world.wikisort.org - Polen

Search / Calendar

Lubsko ['lupskɔ] (deutsch Sommerfeld, niedersorbisch Žemŕ, polnisch bis 1947 Zemsz) ist eine Stadt in der Niederlausitz im Powiat Żarski der polnischen Woiwodschaft Lebus. Sie ist Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 13.800 Einwohnern.

Lubsko
Lubsko (Polen)
Lubsko (Polen)
Lubsko
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Powiat: Żarski
Gmina: Lubsko
Fläche: 13,00 km²
Geographische Lage: 51° 47′ N, 14° 58′ O
Höhe: 68 m n.p.m.
Einwohner: 13.876 (31. Dez. 2019)
Postleitzahl: 68-300
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZA
Wirtschaft und Verkehr
Straße: ŻaryGubin
Eisenbahn: Berlin–Wrocław
Nächster int. Flughafen: Dresden




Geographische Lage


Die Stadt liegt in der östlichen Niederlausitz am Fluss Lubsza (deutsch Lubst/Lubis), 28 Kilometer von Żary (Sorau) und je 30 Kilometer von Guben und Forst entfernt.


Geschichte


Sommerfeld  im Jahr 1841, nach Daniel Murmann
Sommerfeld im Jahr 1841, nach Daniel Murmann

Einige Funde aus der Zeit der Lausitzer Kultur zeigen, dass die Umgebung der heutigen Stadt bereits in der Bronzezeit besiedelt war. Der Ort Sommerfeld wurde zum ersten Mal in einem Privileg zum Bau einer Burg von Markgraf Heinrich I. von Meißen aus dem Jahre 1106 urkundlich erwähnt. Er selbst lebte zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht mehr. Bei dem Dokument handelt es sich wahrscheinlich um eine Fälschung, um die Ansprüche auf die Mark Lausitz innerhalb des Adelsgeschlechts der Wettiner zu untermauern.

Das Stadtrecht wurde 1283 durch den Markgrafen Heinrich III. von Meißen nach Magdeburger Recht verliehen. Das Münzrecht verlieh König Wenzel IV. von Böhmen der Stadt 1411. Seit 1482 gehörte Sommerfeld zum Kurfürstentum Brandenburg (infolge des Glogauer Erbfolgestreites).

Am 16. Oktober 1627 und im Jahr darauf besuchte Wallenstein die Stadt. Als Gutsherr auf Schloss Sommerfeld wurde 1793 der Johanniter-Komtur George Friedrich von Beerfelde erwähnt. Seine Nachfahren bauten das Schloss 1840 in die bis zum Jahr 1945 bestehende Gestalt um.

Im Zuge der preußischen Verwaltungsreform von 1815 wurde Sommerfeld in den brandenburgischen Kreis Crossen eingegliedert und war bis 1945 stets die größte Stadt im Kreis. Die erste Dampfmaschine wurde 1835 in Betrieb genommen, der erste Fabrikschornstein im gleichen Jahr erbaut. Am 1. September 1846 wurde Sommerfeld an die Bahnlinie Berlin–Breslau angeschlossen. 1857 nahm ein Gaswerk den Betrieb auf, und 1863 wurden Wasserleitungen verlegt. 1866 hielt sich Paul von Hindenburg in Sommerfeld auf und wohnte in der damaligen Morgenstraße 23. Mit Gasglühlicht wurde 1896 die Straßenbeleuchtung eingeführt.

Bis[1] zum 30. September 1928 bestand das Gut Sommerfeld als rechtlich selbständige Einheit, im Jahr 1910 hatte dieses ungefähr 100 Einwohner.

Im Zweiten Weltkrieg unterstellte im März/April 1945 die Rote Armee das bei der Eroberung kaum zerstörte Sommerfeld der Verwaltung der Volksrepublik Polen. Bereits im ab Juni 1945 begann die Vertreibung der Bevölkerung und die Besiedelung der Stadt mit Polen.


Sehenswürdigkeiten



Bevölkerung


Sommerfeld wurde anfangs von slawischer Bevölkerung bewohnt. Seit dem 13. Jahrhundert zogen Deutsche zu, die deutsche Sprache und Kultur setzte sich in den folgenden Jahrhundert auch unter dem Einfluss der deutschen Herrschaften durch. 1583 wurde eine wendische Kapelle abgerissen.[2] Noch bis weit ins 18. Jahrhundert wurde insbesondere in den Vorstädten auch ein ostniedersorbischer Dialekt gesprochen.[3] Spuren der wendischen Kultur und Sprache haben sich bis 1945 gehalten.[4][5]


Einwohnerzahlen bis 1945



Verkehr


Am 1. September 1846 wurde Sommerfeld an die Bahnlinie Berlin–Breslau angeschlossen. Später zweigten von Sommerfeld weitere Bahnlinien nach Crossen sowie nach Weißwasser ab, sodass die Stadt zu einem wichtigen Bahnknotenpunkt wurde.


Gemeinde


Zur Stadt-und-Land-Gemeinde (gmina miejsko-wiejska) Lubsko gehören die Stadt selbst und 18 Dörfer mit Schulzenämtern.


Partnerstädte



Persönlichkeiten



Siehe auch



Literatur




Commons: Lubsko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Sommerfeld in der Topographia Bohemiae, Moraviae et Silesiae – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Erich Blunck, Wilhelm Jung, Friedrich Solger, Willy Spatz, Melle Klinkenborg: Die Kunstdenkmäler des Kreises Crossen. In: Brandenburgischer Provinzialverband (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg. 1. Auflage. VI., Teil 6, Crossen. Sommerfeld, Sommerfeld (Stadtplan). Kommission Vossische Buchhandlung, Druck Meisenbach Riffarth & Co, Berlin 1921, S. 153–203 (archive.org [abgerufen am 12. Juli 2022]).
  2. Geschichte des Kreises Crossen (Oder) (Memento des Originals vom 15. September 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/brandenburg.rz.htw-berlin.de Brandenburger Landschleicher
  3. Frido Mětšk: Serbsko-pólska rěčna hranica w 16. a 17. lětstotku [Die sorbisch-polnische Sprachgrenze im 16. und 17. Jahrhundert]. In: Lětopis, Reihe B, Band III (1958), Ludowe nakładnistwo Domowina, Bautzen 1958, S. 4–25.
  4. Tagesseminar zur wendischen Tracht im polnischen Lubsko. Cottbus, 6. August 2013.
  5. Reinhard M.W. Hanke: Tagung zu niedersorbischen Trachten in Sommerfeld am 19.08.2013. AGOMWBW-Rundbrief Nr. 632 vom 21. August 2013, Berlin.
  6. Crossen Verwaltungsgeschichte
  7. Wilhelm Heinrich Erbkam: Kähler, Ludwig August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 1–3.
  8. Literaturport, historische Autoren, „M“

На других языках


- [de] Lubsko

[en] Lubsko

Lubsko [ˈlupskɔ] (German: Sommerfeld, Lower Sorbian: Žemŕ), formerly Zemsz, is a town in Żary County in the Lubusz Voivodeship in western Poland. It is the administrative seat of the Gmina Lubsko and has a population of 13,921 (2019).

[ru] Любско

Любско (польск. Lubsko) — город в Польше, входит в Любушское воеводство, Жарский повят. Имеет статус городско-сельской гмины. Занимает площадь 12,56 км². Население — 14 737 человек (на 2005 год).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии