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Aguié ist eine Stadtgemeinde und der Hauptort des gleichnamigen Departements Aguié in Niger.

Stadtgemeinde Aguié
Stadtgemeinde Aguié (Niger)
Stadtgemeinde Aguié (Niger)
Stadtgemeinde Aguié
Koordinaten 13° 30′ N,  47′ O
Basisdaten
Staat Niger

Region

Maradi
Departement Aguié
Einwohner 152.788 (2012)

Geographie



Lage und Gliederung


Landwirtschaft in Aguié (2008)
Landwirtschaft in Aguié (2008)
Hirsenanbau in Aguié (2009)
Hirsenanbau in Aguié (2009)

Aguié liegt am Übergang der Großlandschaft Sudan zur Sahelzone und grenzt im Süden an den Nachbarstaat Nigeria. Die Nachbargemeinden in Niger sind Dan-Issa im Südwesten, Tchadoua im Nordwesten, Kanan-Bakaché, Mayahi und Sarkin Haoussa im Norden, Maïjirgui im Nordosten sowie Gangara und Gazaoua im Südosten.

Die Gemeinde Aguié besteht aus einem urbanen und einem ländlichen Gemeindegebiet. Das urbane Gemeindegebiet ist in neun Stadtviertel gegliedert. Diese heißen Bagalam, Camp de Garde, Danladi, Gendarmerie, Kanguiwa, Limantchi, Sabon Gari I, Sabon Gari II und Tawalala. Bei den Siedlungen im ländlichen Gemeindegebiet handelt es sich um 98 Dörfer, 90 Weiler und ein Lager.[1]

Die Forêt classée de Dan Kada ist ein 5190 Hektar großes unter Naturschutz stehendes Waldgebiet im Gemeindegebiet von Aguié. Die Unterschutzstellung erfolgte 1951.[2]


Klima


In Aguié herrscht trockenes Wüstenklima vor. Die Niederschlagsmessstation im Stadtzentrum wurde 1981 in Betrieb genommen.[3]

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Aguié
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 29,7 33,0 36,7 39,3 39,1 37,1 33,3 30,8 33,6 36,2 34,1 30,4 Ø 34,4
Min. Temperatur (°C) 13,0 15,5 18,6 21,9 24,4 25,3 23,9 22,8 23,1 21,2 17,3 13,7 Ø 20,1
Temperatur (°C) 21,2 24,3 28,0 31,2 32,0 30,9 28,2 26,4 28,0 28,7 25,8 21,9 Ø 27,2
Niederschlag (mm) 0 0 0 1 13 26 78 136 53 9 0 0 Σ 316
Sonnenstunden (h/d) 10,3 10,5 10,8 11,2 11,5 11,4 10,0 8,5 10,3 10,6 10,4 10,2 Ø 10,5
Regentage (d) 0 0 0 0 2 5 10 12 7 2 0 0 Σ 38
Luftfeuchtigkeit (%) 17 13 10 14 28 45 63 74 63 31 18 19 Ø 33
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23,9
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Geschichte


Der Markt von Aguié war in den 1960er Jahren ein wichtiger Umschlagplatz für Erdnüsse, dem damals bedeutendsten Exportgut Nigers.[4] Aguié wurde 1972 zum Hauptort des aus dem Arrondissement Tessaoua herausgelösten Arrondissements Aguié, des heutigen Departements Aguié.[5] Der Ort wurde 2002 im Zuge einer landesweiten Verwaltungsreform zur Stadtgemeinde erhoben. Dabei wurde das Gemeindegebiet um jene Teile des Kantons Aguié erweitert, die nicht der neu gegründeten Landgemeinde Tchadoua zugeschlagen wurden.


