3,5 %, GPS 3,0 %, glp 1,0 %.[8]
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2015 betrugen die Wähleranteile in Altishofen: CVP 52,5 %, SVP 17,9 %, FDP 14,1 %, SP 5,8 %, Grüne 5,4 %, glp 2,8 %, BDP 1,0 %.[9]
Altishofen ist über die Busverbindung Willisau–Nebikon–Dagmersellen sowie die SBB-Station Nebikon ans öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen. Der Autobahnanschluss Dagmersellen A2 liegt in 2 km Entfernung.
Das Bildungsangebot von Altishofen selbst umfasst Kindergarten und Primarschule. Für die Sekundarstufe I müssen die Schüler nach Nebikon, ins Gymnasium oder in die Berufsschulen nach Willisau oder Sursee fahren.
Alberswil | Altbüron | Altishofen | Dagmersellen | Egolzwil | Ettiswil | Fischbach | Grossdietwil | Hergiswil bei Willisau | Luthern | Menznau | Nebikon | Pfaffnau | Reiden | Roggliswil | Schötz | Ufhusen | Wauwil | Wikon | Willisau | Zell
Ehemalige Gemeinden: Buchs | Ebersecken | Gettnau | Kottwil | Langnau bei Reiden | Ohmstal | Richenthal | Uffikon | Willisau Land | Willisau Stadt
Kanton Luzern | Wahlkreise des Kantons Luzern | Gemeinden des Kantons Luzern