Arlesheim zählt zu den wohlhabenderen Vororten der Stadt Basel und gilt gemeinhin als bevorzugte Wohn- und Villengemeinde des Kantons.[5]
Geographie
Arlesheim liegt auf 335 m ü.M. zwischen der Birs und dem Berg Gempen an dessen Flanke im Birseck. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 6,94 km², davon sind 53% Wald, 35% Siedlungen, 11% Landwirtschaftszonen und 1% unproduktive Flächen.
Zu Arlesheim gehören die Ermitage- und Hollenberg-Höhlen sowie der «Hohle Felsen», die Ruine Birseck, in welchen Skelette, Werkzeuge, Mahlsteine und Schmuck aus der Alt-, Mittel-, und der Jungsteinzeit gefunden wurden. 1239 kam «Arlisheim» zum Fürstbistum Basel. Der Ortsname geht auf einen Personennamen wie Arilo, Arolf oder Arnolf mit Suffix -heim zurück.
Zwischen 1529 und 1581 war es zwischenzeitlich reformiert, wechselte aber wieder zum alten Glauben zurück. 1679 wurde das Domkapitel von Basel beziehungsweise Freiburg im Breisgau nach Arlesheim verlegt. Errichtet wurden der Dom und die Domherrenhäuser.
Am 10. August 1792 übergab General Biron im Namen der französischen Nation den Bewohnern des Bistums die Vollmacht, den Landesherrn zu entsetzen und sich eine neue Verfassung zu geben. Eine Nationalversammlung in Pruntrut proklamierte die «Raurachische Republik». Damit schwand der weltliche Besitz und Einfluss des Bischofs. Das Domkapitel zu Arlesheim wurde aufgelöst, die Domkirche und die Stiftshäuser an die Meistbietenden versteigert.
Arlesheim gehörte nun für 22 Jahre zu Frankreich und erlebte den Aufstieg und Niedergang des «grossen Kaisers» Napoléon I. Es wurde im Wiener Kongress von 1814/15 dem alten Kanton Basel zugeschlagen. Die Arlesheimer Bürger setzten sich 1832 für die Kantonstrennung ein, daher gehören sie seit 1833 zum Halbkanton Basel-Landschaft, und Arlesheim wurde Bezirkshauptort.
Seit 1921 besteht in Arlesheim das weltweit erste anthroposophische Spital, die Ita-Wegman-Klinik.
Wappen
Blasonierung
In weiss ein blauer Adlerflügel
Dies war das Zeichen der Herren von Üsenberg, welche im Mittelalter die Vogtei Birseck besassen.
Bevölkerung
33% der Bevölkerung sind römisch-katholisch und 31% reformiert. Der Ausländeranteil beträgt 19,5%.
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Arlesheim
Der Dreiröhrenbrunnen in der Eremitage
Barocke Domkirche, 1681 fertiggestellt, mit einer Orgel von Johann Andreas Silbermann aus dem Jahre 1761.[6] Von 1812 bis 1823 war der Musiker Martin Vogt Organist in der Domkirche.
Reformierte Kirche, in den Jahren 1679 bis 1681 als strenger und einfacher Barockbau errichtet[7][8][9]
Schloss Birseck, beim Basler Erdbeben von 1356 zerstört, danach wiederaufgebaut. 1793 wurde es geplündert und von Revolutionären in Brand gesetzt. 1812 wurde es teilweise wiederaufgebaut.
Burg Reichenstein, beim Basler Erdbeben von 1356 zerstört, 1933 wiederaufgebaut.
Eremitage in Arlesheim, im Jahre 1785 angelegter englischer Landschaftspark mit Grotten, Weihern und einer Einsiedelei.[10]
Domplatz, mit dem Domplatzbrunnen von 1680 und den Domherrenhäusern. Heute befinden sich hier Bezirksgericht, Bezirksschreiberei und Bezirksstatthalteramt.
Wirtschaft
Arlesheim ist international bekannt durch die 1921 gegründete und damit weltweit erste anthroposophische Klinik, die heute nach ihrer Gründerin Ita Wegman benannt ist. Ebenfalls ist die Firma Weleda im Ort ansässig. Sie produziert anthroposophische Arzneimittel und ist weltweit bekannt.
Auf dem Schorenareal an der Birs entsteht derzeit uptownBasel, ein internationales Kompetenzzentrum für Industrie 4.0. Auf rund 70'000 Quadratmetern entstehen mit einem Investitionsvolumen von über 500 Millionen Franken neun Gebäude für 50 bis 100 Firmen und insgesamt gegen 2500 Arbeitsplätzen. uptownBasel konzentriert sich auf Industrieproduktion, Gesundheitswesen und Logistik sowie die Querschnittsfunktion Digitalisierung[11]. Ihre Ansiedelung bekannt gaben unter anderem Axians und Actemium[12] sowie die Straumann Group[13] und Plug and Play[14].
Verkehr
Arlesheim ist sehr gut erschlossen mit dem öffentlichen Nahverkehr. So besitzt die Gemeinde zusammen mit der Gemeinde Dornach einen Bahnhof an der Jurabahn und wird von der Linie S 3 der S-Bahn Basel im Halbstundentakt bedient. In den Hauptverkehrszeiten gibt es Zusatzzüge zwischen Basel und Delsberg und in den Wochenendnächten verkehren Nacht-S-Bahnen.
Eine Buslinie der BLT stellt eine Verbindung vom Dorf mit dem Spital Dornach, dem Bahnhof, dem Dorf Aesch und dem am Blauenhang liegenden Pfeffingen her.
Hans-Rudolf Heyer: Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Landschaft, Band I: Der Bezirk Arlesheim, mit Kantonseinleitung. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 57). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1969.
Hans Rudolf Heyer: Die Eremitage in Arlesheim. In: Schweizerische Kunstführer GSK. Band 672, Bern 2000, ISBN 3-85782-672-X.
Fredy Th. Spirig: Der Ortsname Arlesheim. In: Baselbieter Heimatblätter, Organ der Gesellschaft für Baselbieter Heimatforschung, Bd. 33, 1968, Heft 1, S. 225–232 (Digitalisat).
Hans-Rudolf Heyer: Reformierte Kirche Arlesheim. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 181). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1976, ISBN 978-3-85782-181-3.
Matthias Walter, Sabine Sommerer: Die reformierte Kirche in Arlesheim. (Schweizerische Kunstführer, Nr.914, Serie 92).Hrsg.Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK.Bern 2012, ISBN 978-3-03797-069-0.
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