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Taiji (jap. 太地町, -chō) ist eine Küstenstadt im Landkreis Higashimuro der Präfektur Wakayama, in Japan.

Taiji-chō
太地町
Taiji (Wakayama) (Japan)
Taiji (Wakayama) (Japan)
Geographische Lage in Japan
Region: Kinki
Präfektur: Wakayama
Koordinaten: 33° 36′ N, 135° 57′ O
Basisdaten
Fläche: 5,96 km²
Einwohner: 2778
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 466 Einwohner je km²
Gemeindeschlüssel: 30422-1
Symbole
Flagge/Wappen:
Baum: Euodia meliifolia
Blume: Crinum asiaticum
Vogel: Blaumerle
Rathaus
Adresse: Taiji Town Hall
3767-1, Ōaza Taiji
Taiji-chō, Higashimuro-gun
Wakayama-ken 649-5171
Webadresse: www.town.taiji.wakayama.jp
Lage der Stadt Taiji in der Präfektur Wakayama
Lage Taijis in der Präfektur
Lage Taijis in der Präfektur

Geografie


Sie liegt auf der östlichen Spitze der Kii-Halbinsel, die an dieser Stelle durch ihre Ria geprägt ist, an der Kumano-See (熊野灘, Kumano-nada) des Pazifischen Ozeans. Nahe der Küste verläuft zudem die warme Kuroshio-Meeresströmung, die für fischreiche Gewässer sorgt. Das Gemeindegebiet ist durch eine Hügellandschaft geprägt, wobei die höchste Erhebung 92 m beträgt und sich am Ostrand des Ortsteilzentrums von Moriura befindet.[1]

Die Gemeinde ist in zwei Ortsteile untergliedert: Taiji bildet das westliche Gemeindegebiet, wobei die Besiedlung sich hauptsächlich entlang der Taiji-Bucht (太地湾, Taiji-wan) erstreckt. Das weitaus kleinere Moriura (森浦) erstreckt sich entlang der östlich gelegenen Moriura-Bucht (森浦湾, Moriura-wan) mit dem Siedlungszentrum am Südende wo der Yoneko-gawa (与根子川) als einziger[1] Fluss auf dem Gemeindegebiet mündet.


Geschichte


Mit der Einführung des modernen japanischen Gemeindewesens 1878 wurde Taiji zur mura (Dorfgemeinde) ernannt. Am 1. April 1889 wurde das Nachbardorf Moriura eingemeindet. Die Ernennung zur chō (Stadtgemeinde) erfolgte am 1. April 1925.

Im Gegensatz zu einem Großteil der anderen heute bestehenden Gemeinden Japans blieb die Stadt von den diversen Eingemeindungswellen verschont. So erfolgten seit 1889 keine weiteren Eingemeindungen und die Stadt schaffte es wiederum auch selber nicht eingemeindet zu werden, so dass das Gemeindegebiet mit knapp 6 km² ungewöhnlich klein ist.

So stemmte sich Taiji während der Eingemeindungswelle in den 1950ern gegen diesen Trend, da es wohlhabender als seine Nachbargemeinden war, aber auch aus Angst davor die eigene Identität als Walfangort zu verlieren.[2]


Walfang


Die Stadt wirbt damit der „Herkunftsort des japanischen, traditionellen Walfangs“ (日本の古式捕鯨発祥の地, Nihon no koshiki hogei hasshō no chi) zu sein.[3]

Dies geht darauf zurück, dass Wada Yorimoto (和田 頼元), genannt Chūbē (忠兵衛), im Jahr 1606 den organisierten Walfang in Taiji begründete, indem er die Walfänger in Gruppen jagen und dabei spezielle Harpunen verwenden ließ. 1675 führte sein Nachkomme Wada Yoriharu (和田 頼治, später Taiji Kakuemon (太地 角右衛門) genannt) die „Netzjagdmethode“ (網取り法, amitori-hō) ein, die für die folgenden 200 Jahre verwendet werden sollte.[4][5] Das größte Unglück beim Walfang von Taiji ereignete sich im Dezember 1878, als bei einer Jagd mehr als 100 Menschen umkamen.[4]

Vor dem Inkrafttreten des kommerziellen Walfangverbots 1986 war ein großer Teil der Stadtbevölkerung im Walfang bzw. in den damit zusammenhängenden Gewerben beschäftigt. Da durch das Verbot die Nachfrage nach Walfleisch stark zurückging, wurde der Fokus der lokalen Wirtschaft neu auf den Waltourismus ausgerichtet.[3]

Heute werden jedes Jahr noch Delfine bejagt, teilweise für den menschlichen Verzehr und teilweise für Delfinarien, wobei im Jahr 2007 bis zu etwa 1600 Exemplare gefangen wurden.[6] Diese Treibjagden wurden 2009 durch den Kinofilm Die Bucht weltweit bekannt und international kritisiert.