Bevölkerung


Frauen in Aguié (2009)
Frauen in Aguié (2009)

Bei der Volkszählung 2012 hatte die Stadtgemeinde 152.788 Einwohner, die in 18.707 Haushalten lebten.[1] Bei der Volkszählung 2001 betrug die Einwohnerzahl 101.957 in 13.335 Haushalten.[6]

Im urbanen Gemeindegebiet lebten bei der Volkszählung 2012 17.397 Einwohner in 2409 Haushalten,[1] bei der Volkszählung 2001 11.475 in 1804 Haushalten[6] und bei der Volkszählung 1988 5984 in 969 Haushalten.[7] Bei der Volkszählung 1977 waren es 6651 Einwohner.[8]

In ethnischer Hinsicht ist die Gemeinde ein Siedlungsgebiet von Azna, Katsinawa, Fulbe und Tuareg.[9]


Politik und Justiz


Der Gemeinderat (conseil municipal) hat 25 gewählte Mitglieder. Mit den Kommunalwahlen 2020 sind die Sitze im Gemeinderat wie folgt verteilt: 7 CPR-Inganci, 7 PNDS-Tarayya, 4 MPR-Jamhuriya, 2 ADN-Fusaha, 2 MPN-Kiishin Kassa, 2 RPD-Bazara und 1 ARD-Adaltchi Mutunchi.[10]

Jeweils ein traditioneller Ortsvorsteher (chef traditionnel) steht an der Spitze von 83 Dörfern im ländlichen Gemeindegebiet.[1]

Die Stadt ist der Sitz eines Tribunal d’Instance, eines der landesweit 30 Zivilgerichte, die unterhalb der zehn Zivilgerichte der ersten Instanz (Tribunal de Grande Instance) stehen.[11] Die Haftanstalt Aguié hat eine Aufnahmekapazität von 250 Insassen.[12]


Wirtschaft und Infrastruktur



Wirtschaft


Ein Hirsefeld in Aguié (2009)
Ein Hirsefeld in Aguié (2009)

Die Bevölkerung lebt überwiegend von Ackerbau und Viehzucht.[13] Die Stadt liegt am Übergang der Zone des Regenfeldbaus des Nordens zur Zone der Bewässerungsfeldwirtschaft des Südens.[14] Es werden Hirse, Sorghum, Augenbohnen, Erdnüsse, Zypergräser und Sesam angebaut. Die Erosion durch Wasser und Wind sowie die Überbewirtschaftung auf Grund knapper Ackerflächen führen zu Bodendegradation.

In Aguié gibt es acht Wochenmärkte. Zu den wichtigsten zählen jene im Stadtzentrum und in den Dörfern Dan Saga, Débi und Maï Gaoudé. Dort wird vor allem informeller Handel betrieben. Aus dem angrenzenden Nigeria werden Fertigwaren des täglichen Gebrauchs importiert, nach Nigeria landwirtschaftliche Erzeugnisse exportiert.[13] Das staatliche Versorgungszentrum für landwirtschaftliche Betriebsmittel und Materialien (CAIMA) unterhält eine Verkaufsstelle im Stadtzentrum.[15]


Gesundheit und Bildung


Im Stadtzentrum sind ein Distriktkrankenhaus und ein über ein eigenes Labor und eine Entbindungsstation verfügendes Gesundheitszentrum des Typs Centre de Santé Intégré (CSI) vorhanden. Weitere Gesundheitszentren dieses Typs, jedoch ohne eigenes Labor und Entbindungsstation, gibt es in den ländlichen Siedlungen Débi, Guidan Dawaye, Guidan Doutchi, Guidan Galadima, Maïguizaoua Kagnou und Naki Karfi.[16]

Allgemein bildende Schulen der Sekundarstufe sind der CEG FA Aguié, der CEG Guidan Dawaye und der CES Aguié. Das Kürzel CEG steht für Collège d’Enseignement Général und das Kürzel CES für Collège d’Enseignement Secondaire. Als CEG FA wird ein CEG des Typs Franco-Arabe bezeichnet, der einen Schwerpunkt auf die arabische zusätzlich zur französischen Sprache aufweist.[17] Der Collège d’Enseignement Technique d’Aguié (CET Aguié) ist eine technische Fachschule.[18] Beim Centre de Formation aux Métiers d’Aguié (CFM Aguié) handelt es sich um ein Berufsausbildungszentrum.[19]


Verkehr


Durch Aguié verläuft die Nationalstraße 1, die den Ort mit den Regionalhauptstädten Maradi im Westen und Zinder im Osten verbindet. Der Verkehr erfolgt vor allem per Geländewägen und Karren.[13]


