Wohlmuthshüll ist ein Gemeindeteil der Stadt Ebermannstadt im oberfränkischen Landkreis Forchheim in Bayern. Der Ortsname leitet sich von Hüllweiher (künstlich angelegtes Kleingewässer) ab.
Wohlmuthshüll Stadt Ebermannstadt 49.7754711.22344490 | |
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Höhe: | 490 (481–516) m ü. NHN |
Einwohner: | 226 (2016)[1] |
Postleitzahl: | 91320 |
Vorwahl: | 09194 |
![]() OLuftaufnahme Wohlmuthshüll |
Das Kirchdorf Wohlmuthshüll befindet sich im Norden einer Hochebene, die im Nordwesten und Nordosten vom Wiesenttal sowie im Südwesten vom Trubachtal begrenzt wird. Das Dorf liegt im südwestlichen Teil der Fränkischen Schweiz, etwa zweieinhalb Kilometer südwestlich der Wiesent und dreieinhalb Kilometer nordöstlich der Trubach. Die Nachbarorte sind Birkenreuth im Nordosten, Kanndorf im Osten, Moggast im Südosten, Buckenreuth im Süden und Ebermannstadt im Westen. Das Dorf ist vom drei Kilometer westlich gelegenen Ebermannstadt aus über die Staatsstraße St 2685 und dann eine Ortsverbindungsstraße erreichbar. Unmittelbar nordwestlich des Ortes erhebt sich der bewaldete Buchberg mit einer Höhe von 561 Metern und südöstlich ein ebenfalls bewaldeter Hügel mit einer Höhe von 551 Metern.[2] Am südwestlichen Ortsrand befindet sich ein kleiner Campingplatz, ansonsten verfügt der ländlich geprägte Ort weder über Einkaufsmöglichkeiten, noch über ein Gasthaus oder andere gastronomische Einrichtungen.
Bis zur Gebietsreform in Bayern war Wohlmuthshüll der Verwaltungssitz einer gleichnamigen Gemeinde im Landkreis Ebermannstadt, zu der das Dorf Buckenreuth gehörte. Die mit dem bayerischen Gemeindeedikt von 1818 gebildete Gemeinde hatte 1961 auf einer Gemeindefläche von ca. 863 Hektar insgesamt 332 Einwohner, davon 194 in Wohlmuthshüll, das damals 40 Wohngebäude hatte.[3]
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Amt des Bürgermeisters vom einzigen Parteimitglied der NSDAP in der Gemeinde bekleidet. Als dieser 1942 starb, fand sich kein Bürger der Gemeinde bereit, in die NSDAP einzutreten um dessen Nachfolge anzutreten. Daraufhin wurde die Gemeinde Wohlmuthshüll provisorisch der Stadtverwaltung Ebermannstadt unterstellt. Die US-amerikanische Besatzungsmacht honorierte dieses Verhalten der Bevölkerung später damit, dass sie in der Gemeinde bereits am 18. Juli 1945 mit der Wahl des Bürgermeisters die erste freie Wahl in Deutschland durchführen ließ.[4] An diesem Tag wurde Johann Sponsel zum ersten demokratisch legitimierten Bürgermeister Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg gewählt.[5]
Zu Beginn der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Wohlmuthshüll aufgelöst und nach Ebermannstadt eingemeindet und wurde am 1. Januar 1972 ein Gemeindeteil dieser Stadt.[6][7]
In und um Wohlmuthshüll befinden sich insgesamt vier Baudenkmäler, darunter eine Marienkapelle und ein Backhaus am südlichen Ortseingang.
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