Grüninger Wappen (Zürcher Chronik 1485–1486) von Gerold Edlibach
Blasonierung
In Grün ein steigender silberner, goldgezungter und bewehrter Löwe
Der Löwe als Tier auf dem Gemeindewappen lässt sich erstmals 1370 auf einem Siegel nachweisen und ist hiermit nach Winterthur das zweitälteste Wappen des Kantons[5]. Wahrscheinlich ist das Wappentier auf den Habsburger Löwen zurückzuführen, denn Grüningen war 1274–1408 österreichisch. Der grüne Hintergrund weist auf den Namen Grüningen. Das Stadtwappen stimmt auch mit dem der späteren zürcherischen Landvogtei überein. Alle zeitgenössischen Unterlagen (Wappenbücher, Wappenscheiben, Landkarten, Siegel etc.) zeigen den Löwen auf dem grünen Hintergrund.
Die Gemeinde liegt an der nordöstlichen Flanke des Pfannenstiel im von flachen Hügeln durchzogenen Talboden des Zürcher Oberlands, zwischen Pfannenstiel und Bachtel. Höchster Punkt der im Schnitt auf etwa 500mü.M. liegenden Gemeinde ist der Schlüssberg (554mü.M.), der tiefste Punkt ist mit 453mü.M. an der Stelle wo der Aabach das Gemeindegebiet nach Gossau ZH verlässt und gleichzeitig den Namen in Grüningerbach ändert.
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden: Gossau ZH und Bubikon; Hombrechtikon und Oetwil am See im Bezirk Meilen, sowie Egg im Bezirk Uster, mit nur etwa 380 Metern gemeinsamer Grenze.
Den Kern der Gemeinde bildet das Städtchen Grüningen (Stedtli), welches seit dem Mittelalter das Stadtrecht besitzt. Die beiden grösseren Dörfer Binzikon und Itzikon liegen unmittelbar südlich respektive östlich der Kernsiedlung. Die Ortschaften Adletshausen (Adletshusen) und Bächelsrüti liegen am südöstlichen respektive nordwestlichen Rand der Gemeinde. Weitere Siedlungen sind Weiler und Einzelhöfe, darunter Buechholz, Büel, Reipen, Richttanne, Holzhusen und Niggenberg.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1634
1739
1850
1900
1950
1970
1990
2000
2010
Einwohner
674
1040
1695
1207
1450
2079
2597
2811
3165
Religion
Am 31. Dezember 2011 gehörten 50,1 Prozent der Bevölkerung der evangelisch-reformierten Kirche und 22,5 Prozent der römisch-katholischen Kirche an.[7]
In Grüningen gibt es auch die Freikirche Chrischona.[8]
Politik
Gemeindepräsident ist Carlo Wiedmer (SVP) (Stand 2019).[9]
Mitglieder des Grüninger Gemeinderats (2018–2022)[10]
Name
Amtsantritt
Funktion
Partei
Carlo Wiedmer
2018 / 2018
Gemeindepräsident
SVP
Walter Pfister
2006
Vizepräsident und Hochbau
FDP
Martin Jenny
2018
Sicherheit
SVP
Andreas Spring
2018
Tiefbau
SVP
Sascha-Max Steinegger
2018
Fürsorge und Liegenschaften
PDP
Rubino Marconi
2014
Finanzen und Werke
FDP
Susanne Gutknecht
2018
Gesundheit
Parteilos
Geschichte
Grüningen um 1654, Stich von Mattäus MerianHistorisches Luftbild aus 500 m von Walter Mittelholzer von 1923
Wichtige Eckdaten aus der Geschichte:
1038 Erste urkundliche Erwähnung. Die Stadtwerdung ist nicht überliefert.
1279 Amt und Städtchen Grüningen im Besitz der Habsburger, es folgten verschiedene Verpfändungen.
1408 Verkauf der Pfandschaft durch die Brüder Gessler an die Stadt Zürich, Errichtung der Landvogtei Grüningen. Sie umfasste fast den ganzen Südosten der Landschaft Zürich, vom Pfannenstiel bis zum Schnebelhorn und vom Hörnli an den Zürichsee. Ausser Kyburg war Grüningen die einzige Landvogtei, die bis zum Untergang der alten Eidgenossenschaft im Besitze eines eigenen Blutgerichtes war.