Literatur




Commons: Aguié – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Répertoire National des Localités (ReNaLoc). (RAR) Institut National de la Statistique, République du Niger, Juli 2014, S. 193–197, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 27. März 2022 (französisch).
  2. Données disponibles pour chaque forêt classée. Direction de l’Environnement, Ministère de l’Hydraulique, de l’Environnement et de la Lutte Contre la Désertification, archiviert vom Original am 29. Juli 2012; abgerufen am 16. Februar 2021 (französisch).
  3. Evaluation Hydrologique de l’Afrique Sub-Saharienne. Pays de l’Afrique de l'Ouest. Rapport de Pays: Niger. Mott MacDonald International / BCEOM / SOGREAH / ORSTOM, Cambridge / Montpellier / Grenoble August 1992, Annexe E: Liste des postes pluviométriques, S. 6 (horizon.documentation.ird.fr [PDF; abgerufen am 16. März 2022]).
  4. Yves Péhaut: L’arachide au Niger (= Études d’économie africaine. Série Afrique noire. Nr. 1). Pedone, Paris 1970, S. 87.
  5. Frédéric Giraut: Innovation territoriale et référent communautaire. Du renouveau des provinces nigériennes à celui des pays français. In: Jean-Louis Chaléard, Roland Pourtier (Hrsg.): Politiques et dynamiques territoriales dans les pays du Sud. Publications de la Sorbonne, Paris 2000, ISBN 2-85944-401-7, S. 91.
  6. Répertoire National des Communes (RENACOM). (RAR-Datei) Institut National de la Statistique, abgerufen am 8. November 2010 (französisch).
  7. Recensement Général de la Population 1988: Répertoire National des Villages du Niger. Bureau Central de Recensement, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey März 1991, S. 142 (web.archive.org [PDF; abgerufen am 4. Mai 2019]).
  8. Recensement général de la population 1977. Résultats définitifs. Rapport d’Analyse. Direction de la Statistique et de l’Informatique, Ministère du Plan, République du Niger, Niamey Dezember 1985, S. 30 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 28. März 2021]).
  9. Yveline Poncet: Cartes ethno-démographiques du Niger au 1/1 000 000. Notice des cartes (= Etudes nigériennes. Nr. 32). Centre Nigérien de Recherches en Sciences Humaines, Niamey 1973, Annex: République du Niger: Carte ethno-démographique au 1:1 000 000 (odsef.fss.ulaval.ca [PDF; abgerufen am 31. Januar 2021]).
  10. Résultats élections – Communales. Commission Électorale Nationale Indépendante, abgerufen am 2. Januar 2021 (französisch).
  11. Bachir Talfi: Note sur l’organisation judiciaire. Ministère de la Justice, archiviert vom Original am 27. September 2013; abgerufen am 14. Februar 2018 (französisch).
  12. Mission d’évaluation. Évaluation des besoins en personnel pénitentiaire et la conception d’une carte pénitentiaire. Rapport provisoire. (PDF) International Consulting Expertise (ICE), 30. Oktober 2019, S. 8, archiviert vom Original am 12. August 2021; abgerufen am 20. Januar 2022 (französisch).
  13. Présentation de la commune d’Aguié. (Nicht mehr online verfügbar.) ANIYA Coopération Décentralisée Niger-France, ehemals im Original; abgerufen am 17. August 2012 (französisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.france-niger.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  14. Comprendre l’économie des ménages ruraux au Niger. (PDF) Save the Children UK, 2009, S. 8, abgerufen am 2. September 2020 (französisch).
  15. CAIMA. In: Béret Vert. Bulletin de Liaison et d’Information des Forces Armées Nigériennes. Nr. 17, Mai 2013, S. 28.
  16. Niger DSS. In: Systeme Nationale d’Information Sanitaire (SNIS). Ministère de la Santé Publique, République du Niger, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  17. Niger – Recensement Scolaire 2008–2009, Enquête statistique. Dictionnaire des donnèes. Institut National de la Statistique, République du Niger, 28. November 2013, abgerufen am 10. November 2020 (französisch).
  18. CET Maradi. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).
  19. CFM (Centre de Formation aux Métiers) d’Aguié. Ministère des Enseignements Professionnels et Techniques, République du Niger, abgerufen am 18. November 2020 (französisch).

На других языках


- [de] Aguié

[en] Aguie

Aguie (var. Aguié, Agyé) is a town and capital of the Aguie Department in southern Niger, 69 kilometres (43 miles)[1] east of the nation's second largest city, Maradi.



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