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Codlea (deutsch Zeiden, ungarisch Feketehalom) ist eine Stadt im Burzenland[3] am Fuße des Zeidner Berges (Măgura Codlei, 1294 m) im Kreis Brașov in der Region Siebenbürgen in Rumänien.

Codlea
Zeiden
Feketehalom
Codlea (Rumänien)
Codlea (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Brașov
Koordinaten: 45° 42′ N, 25° 27′ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe:565 m
Fläche:125,2 km²
Einwohner:21.708 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:173 Einwohner je km²
Postleitzahl: 505100
Telefonvorwahl:(+40) 02 68
Kfz-Kennzeichen:BV
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Munizipium
Bürgermeister:Paul-Mihai Cîmpean (PSD-ALDE)
Postanschrift:Str. Lungă, nr. 33
loc. Codlea, jud. Brașov, RO–505100
Website:
Stadtzentrum mit Kirchenburg
Stadtzentrum mit Kirchenburg

Geschichte


Zeiden wurde vom Deutschen Orden im 13. Jahrhundert gegründet, wurde erstmals 1265 urkundlich erwähnt.[4]

Bei der Besiedlung soll der Ort aus zwei Straßen bestanden haben; die Langgasse führte nach Norden, die Marktgasse nach Westen. Der Anfang beider bildete den Anger, den späteren Marktplatz. Die Anfänge des rumänischen Ortsteils reichen auch bis ins 13. Jahrhundert zurück. Dieses Viertel entstand südwestlich der sächsischen Siedlung und bildete sich als eigener Ortsteil mit Straßennetz aus; beide Ortsteile wuchsen aber allmählich zu einem Ort zusammen.

Die Hauptbeschäftigung der Zeidner im Mittelalter waren Landwirtschaft, Viehhaltung und Forstwirtschaft. Die wirtschaftliche Stärke des Ortes waren der Getreide-, Flachs- und Gemüsebau. Intensiv wurde auch die Imkerei betrieben. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts entwickelte sich das Handwerk mit den Zünften der Wagner, Schmiede, Fassküfer, Leinweber und Schuster.

Ende des 19. Jahrhunderts musste das Zunfthandwerk den ersten Industriebetrieben weichen. 1878 gründeten die Brüder Hornung eine Möbelfabrik, ein Jahr später Johann Horvath eine Werkzeugfabrik. 1896 entstanden die ersten Gewächshäuser, und 1903 wurde ein Elektrizitätswerk errichtet. Gefördert von den I.G. Farben, wurde 1936 die Chemiefabrik gegründet.

Durch die Flurbereinigung Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Voraussetzung für die Entwicklung einer modernen Landwirtschaft geschaffen. Während der Flachsanbau zurückging, weiteten sich der Gemüse-, Obstbau sowie der Blumenanbau aus.

Die Verstaatlichung in den Jahren 1945–1948 und die Deportation der arbeitsfähigen, überwiegend deutschsprachigen, Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg hemmten den wirtschaftlichen Aufschwung.[5]

1950 wurde Codlea zur Stadt erklärt.


Soziales


Alte Deutsche Schule
Alte Deutsche Schule
Lyzeum
Lyzeum

Nach dem Zweiten Weltkrieg waren ca. 350 Zeidnerinnen und Zeidner in Deutschland und Österreich verblieben. Die ersten Zusammentreffen gab es in München, Offenbach am Main und Stuttgart, wo 1953 die „Zeidner Nachbarschaft“ gegründet wurde. 1954 wurde der erste „zeidner gruß“ der Zeidner Nachbarschaft herausgegeben, war somit weltweit das erste Heimatblatt einer siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemeinschaft in Deutschland und wird seitdem fast jedes Jahr zweimal herausgegeben.