Koshiki Hogei Maki-e (古式捕鯨蒔絵). Lackgemälde aus der Edo-Zeit, das den Walfang in Taiji zeigt.

Verkehr


Die bedeutendste Fernstraße ist die Nationalstraße 42 nach Hamamatsu oder der Präfekturhauptstadt Wakayama.

Anschluss an das Schienennetz besteht über die JR Central Kisei-Hauptlinie nach Kameyama oder Wakayama.


Sehenswürdigkeiten


„Walmuseum“
„Walmuseum“

Im Norden der Gemeinde befindet sich der „Walstrandpark“ (くじら浜公園, Kujirahama-kōen) auf dessen Gelände befinden sich:[7]

Daneben gibt es noch weitere Delfinarien wie das Dolphin Base (ドルフィン・ベェイス, Dorufin Beisu) oder das Dolphin Resort (ドルフィンリゾート, Dorufin Risōto). Eine weitere Gedenkstätte ist die „Hiromitsu-Ochiai-Baseball-Gedenkstätte“ (落合博満野球記念館, Ochiai Hiromitsu Yakyū Kinenkan) zu Ehren das Baseballspielers Hiromitsu Ochiai, der hier mehrmals Urlaub machte. Sie war die erste Gedenkstätte zu Ehren eines Profispielers in Japan.[7]

Jedes Jahr am 14. August wird auf dem Sommerfest der „Waltanz“ (くじら踊, Kujira Odori) aufgeführt.[8] Das besondere an diesem Tanz ist, dass er nur mit dem Oberkörper ausgeführt wird, da die Tänzer in Booten sitzen. Dieser Tanz ist seit dem 25. Mai 1970 als immaterielles Kulturerbe der Präfektur Wakayama anerkannt.[9]


Bildung


In Taiji befindet sich eine Grund- sowie eine Mittelschule.


Städtepartnerschaften



Söhne und Töchter der Stadt



Literatur




Commons: Taiji, Wakayama – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. 地理院地図 – 国土地理地図 – „Karte der Behörde für Geografische Information – Geografische Landeskarte“. In: watchizu.gsi.go.jp. Abgerufen am 7. September 2019 (japanisch, amtliche topografische Karte).
  2. Arne Kalland, Brian Moeran: Japanese Whaling. End of an Era? Routledge, 2011, ISBN 978-0-415-58819-5, S. 25 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Erstausgabe von 1992).
  3. クジラの町太地町の観光情報. Taiji, abgerufen am 8. September 2011 (japanisch).
  4. 太地町の歴史と文化を探る. Taiji, abgerufen am 8. September 2011 (japanisch).
  5. Arne Kalland, Brian Moeran: Japanese Whaling. End of an Era? Routledge, 2011, ISBN 978-0-415-58819-5, S. 21 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche Erstausgabe von 1992).
  6. Minoru Matsutani: Taiji told to stop dolphin carnage or sister ties end. In: The Japan Times Online. Abgerufen am 12. Januar 2011 (englisch).
  7. くじら浜公園. Taiji, abgerufen am 9. September 2011 (japanisch).
  8. まつりだ和歌山. (Nicht mehr online verfügbar.) In: 和歌山県ガイドブックWEB. Präfektur Wakayama, archiviert vom Original am 17. April 2012; abgerufen am 1. September 2019 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.wakayama.lg.jp
  9. 県指定文化財・民俗文化財. (Nicht mehr online verfügbar.) Präfektur Wakayama, archiviert vom Original am 1. Juni 2009; abgerufen am 1. September 2019 (japanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.pref.wakayama.lg.jp
  10. Australian town embraces Taiji again. In: The Japan Times Online. 15. Oktober 2009, abgerufen am 9. September 2011 (englisch).

На других языках


- [de] Taiji (Wakayama)

[en] Taiji, Wakayama

Taiji (太地町, Taiji-chō) is a town located in Higashimuro District, Wakayama Prefecture, Japan. As of 1 August 2021[update], the town had an estimated population of 2960 in 1567 households and a population density of 510 persons per km².[1] The total area of the town is 255.23 square kilometres (98.54 sq mi). Taiji is the smallest municipality by area in Wakayama Prefecture.

[ru] Тайдзи

Тайдзи (яп. 太地町 Тайдзи-тё:) — посёлок в Японии, находящийся в уезде Хигасимуро префектуры Вакаяма. Площадь посёлка составляет 5,96 км²[1], население — 3132 человека (1 августа 2014)[2], плотность населения — 525,50 чел./км².



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