Bei den Siedlungen im Gemeindegebiet handelt es sich um 18 Dörfer, 21 Weiler und ein Lager.[2] Der Hauptort der Landgemeinde ist Sarakoira.[3]
Geschichte
In den Auseinandersetzungen um die Führung des Songhaireiches flüchtete eine Gruppe Songhai Ende des 15. Jahrhunderts nach Anzourou. In diesem unzugänglichen Gebiet behaupteten sich die Songhai lange gegen Einflüsse von außen und gegen Versuche des Gao-Reichs und der Tuareg sie zu unterwerfen.[4]
Anzourou gelangte 1899 als Teil des neu geschaffenen Kreises Sinder(cercle de Sinder) unter französische Militärverwaltung. Im Jahr 1905 wurde das Gebiet dem neuen Militärterritorium Niger (Territoire militaire du Niger) angeschlossen.[5] Um 1906 gab es bei Anzourou einen Aufstand der Songhai gegen die französischen Kolonialherren, der mit strenger Hand unterdrückt wurde.[6]
Bei einer landesweiten Verwaltungsreform 2002 ging die Landgemeinde Anzourou aus dem gleichnamigen Kanton Anzourou hervor. Bei der Ernährungskrise in Niger 2005 gehörte Anzourou zu den am stärksten betroffenen Orten. Hier hatte die Bevölkerung weniger als eine Mahlzeit am Tag zur Verfügung.[7] Von Überschwemmungen im August 2011 waren mehrere Siedlungen in der Gemeinde betroffen. Ein Mensch starb. Insgesamt stürzten 200 Wohnhäuser und 140 Getreidespeicher ein. Außerdem kamen 377 Schafe und Ziegen ums Leben und zahlreiche Felder und Gärten wurden überflutet.[8] Bei einem Terrorangriff auf die Siedlungen Gadabo, Zibane und Zibane Kouara Tégui im Jahr 2020 starben zwanzig Menschen, fünf weitere wurden verletzt.[9] Ein mutmaßlich von der Terrorgruppe Islamischer Staat in der Größeren Sahara verübter Anschlag am 24. März 2021 forderte in und um Gadabo und Zibane elf Todesopfer.[10]
Bevölkerung
Bei der Volkszählung 2012 hatte die Landgemeinde 28.878 Einwohner, die in 3.869 Haushalten lebten.[2] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 23.871 in 3.213 Haushalten.[11]
Im Hauptort lebten bei der Volkszählung 2012 988 Einwohner in 132 Haushalten,[2] bei der Volkszählung 2001 766 in 103 Haushalten[11] und bei der Volkszählung 1988 540 in 74 Haushalten.[12]
In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Songhai.[13]
Politik
Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 12 Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 4 MNSD-Nassara, 4 MODEN-FA Lumana Africa, 3 PJP-Génération Doubara und 1 PNDS-Tarayya.[14]
Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 16 Dörfern in der Gemeinde.[2]
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Gemeinde liegt in einer Zone, in der Agropastoralismus betrieben wird.[15] Gesundheitszentren des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) sind im Hauptort Sarakoira sowie in den Siedlungen Bossou Bangou, Kofouno, Molia, Sangara und Theim vorhanden.[16] Der CEG Sarakoira ist eine allgemein bildende Schule der Sekundarstufe des Typs Collège d’Enseignement Général (CEG).[17]
Literatur
Oumarou Amadou Zaqueye:Analyse de la vulnérabilité à l’insécurité alimentaire des ménages ruraux de la commune rurale d’Anzourou (Niger). Faculté d’Agronomie, Université Abdou Moumouni de Niamey, Niamey 2012.
Pierre Dufournet:Rapport de la tournée dans le canton d’Anzourou. Dictionnaire des villages. Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines (CNRSH-IFAN), Niamey 1967.
Diouldé Laya:Traditions historiques de l’Anzuru. Centre régional de documentation pour la tradition orale, Niamey 1970.
Einzelnachweise
Ibrahim Oumarou Sadou, Souleymane Amadou:Monographie de la région de Tillabéri.(PDF)Institut National de la Statistique, République du Niger,Oktober 2016,S.19,archiviertvomOriginalam28.Dezember 2021;abgerufen am 17.Januar 2022(französisch,Figure 2: Carte de zonage agro-écologique de la région de Tillabéri).
Rapport de la mission d’évaluation rapide suite aux inondations dans les communes de Déssa, Anzourou et Sakoira (Département de Tillabery). FCMN NIYA / Oxfam, August 2011.
Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S.272 (web.archive.org[PDF; abgerufen am 4.Mai 2019]).
Yveline Poncet:Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (=Etudes nigériennes. Nr.32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca[PDF; abgerufen am 31.Januar 2021]).
Niger DSS.In:Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS).Ministère de la Santé Publique, République du Niger,abgerufen am 10.November 2020(französisch).
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