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Die bis 2006 selbstständige Gemeinde Bignasco ist seither Teil der Gemeinde Cevio im Maggiatal (Kanton Tessin).

Bignasco
Wappen von Bignasco
Wappen von Bignasco
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Tessin Tessin (TI)
Bezirk: Bezirk Vallemaggiaw
Kreis: Kreis Rovana
Gemeinde: Cevioi2
Postleitzahl: 6676
frühere BFS-Nr.: 5303
Koordinaten:690122 / 132613
Höhe: 443 m ü. M.
Fläche: 81,43 km²
Einwohner: 298 (31. Dezember 2005)
Einwohnerdichte: 4 Einw. pro km²
Website: www.cevio.ch
Bignasco am Zusammenflussvon Maggia (rechts) und Bavona
Bignasco am Zusammenfluss
von Maggia (rechts) und Bavona

Bignasco am Zusammenfluss
von Maggia (rechts) und Bavona

Karte
Bignasco (Schweiz)
Bignasco (Schweiz)
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Gemeindegrenzen vor der Fusion
Gemeindegrenzen vor der Fusion

Geographie


Das Territorium von Bignasco bestand aus zwei getrennten Teilen: einerseits dem Dorf (443 m ü. M.) am Zusammenfluss der Maggia und der Bavona, 28 km nordwestlich von Locarno, andererseits dem oberen Val Bavona mit dem Weiler San Carlo (960 m ü. M.).[1] Vom gesamten ehemaligen Areal der Gemeinde von 8143 ha sind 63 % unproduktive Fläche (Gebirge und Gewässer) und 29 % von Wald und Gehölz bedeckt. Nur 7 % des Gebiets können landwirtschaftlich genutzt werden. Die restlichen 0,4 % sind Siedlungsfläche.


Geschichte


1230 wurde Bignasco erstmals als Bugnascho erwähnt. Unter dem heutigen Namen erscheint es in einem Dokument von 1364. Im Mittelalter gehörte die Gemeinde zum Gebiet Roana superior. Sie beteiligte sich mit einem grösseren Kontingent an der Vertreibung der Walser im Jahr 1484. Vom frühen 16. Jahrhundert bis 1798 war Bignasco Teil der Ennetbergischen Vogteien, danach bis 1803 des Kantons Lugano. Seither gehört es zum Bezirk Vallemaggia des Kantons Tessin.[2]


Fusion mit Nachbargemeinden


Am 22. Oktober 2006 wurde Bignasco mit Cavergno und Cevio zur Gemeinde Cevio fusioniert. Der per 23. Januar 2005 geplante Zusammenschluss musste zurückgestellt werden, da noch eine Beschwerde der Gemeinde Bignasco gegen die Zwangsfusion vor Bundesgericht hängig war. Diese wurde jedoch im April 2006 abgewiesen.


Bevölkerung



Bevölkerungsentwicklung


Bevölkerungsentwicklung
Jahr159616691801185018581900192019502000[3]2005
Einwohner900 (mit Cavergno)103 Feuerstätten215202232179143186306298

Im Gegensatz zu anderen Gemeinden des Maggiatals konnte Bignasco seine Bevölkerungszahl von etwa 220 Personen bis 1870 halten. Dann folgte bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs eine Auswanderungswelle nach Holland (temporär) und nach Kalifornien (dauernd). Dennoch verlor die Gemeinde vergleichsweise wenig Bewohner (1870–1910:−17 %). Die 1910er-Jahre waren das einzige Jahrzehnt mit Massenauswanderung (1910–1920:−23 %) auf einen historischen Bevölkerungstiefstand von 143 Personen. Diese veränderte sich in der Zwischenkriegszeit kaum. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wuchs die Bevölkerung bis ins Jahr 2000: (+107 %). Grund waren die besseren wirtschaftlichen Möglichkeiten innerhalb der Gemeinde. Seit dem Jahr 2000 stagnierte die Einwohnerzahl bei etwas über 300 Personen.


Sprachen


Die Bevölkerung spricht einen eigenen italienischen Dialekt. Durch die grössere Anzahl Arbeitsplätze fand eine starke Zuwanderung statt, die sich im Sprachverhalten bemerkbar macht. Während 1970 noch 98 % der Bewohner Italienisch als ihre Hauptsprache angaben, waren es im Jahr 2000 nur noch 80 %. Nebst dem Wachstum der deutschen Sprachgruppe von (1970) 0,5 auf (2000) 9 % haben vor allem Portugiesisch und Serbokroatisch zugelegt.


Religionen – Konfessionen


In früherer Zeit gehörte die gesamte Einwohnerschaft der Römisch-Katholischen Kirche an. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) gibt es 85 % römisch-katholische, 3,27 % evangelisch-reformierte und 2 % orthodoxe Christen. Daneben befinden sich 3 % Konfessionslose und 1 % Muslime (meist Bosniaken). 5 % der Bevölkerung gaben keine Auskunft über ihr Glaubensbekenntnis.