Die in Deutschland aus ehemaligen Bewohnern des Ortes bestehende Stiftung Zeiden unterstützt finanziell die Förderung der Jugend- und Altenhilfe und auch hilfsbedürftige Personen im Ort. Außerdem unterstützt man soziale, wirtschaftliche und kulturelle Projekte vor Ort. Geplant ist auch die Archivierung der Pfarrakten.[6]


Demografie


Volkszählung Ethnie
Jahr Einwohner Rumänen Ungarn Deutsche Andere
18503.8077952.698314
19004.4491.4362332.7719
19305.3542.0071753.11062
19569.3095.1915552.90849
197722.44917.5791.2323.402236
199224.54722.423961691472
200224.28622.518917367484
2011[1]21.70817.9305692132.996

Seit der offiziellen Erhebung von 1850 wurde in Codlea die höchste Einwohnerzahl 1992 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Rumänen wurde 2002, der Deutschen und der Magyaren wurde 1977 und die der Roma (1.121) 2011 registriert. Des Weiteren wurden bei fast jeder Aufnahme Ukrainer (höchste Einwohnerzahl 19 1930), Serben und Slowaken registriert.[7]

2009 wurden noch 451 Mitglieder der evangelischen Kirchengemeinde gezählt (Siebenbürger Sachsen).[8]


Sehenswürdigkeiten



Verkehr


Der Ort liegt an der Bahnstrecke Brașov–Făgăraș und durch den Ort führt die Europastraße 68. Diese ist zwischen Brașov (Kronstadt) und Codlea vierspurig (ohne Mittelstreifen) ausgebaut. Auf halbem Weg liegt der Ort Ghimbav (Weidenbach). In nächster Zeit soll eine Autobahn von Rupea (Reps) kommend südlich am Ort vorbei Richtung Râșnov (Rosenau) und weiter nach Bukarest gebaut werden.


Wirtschaft



Städtepartnerschaften


Seit 2018 besteht eine Städtepartnerschaft mit der Gemeinde Remseck am Neckar.[19]


Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur


Als erster Ort in Siebenbürgen präsentierte man im August 2004 für Zeiden eine komplette Bibliographie, die alle jemals über den Ort verfassten Bücher beinhaltet.[22]



Commons: Codlea – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei prezenta.roaep.ro, abgerufen am 8. Februar 2021 (rumänisch).
  3. Alte Militärkarte vom südlichen Teil des Burzenlandes.
  4. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 138.
  5. Erwin Reimer: Kandidaten für den Todesorden. In: 50. Jahrestag der Deportation nach Rußland (= Zeidner Gruss. Jg. 42, Nr. 78, 1995, ISSN 1861-017X). Zeidner Nachbarschaft, Raubling 1995, S. 3, ZEIDNER GRUSS 78 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  6. Stiftung Zeiden auf der Website der Zeidner Nachbarschaft.
  7. E. Varga: Statistik der Einwohnerzahlen nach Ethnie im Kreis Brașov laut Volkszählungen von 1850–2002 (ungarisch; PDF; 784 kB).
  8. Dieter Drotleff: Pfarrer, Kuratoren, Seelenzahlen. In: Allgemeine Deutsche Zeitung. Beilage: Karpatenrundschau, 4. März 2010, S. 3.
  9. Bilder der Kirchenburg auf privater Website (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  10. Bilder der evangelischen Kirche auf privater Website (Memento vom 4. April 2015 im Internet Archive)
  11. Porträt auf Wikimedia Commons
  12. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,1 MB).
  13. Gasthaus am Waldbad, ca. 1918 (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  14. Waldbad vor 1945 mit den Umkleidekabinen (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  15. Schwimmbecken im Waldbad (Memento vom 2. April 2015 im Internet Archive)
  16. Unkraut an Stelle von Tomaten in Codleas Glashäuser am 16. Februar 2011 bei adevarul.ro, abgerufen am 19. März 2015 (rumänisch).
  17. Webdarstellung von MAGNUM DYNAMIC GRUP (Memento vom 19. April 2015 im Internet Archive)
  18. Webdarstellung von Dräxlmaier Group in Codlea (Memento vom 27. März 2015 im Internet Archive)
  19. https://www.stadt-remseck.de/codlea
  20. Georg Aescht: Michael Königes: „Ich habe nie Erfolg gehabt“. (siebenbuerger.de).
  21. Gudrun-Liane Ittu: Eduard Morres: Maler von europäischem Format. (siebenbuerger.de).
  22. Zeidner Denkwürdigkeiten, bei WorldCat.

На других языках


- [de] Codlea

[en] Codlea

Codlea (Romanian pronunciation: [ˈkodle̯a]; German: Zeiden; Transylvanian Saxon dialect: Zäöeden; Hungarian: Feketehalom) is a city in Brașov County, Transylvania, Romania.

[ru] Кодля

Кодля (рум. Codlea, венг. Feketehalom, нем. Zeiden) — город в Румынии, в жудеце Брашов.



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