1440 Erste Belagerung von Grüningen während des Alten Zürichkriegs.
1443 Zweite Belagerung von Grüningen während des Alten Zürichkriegs.
1551 Erster Städtchenbrand
1610 Bau einer Kirche und Bildung einer eigenen Pfarrei
1685 Zweiter Städtchenbrand
1798 Ende der Landvogtei. Heinrich Lavater aus Zürich verliess als letzter Landvogt das Schloss Grüningen.
1802 Bildung der Politischen Gemeinde
1831 Verlegung der Bezirksverwaltung nach Hinwil aufgrund der Stagnation in der industriellen Entwicklung
1844 Bau des Dammes („Im Jahre 1844, da wurde mit der Staates Kraft, für immer diese Brück' gemacht. Es war kein Eingang hier zuvor, man musste oben durch das Tor.“) und der Strasse Stedtli-Binzikon
1903 Eröffnung der Wetzikon-Meilen-Bahn (WMB)
1950 Stilllegung der WM und Gründung der Verkehrsbetriebe Zürcher Oberland (VZO)
1954 Gemeinde erlässt Schutzverordnung für das Städtchen
1960 Erlass der Bau- und Zonenordnung, entsprechende Veränderung in der Erwerbsstruktur der Gemeinde
1970 Kirchenbrand
1976 Für besondere Verdienste um den Ortsbildschutz erhielt Grüningen vom Schweizer Heimatschutz den Wakkerpreis
Schloss und Kirche
Reformierte Kirche, Ansicht vom Schlosshof
Gasthaus Zum Bären
Müli
Verkehr
Öffentlicher Verkehr
ehemaliger Bahnhof, heutige Bushaltestelle (1999)
Von 1903 bis 1950 lag Grüningen an der Wetzikon–Meilen-Bahn.
Folgende Buslinien werden durch die Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland (VZO) bedient:
Grüningen ist mit Nebenstrassen gut im Zürcher Oberland vernetzt. Von Osten mit Dürnten und Bubikon bis Esslingen und Mönchaltorf im Westen und von Süden mit Oetwil am See und Hombrechtikon bis Gossau ZH und Wetzikon im Norden. Die Strasse nach Ottikon Gossau gewährleistet den Anschluss bei Nr. 8 Ottikon an die Forchautobahn A52, ebenso die Verbindung nach Gossau ZH zum Anschluss 7 Oetwil am See.
Persönlichkeiten
Gilles Roulin, Skirennfahrer, Olympiateilnehmer
Emil Gehri, Dorfhistoriker, Ehm. Gemeindeschreiber
Hermann Gessler, Habsburger Landvogt in Grüningen, war Vorbild für die Person des Hermann Gessler im Wilhelm Tell Mythos
Konrad Grebel, Mitbegründer der Täuferbewegung
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Grüningen ZH
Schloss Grüningen mit reformierter Kirche
Botanischer Garten im Eichholz
Töbeliweiher und Giessenweiher
Von 1903 bis 1950 führte die Wetzikon-Meilen-Bahn als Tram durch das Städtchen. Heute verläuft dort die Buslinie Oetwil am See-Wetzikon der Verkehrsbetriebe Zürichsee und Oberland. Der Abschnitt der Hauptstrasse im ehemals befestigten Teil heisst „Stedtligasse“. An der nordöstlichen Strassenseite stehen die Gasthöfe Zum Bären und Hirschen.
Museen
Schlossmuseum
Zinnfigurenmuseum
Imkereimuseum
Märkte
Grüningen ist für seine Märkte weit herum bekannt:
Frühlingsmarkt am letzten Wochenende im April
Herbstmarkt am zweiten Wochenende im Oktober; historisches Markttreiben auf dem Chratzplatz und im Herrenbaumgarten
Weihnachtsmarkt am ersten Adventssonntag
Literatur
Markus Brühlmeier: Grüningen. Geschichte und Geschichten. Zürcher Oberland Buchverlag, Wetzikon 2008, ISBN 978-3-85981-231-4.
Hermann Fietz: Die Kunstdenkmäler des Kantons Zürich, Band II: Die Bezirke Bülach, Dielsdorf, Hinwil, Horgen und Meilen. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 15). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1943. DNB 365803049.
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