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Das Komitat Abaúj-Torna (deutsch Abaujwar-Tornau ungarisch Abaúj-Torna vármegye, slowakisch Abovsko-turnianska župa, lateinisch comitatus Abaujvariensis et Tornensis) war eine Verwaltungseinheit (Gespanschaft bzw. Komitat) im Königreich Ungarn, sowie nach dem Ersten Weltkrieg in Ungarn und kurzzeitig unter dem Namen Abovsko-turnianska župa in der Tschechoslowakei.

Komitat Abaúj-Torna
Abaujwar-Tornau

(1881–1945)
Verwaltungssitz: Kassa
Fläche: 3.317 km²
Bevölkerung: 202.288[1]
Volksgruppen: 77 % Ungarn
18 % Slowaken
3 % Deutsche[2]

Das Komitat entstand 1881 aus den beiden Komitaten Abaúj und Torna. Heute liegt das Gebiet in der Ostslowakei und dem nordöstlichen Ungarn.


Lage


Karte des Komitats Abaúj-Torna um 1890
Karte des Komitats Abaúj-Torna um 1890

Das Komitat grenzte im Norden an das Komitat Sáros, im Osten und Süden an das Komitat Semplin (Zemplén), im Südwesten an das Komitat Borsod, im Westen an das Komitat Gemer und Kleinhont (Gömör és Kis-Hont) und im Nordwesten an das Komitat Zips (Szepes).

Das Gebiet des Komitatsteiles Abaujwar erstreckte sich zirka 20 Kilometer beidseitig entlang des Flusses Hernad/Kundert (slowakisch Hornád, ungarisch Hernád) zwischen Košice und Miskolc (nicht mehr dazugehörend).

Der andere Komitatsteil Tornau lag südwestlich von Košice. Die Gespanschaft wurde von den Flüssen Hernad und Bodwa durchflossen und zählte 1907 205.656 Einwohner auf einer Fläche von 3323 km².


Verwaltungssitz


Die Stadt Košice war seit der Entstehung des Komitats 1882 Sitz der Verwaltung und somit Hauptstadt.


Geschichte


Das Komitat entstand aus der Vereinigung der beiden Komitate Abaujwar und Tornau. Diese Vereinigung bestand zum ersten Mal von 1785 bis 1790, dann wieder von 1848 bis 1859 und endgültig von 1882 bis zum Ende des Königreichs Ungarn.

1918 kam der nördliche Teil des Gebietes (mit Košice) zur neu entstandenen Tschechoslowakei (durch den Vertrag von Trianon 1920 völkerrechtlich bestätigt) und bestand hier unter dem Namen Abovskoturnianska župa noch bis 1922. Die südliche Hälfte hingegen verblieb als Komitat Abaúj-Torna mit der Hauptstadt Szikszó bei Ungarn.

Durch den Ersten Wiener Schiedsspruch 1938 wurde der Großteil des tschechoslowakischen Teils durch Ungarn besetzt und dem Komitat Abaúj-Torna angeschlossen. Hauptstadt wurde Kassa. Der restliche tschechoslowakische Teil kam 1940 bis 1945 zur neu gegründeten Šarišsko-zemplínska župa innerhalb der 1939–1945 bestehenden Slowakei.

Die Grenzen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 ebenso wie die Tschechoslowakei wiederhergestellt. Nach der neuerlichen Spaltung der Tschechoslowakei 1993 kam das vormals tschechoslowakische Gebiet zur Slowakei und liegt seit 1996 im Kaschauer Landschaftsverband (Košický kraj).

Das Gebiet des Komitats wurde in der Tschechoslowakei chronologisch wie folgt administrativ eingegliedert:

Der ungarische Teil bildete nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit dem Komitat Borsod und dem ungarischen Teil des Komitats Semplin das heute noch bestehende Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén.


Bezirksunterteilung


Administrative Karte
Administrative Karte

Im frühen 20. Jahrhundert bestanden folgende Stuhlbezirke (meist nach dem Namen des Verwaltungssitzes benannt):

Stuhlbezirke (járások)
StuhlbezirkVerwaltungssitz
KassaKassa, heute Košice
FüzérHernádzsadány, heute Ždaňa
Cserehát (Gebirgszug)Szepsi, heute Moldava nad Bodvou
TornaTorna, heute Turňa nad Bodvou
SzikszóSzikszó
GöncAbaújszántó
Stadtbezirk (rendezett tanácsú város)
Kassa, heute Košice

Die Städte Füzér, Szikszó, Gönc und Abaújszántó liegen im heutigen Ungarn.


Siehe auch



Literatur





Einzelnachweise


  1. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 12 ff.
  2. A magyar szent korona országainak 1910. évi népszámlálása. Budapest 1912, S. 22 ff. (Volkszählung von 1910)



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