Herkunft – Nationalität


Von den 306 Einwohnern Ende 2004 waren 236 (=77 %) Schweizer Bürger. Bei der letzten Volkszählung waren nur 72 % Schweizer Staatsangehörige – unter ihnen 13 Personen mit doppelter Staatsangehörigkeit. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Italien, Portugal, Serbien-Montenegro, Bosnien-Herzegowina und aus Lateinamerika.


Wirtschaft


Nachdem die Wirtschaft jahrhundertelang auf Ackerbau, Viehzucht und Käserei konzentrierte, brachte die in den 1960er-Jahren beginnende Wasserkraftnutzung Infrastruktur und Arbeitsplätze. Dennoch hat eine starke Pendlertätigkeit eingesetzt. Während 1970 noch mehr als 77 % der Einheimischen in Bignasco arbeiteten, waren es 1990 nur noch 48 % und im Jahr 2000 nur noch 41 %. Die Mehrheit der Wegpendler arbeitet in anderen Gemeinden des Maggiatals, 18 in Locarno und vier in Losone. Die Zahl der Zupendler hat sich zwischen 1990 und 2000 stark verringert – von 92 auf 46 Personen. So besetzen die Einheimischen erstmals seit langer Zeit wieder die Mehrheit der Arbeitsplätze in Bignasco (55 %). Bereits über 50 % aller Erwerbstätigen aus Bignasco verdienen ihren Lohn in Dienstleistungsberufen. Früher boten Industrie (Steinabbau, Wasserkraftwerke) und Gewerbe der Mehrheit ein Auskommen (heute immerhin noch über 40 %).


Tourismus


Zwischen 1890 und dem Beginn des Ersten Weltkriegs kamen zahlreiche Fremde nach Bignasco. Gefördert wurde der Tourismus durch den Bau des Hotel du Glâcier und den Anschluss an das Eisenbahnnetz.


Verkehr


Ab 1907 war Bignasco Endstation der 1965 stillgelegten Locarno-Ponte Brolla-Bignasco-Bahn.[4]

Heute ist es durch die Linie 10 der FART Locarno-Cavergno an das Netz des Öffentlichen Verkehrs angeschlossen. Von Bignasco aus verkehren zwei Postautolinien: eine in das Val Lavizzara (Bignasco–Fusio) und eine in das Val Bavona (Bignasco–San Carlo).


Sehenswürdigkeiten


Das Dorfbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[5]


Persönlichkeiten



Literatur


Kunstgeschichte


Commons: Bignasco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bignasco-La Prèsa in portal.dnb.de (abgerufen am: 18. Juni 2016.)
  2. Daniela Pauli Falconi: Bignasco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
  3. Daniela Pauli Falconi: Bignasco. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Juni 2017.
  4. Società della Ferrovia Locarno-Ponte Brolla-Bignasco in portal.dnb.de (abgerufen am: 18. Juni 2016.)
  5. Liste der Ortsbilder von nationaler Bedeutung (Memento des Originals vom 10. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bak.admin.ch, Verzeichnis auf der Website des Bundesamts für Kultur (BAK), abgerufen am 10. Januar 2018.
  6. Simona Martinoli u. a.: Guida d’arte della Svizzera italiana. Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK, Edizioni Casagrande, Bellinzona 2007, ISBN 978-88-7713-482-0, S. 258–259.
  7. Martino Signorelli: Storia della Valmaggia. S. 323, 325, 329,398.
  8. Cascata di Bignasco auf ethorama.library.ethz.ch/de/node
  9. Franco Binda, Locarno 2013, S. 24.
  10. Marina Bernasconi Reusser: Zane Del Ponte. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 3. April 2003, abgerufen am 24. Februar 2020.
  11. Flavio Del Ponte (italienisch) auf oltreconfiniti
  12. Carla Del Ponte (italienisch) auf ti.ch/can/oltreconfiniti (abgerufen am 29. September 2016)
  13. Carla Del Ponte in portal.dnb.de (abgerufen am: 18. Juni 2016)
  14. Fabrizio Mena: Giacomo Francesco Lotti. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. Februar 2008.
  15. Celestino Trezzini: Giacomo Lotti. In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement, S. 104 (PDF Digitalisat), abgerufen am 9. Oktober 2017
  16. Daniele Lotti (italienisch) auf rsi.ch/rete-uno/programmi/intrattenimento (abgerufen am 21. Februar 2017)
  17. Andrea Ghiringhelli: Franco Zorzi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 19. Dezember 2012.
  18. Franco Zorzi in portal.dnb.de (abgerufen am: 18. Juni 2016.)



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