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Sondrio (dt. Sünders oder Sonders, rätoromanisch Sonder?/i) ist der Hauptort der gleichnamigen italienischen Provinz (Lombardei) und mit 21.457 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) größter Ort des Veltlin.

Sondrio
Sondrio (Italien)
Sondrio (Italien)
Staat Italien
Region Lombardei
Provinz Sondrio (SO)
Lokale Bezeichnung Sundri
Koordinaten 46° 10′ N,  52′ O
Höhe 360 m s.l.m.
Fläche 20,88 km²
Einwohner 21.457 (31. Dez. 2019)[1]
Fraktionen Triangia, Ligari, Moroni, S. Anna, Colda, Ponchiera, Mossini, Arquino
Postleitzahl 23100
Vorwahl 0342
ISTAT-Nummer 014061
Bezeichnung der Bewohner Sondriesi
Schutzpatron Gervasius und Protasius (19. Juni)
Website Sondrio
Gemeinde Sondrio in der Provinz Sondrio
Gemeinde Sondrio in der Provinz Sondrio
Sondrio
Sondrio
Nicolò Rusca
Nicolò Rusca
Palazzo Pretorio (Gemeindehaus)
Palazzo Pretorio (Gemeindehaus)
Palazzo Martinengo, Staatsarchiv
Palazzo Martinengo, Staatsarchiv
Schloss Masegra
Schloss Masegra

Der Name ist von der lateinischen Bezeichnung Sundrium abgeleitet, der langobardischen Ursprungs ist. Er weist auf ein altes Kulturland hin, das der Herrschaft zum eigenen Nutzen vorbehalten blieb.[2]

Sondrio wurde zur Alpenstadt des Jahres 2007 gekürt.


Geschichte



Frühzeit und Mittelalter


Durch die günstige strategische Lage nahe der alpenüberquerenden Passstraßen war der Ort bereits in frühgeschichtlicher Zeit bedeutend. Im Hochmittelalter unterstand Sondrio zuerst den Capitanei di Vizzola auf der Burg Masegra, dann der Stadt Como. 1318 wurde ein Palisadenzaun, 1325 eine Stadtmauer errichtet. Ab 1335 gehörte Sondrio zu Mailand.

1487 siegten die Bündner im Veltliner Feldzug bei Sondrio gegen die Truppen des Herzogs von Mailand. 1512 nahmen sie endgültig Einsitz im Veltlin, und Sondrio wurde zum Verwaltungszentrum der Untertanenlandschaften. Hier residierten der Landeshauptmann als höchster Vertreter des Bündner Souveräns, der zugleich als Podestat, Richter und Regierender, des mittleren Terziers amtierte. 1553 wurde der Amtssitz im Palazzo Pellegrini in einen repräsentativen Renaissancebau umgestaltet, der noch heute als Palazzo comunale existiert.


Reformation und Gegenreformation


Bereits um 1540 wurden erste evangelische Gemeinschaften gebildet, die auf das Wirken italienischer Prediger wie Scipione Lentulo und Scipione Calandrini zurückgingen. Nach 1553 entstand eine eigene reformierte Kirchgemeinde, die sich in der Kirche Nabor und Felix am Sonderserberg und im Val Malenco traf. 1574 wurde eine reformierte Kirche in Mossini gebaut, die später nach der Rekatholisierung dem heiligen Carlo Borromeo geweiht wurde. 1582 wurde eine paritätische Landesschule, eine Lateinschule, eingeführt. Hauptlehrer waren Scipione Calandrini und Raphael Eglin. Anfang 1585 nach weniger als drei Jahren Bestand scheiterte sie an der gegenreformatorischen Agitation.[3] 1618 wurde am Strafgericht in Thusis Nicolò Rusca, der Erzpriester von Sondrio und Verfechter der Gegenreformation, hingerichtet. 1620 wurden aus Rache beim sogenannten Veltliner Mord auch in Sondrio ungefähr 140 Protestanten getötet, Anführer dieses Mordzugs war Giacomo Robustelli. Weiteren evangelischen Personen gelang die Flucht nach Graubünden.[4]


Neuzeit


Die zweite Phase der Bündner Herrschaft dauerte von 1639 bis 1797. Ein Freiheitsbaum wurde in Sondrio aufgestellt und der letzte Bündner Landeshauptmann Clemente Maria a Marca zog ab. Im 19. Jahrhundert etablierten sich in der Umgebung von Sondrio mehrere Bündner Weinhandelsfirmen.[5]


Verkehr


Die Ortsumgehung Sondrios ist Teil der Strada Statale 38, die das Veltlin über das Stilfser Joch mit dem Südtiroler Vinschgau, Meran und Bozen verbindet. Von Bedeutung ist auch die Veltlinbahn. In der Nachbargemeinde Caiolo befindet sich ein Flugplatz für die Allgemeine Luftfahrt.


Städtepartnerschaften



Sehenswürdigkeiten



Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Stadt



Andere Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Sondrio – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Sondrio – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. Martin Bundi: Sondrio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. Januar 2012.
  3. Kurt Jakob Rüetschi: Rudolf Gwalthers Unterstützung des Landesschulprojekts in Sondrio (1582–1584) und seine Meinung über Graubündens Bedeutung in der damaligen Mächtekonstellation. In: Christian Moser, Peter Opitz, Hans Ulrich Bächtold, Luca Baschera, Alexandra Kess: Bewegung und Beharrung – Aspekte des reformierten Protestantismus, 1520–1650. Festschrift für Emidio Campi (= Studies in the history of Christian traditions, Band 144) Brill, 2009, ISBN 978-90-04-17806-9, S. 39–64
  4. Martin Bundi: Veltliner Mord. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2013.
  5. Martin Bundi: Sondrio. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 4. Januar 2012.
  6. Jürg Simonett: Georg von Perini. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 26. November 2009, abgerufen am 7. April 2020.
  7. Caimi. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 5: Brewer–Carlingen. E. A. Seemann, Leipzig 1911, S. 362 (Textarchiv – Internet Archive).
  8. Antonio Caimi (italienisch) auf treccani.it/enciclopedia; abgerufen am 31. Dezember 2016.
  9. Olivier Kaeser: Gianni Motti. In: Sikart (Stand: 2006), abgerufen 22. Januar 2016.
  10. Gian Casper Bott: Gian Pietro Giacomo Francesco Ligari. In: Sikart (Stand: 1998), abgerufen am 25. Januar 2016.
  11. Vittoria Ligari. In: Sikart, abgerufen am 27. Januar 2016.
  12. Vittoria Ligari
  13. Cesare Ligari. In: Sikart, abgerufen am 27. Januar 2016.
  14. Urban Affentranger: Kolumban Sozzi. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10. Februar 2012, abgerufen am 12. Februar 2020.

На других языках


- [de] Sondrio

[es] Sondrio

Sondrio es una ciudad de Italia perteneciente a la provincia homónima. Cuenta con &&&&&&&&&&021642.&&&&&021 642 habitantes y está localizada en la parte norte de la región de Lombardía, justo en el centro de Valtellina.

[ru] Сондрио

Со́ндрио (итал. Sondrio, лат. Sundrium) — город в итальянской области Ломбардия, в долине Вальтеллина, административный центр одноимённой провинции.



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