Gravina in Puglia (früher Gravina in Apulia; Lateinisch Silvium, griechisch Σιλούϊον) ist eine süditalienische Stadt mit 43.578 Einwohnern (Stand 31.Dezember 2019) in der Metropolitanstadt Bari; sie liegt am Fluss Gravina in der westlichen Murgia in Apulien. Gravina in Puglia ist der Verwaltungssitz des Parco Nazionale dell’Alta Murgia.
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Zum Wein namens Gravina siehe Gravina (Wein).
Die Stadt wurde von den Griechen zur Zeit der Kolonisation Magna Graecias im Hinterland als polis mit Münzrecht gegründet. Diodor schreibt, dass die Römer sie den Samniten während des 3. Samnitenkriegs (305 v.Chr. oder 306 v.Chr.) abnahmen.[2] Strabon erwähnt sie als Grenzstand von Peuketien[3] und Plinius der Ältere listet ihren Namen unter den Städten Apuliens.[4] Die Via Appia von Rom nach Brindisi führte durch den Ort. Später wurden Gravina von den Byzantinern, Langobarden und den nordafrikanischen Muslimen regiert.
Zur Zeit der Normannen (die den Ort Garagnone oder Garaynone nannten) und der Könige aus dem Haus Anjou war Gravina Sitz einer Grafschaft. Die Grafen kamen aus der Familie Gravina und von etwa 1420 bis 1816 aus der Familie Orsini, die 1436 zu Herzögen von Gravina erhoben wurden. 1649 wurde hier Papst Benedikt XIII. als Pietro Francesco Orsini geboren.
Sehenswürdigkeiten
Die Kathedrale von Gravina (11.–12.Jahrhundert), von den Normannen im romanischen Stil gebaut. Sie wurde Mitte des 15. Jahrhunderts durch Brände und Erdbeben zerstört. Sie beherbergt einen Arm Thomas Beckets, den Bischof Roberto 1179 erhielt, als Reliquie.
Die Ruinen des Castello di Gravina, einer Burg Kaiser Friedrichs II.
Die Kirche San Francesco (spätes 15./frühes 16.Jahrhundert)
Die Kirche Sant’Agostino
Die Barockkirche Madonna delle Grazie
Die Renaissancekirche San Sebastiano
Die Kirche Santa Sofia mit Mausoleum von Angela Kastrioti († 1518) aus der Nebenlinie des albanischen Nationalhelden Skanderbeg; Frau von Ferdinand Orsini, 5. Duca di Gravina und Conte di Muro Lucano[5]
Die aus dem Fels geschnittene Kirche San Michele delle Grotte (10.Jahrhundert)
Die gut erhaltene römische Brücke
Das Museo Ettore Pomarici Santomasi
Die Sankt-Georgs-Messe, eine der ältesten Messen Europas, die seit 1294 im April stattfindet.
Kathedrale Santa Maria Assunta
Die Kathedrale von innen
Die Ruinen der Burg Friedrichs II.
Campanile der Chiesa San Francesco
Chiesa di Santa Sofia, Mausoleum von Angela Branai (Granai) Kastrioti
Grottenkirche San Vito Vecchio
Römische Brücke
Söhne und Töchter der Stadt
Pietro Francesco Orsini (1649–1730) war ab 1675 Erzbischof von Manfredonia, ab 1680 auch Bischof von Cesena und ab 1686 schließlich Erzbischof von Benevent. Nach einem 70 Tage dauernden Konklave wurde er am 29. Mai 1724 von den Kardinälen zum Papst gewählt.
Nico Cirasola (* 1951), Kulturschaffender und Regisseur
Sonstiges
In Gravina wurde der Film Maria, ihm schmeckt’s nicht! gedreht, allerdings heißt die Stadt in diesem Film „Campobello“.
Auf der Römischen Brücke wurden im Jahr 2019 die spektakulären Filmszenen zum James Bond Film „Keine Zeit zu sterben“ gedreht.[6]
Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
Diodor, Historische Bibliothek 20,80.
Strabon, Geographika 6, S.283
Plinius der Ältere, Naturalis historia 3,11,16.
Johann Hübner:Genealogische Tabellen: Nebst denen darzu gehörigen Genealogischen Fragen, Zur Erläuterung der politischen Historie, Vierter Theil. Leipzig 1733, S.1111 (Online-Versionin der Google-Buchsuche).
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