San Miguel de Allende ist eine ca. 80.000 Einwohner zählende Stadt im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato; sie ist überdies Verwaltungssitz der gleichnamigen Gemeinde (municipio) mit ca. 175.000 Einwohnern. Seit dem Jahr 2008 gehört die Stadt zum UNESCO-Welterbe, davor gehörte San Miguel de Allende zu den Pueblos Mágicos („Magischen Orten“).
San Miguel de Allende | |
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20.915-100.749722222221907
San Miguel de Allende auf der Karte von Guanajuato | |
Basisdaten | |
Staat | Mexiko |
Bundesstaat | Guanajuato |
Municipio | San Miguel de Allende |
Stadtgründung | 1542 |
Einwohner | 69.811 (2010) |
Stadtinsignien | |
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Detaildaten | |
Fläche | 23,3 km2 |
Bevölkerungsdichte | 2.996 Ew./km2 |
Höhe | 1907 m |
Postleitzahl | 37700 – 37898 |
Website | San Miguel de Allende |
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Die Stadt San Miguel de Allende liegt am Río Laja etwa 275 km (Fahrtstrecke) nordwestlich von Mexiko-Stadt in einer mittleren Höhe von ca. 1900 m; die Stadt Guanajuato befindet sich knapp 55 km in westlicher Richtung. Das Klima ist warm; Regen (ca. 545 mm/Jahr) fällt ganz überwiegend im Sommerhalbjahr.[1]
Jahr | 2000 | 2005 | 2010 |
Einwohner | 59.691 | 62.034 | 69.811[2] |
Der leichte aber stetige Bevölkerungszuwachs beruht im Wesentlichen auf der immer noch anhaltenden Zuwanderung von Familien aus den Dörfern der Umgebung. Etwa 10 bis 15 % der Einwohner sind Ausländer (zumeist nordamerikanische Rentner).
Die Viehzucht (Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine) spielt die wichtigste Rolle im Leben der Gemeinde; daneben sind auch der Anbau von Getreide (Mais, Weizen, Gerste) und der Obst- und Gemüseanbau (Bohnen, Chilis, Tomaten, Kaktusfeigen, Pfirsiche, Birnen, Feigen etc.) von Bedeutung. In der Stadt selbst haben sich Kleinhändler, Handwerker und Dienstleister aller Art angesiedelt.
Die Region um San Miguel gehörte zum Stammesgebiet der räuberischen Guachichilen-Indios, einer Untergruppe der Chichimeken. Im Jahr 1542 wurde die Stadt von einem Franziskaner als San Miguel el Grande gegründet; sie war schon damals ein wichtiger Zwischenstopp auf dem Camino Real de Tierra Adentro, der von Mexiko-Stadt zu den „Silberstädten“ des Nordens führte. Im Jahr 1826 wurde die Stadt in San Miguel de Allende umbenannt; dies geschah zu Ehren des Generals Ignacio Allende, der aus San Miguel kam und im mexikanischen Unabhängigkeitskrieg eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Spanier spielte.[3]
San Miguel de Allende ist beliebt bei Künstlern vor allem aus den USA, welche sich hier niedergelassen haben.
Am 7. Juli 2008 wurde die befestigte Stadt San Miguel zusammen mit der jesuitischen Wallfahrtskirche Jesús Nazareno de Atotonilco von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Gewürdigt wurde dabei, dass beide herausragende Beispiele des mexikanischen Barock und für den Austausch zwischen spanischer und lateinamerikanischer Kultur sind.
Kulturerbe: Historisches Zentrum von Mexiko-Stadt und Xochimilco (1987) | Präkolumbische Stadt und Nationalpark von Palenque (1987) | Präkolumbische Stadt Teotihuacán (1987) | Altstadt von Oaxaca und Ruinen von Monte Albán (1987) | Historisches Zentrum von Puebla (1987) | Historisches Zentrum und Bergwerksanlagen von Guanajuato (1988) | Vorkolumbische Stadt Chichén Itzá (1988) | Altstadt von Morelia (1991) | Präkolumbische Stadt El Tajín (1992) | Altstadt von Zacatecas (1993) | Felszeichnungen in der Sierra de San Francisco (1993) | Früheste Klöster des 16 Jh. an den Hängen des Popocatepetl (1994) | Präkolumbische Stadt Uxmal (1996) | Denkmalensemble von Querétaro (1996) | Cabañas-Hospiz in Guadalajara (1997) | Denkmalbereich von Tlacotalpan (1998) | Archäologische Stätten von Paquimé in Casas Grandes (1998) | Archäologische Stätte Xochicalco (1999) | Historische Stadt und Festung von Campeche (1999) | Franziskanermissionen in der Sierra Gorda (2003) | Haus und Studio von Luís Barragán (2004) | Agavenlandschaft und historische Tequila-Produktionsstätten (2006) | Universitätscampus der Universidad Nacional Autónoma de México (2007) | Festungsstadt San Miguel de Allende und Wallfahrtskirche Jesús de Nazareno in Atotonilco (2008) | Camino Real de Tierra Adentro (2010) | Prähistorische Höhlen von Yagul und Mitla im Tal von Oaxaca (2010) | Aquädukt von Padre Tembleque (2015)
Naturerbe: Biosphärenreservat Sian Ka'an (1987) | Lagune von El Vizcaíno – Schutzraum für Wale (1993) | Inseln und geschützte Gebiete im Golf von Kalifornien (2005) | Biosphärenreservat Mariposa Monarca (2008) | Biosphärenreservat El Pinacate y Gran Desierto de Altar (2013) | Revillagigedo-Inselgruppe (2016)
Kultur-/Naturerbe: Maya-Stadt Calakmul und Tropische Regenwälder in Campeche (2002)