Wartmannsroth ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Bad Kissingen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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50.1663888888899.7872222222222340 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Unterfranken | |
Landkreis: | Bad Kissingen | |
Höhe: | 340 m ü. NHN | |
Fläche: | 53,47 km2 | |
Einwohner: | 2106 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 39 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 97797 | |
Vorwahlen: | 09737, 09732, 09744, 09357Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text | |
Kfz-Kennzeichen: | KG, BRK, HAB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 6 72 161 | |
LOCODE: | DE 7WM | |
Gemeindegliederung: | 11 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstr. 15 97797 Wartmannsroth | |
Website: | www.wartmannsroth.de | |
Erster Bürgermeister: | Florian Atzmüller (CSU) | |
Lage der Gemeinde Wartmannsroth im Landkreis Bad Kissingen | ||
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Die Gemeinde liegt in der Region Main-Rhön am Rande des Spessarts im Südosten ihres Landkreises Bad Kissingen.
Es gibt elf Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[2][3]
Der Name Wartmannsroth ist ein Rodungsname. Er besteht aus dem Personennamen Wartman und dem mittelhochdeutschen Wort rode.[4]
Frühere Schreibweisen des Ortes aus diversen historischen Karten und Urkunden:[4]
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Wartmannsroth war ab 1810 Teil des Großherzogtums Frankfurt und wurde auf dem Wiener Kongress 1815 Österreich zugesprochen. Seit dem Münchner Vertrag 1816 gehört der Ort zu Bayern.
Die Einheitsgemeinde Wartmannsroth wurde im Zuge der Gebietsreform in Bayern am 1. Mai 1978 aus den Gemeinden Dittlofsroda, Schwärzelbach (mit Neuwirtshaus), Waizenbach, Wartmannsroth (mit Völkersleier und Heiligkreuz) sowie Windheim gebildet.[5] Völkersleier und Heiligkreuz wurden bereits am 1. Januar bzw. 1. Juli 1972 in die Gemeinde Wartmannsroth eingegliedert.[6]
Die Katholiken in der Großgemeinde gehören zu den Pfarreien St. Mauritius Schwärzelbach, St. Ägidius Windheim bzw. St. Andreas Wartmannsroth mit Filiale St. Sebastian in Völkersleier des Dekanates Hammelburg im Bistum Würzburg. Die evangelische Kirchengemeinde Dittlofsroda mit Kirchen in Dittlofsroda, Waizenbach und Völkersleier, sowie die zur Kirchengemeinde Weißenbach gehörende evangelische Kirche in Heiligkreuz liegen im Dekanat Lohr der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Waizenbach war von 1827 bis 1929 evangelisch-lutherischer Dekanatssitz.
Sowohl in dem Ortsteil Dittlofsroda (dort Zum Schondratal 2–8) als auch im Ortsteil Völkersleier (dort in der Frohnstraße 4) befanden sich für die jüdische Bevölkerung Synagogen, die beim Novemberpogrom 1938 von SA-Männern geschändet bzw. zerstört wurden. Gedenktafeln erinnern an dieses Geschehen.[7]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 sank die Einwohnerzahl von 2355 auf 2093 um 262 Einwohner bzw. um 11,1 %. 1992 hatte die Gemeinde 2506 Einwohner. (Quelle: BayLfStat)
Seit 1. Mai 2020 ist Florian Atzmüller (CSU) Bürgermeister. Er wurde am 15. März 2020 mit 56,9 % der Stimmen gewählt. Seine Vorgänger waren
2. Bürgermeister ist Markus Koberstein.[8]
Die Gemeinderatswahlen seit 2014 ergaben folgende Stimmenanteile und Sitzverteilungen:
Liste | Sitze | |
2020[9] | 2014 | |
Freie Wählergemeinschaft Schwärzelbach | 3 | 4 |
Freie Wählergemeinschaft Völkersleier-Heckmühle | 2 | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Dittlofsroda | 2 | 2 |
Wählergemeinschaft Wartmannsroth | 3 | 2 |
Wählergemeinschaft Windheim | 2 | 2 |
Freie Wählergemeinschaft Waizenbach | 2 | 1 |
Freie Wählergemeinschaft Heiligkreuz | – | 1 |
Wahlbeteiligung | 73,8 % |
Weiteres Mitglied und Vorsitzender des Gemeinderates ist der Erste Bürgermeister.
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Blasonierung: „Gespalten; vorne in Silber ein frei schwebendes schwarzes Tatzenkreuz, hinten geteilt von Silber und Blau; oben in rotem Balken drei eingebogene goldene Pfähle, unten ein mit drei blauen Ringen belegter silberner Schrägbalken.“[10] |
Wappenbegründung: Die Gemeinde Wartmannsroth entstand 1978 durch Zusammenlegung der Gemeinden Dittlofsroda, Schwärzelbach, Völkersleier, Waizenbach, Wartmannsroth und Windheim. Die Gemeinden führten davor eigene Wappen, die durch die Neubildung der heutigen Gemeinde untergegangen sind. Lediglich das Wappen von Völkersleier blieb erhalten und ist heute das Wappen der neuen Gemeinde Wartmannsroth. Der Grund für diese Entscheidung war die Erkenntnis, dass die Wappensymbole auch für die gesamte neue Gemeinde sprechen. Das ganze Gemeindegebiet gehörte historisch zum Fürstentum (Hochstift) Fulda, wofür im Wappen das schwarze fuldische Kreuz steht. Die hintere Wappenhälfte enthält oben das Stammwappen der Freiherren von Thüngen die im Mittelalter großen Besitz im Gemeindegebiet besaßen. Unten steht das Wappen des Fürstbischofs von Würzburg, Julius Echter von Mespelbrunn, der dem Juliusspital in Würzburg, das seinen Namen trägt, einen großen Teil des Gemeindegebiets von Völkersleier schenkte.
Das Wappen wurde von der Regierung von Unterfranken am 15. Februar 1979 verliehen. |
Bedeutendstes kirchliches Bauwerk im Gemeindegebiet ist die katholische Pfarrkirche St. Ägidius in Windheim. Die Barockkirche mit Einturmfassade wurde 1765 bis 1767 durch Johann Christoph Kleinholz erbaut.
Wichtigster Profanbau ist das ehemalige Wasserschloss in Waizenbach. Es wurde um 1570 im Renaissancestil erbaut und war Sitz eines evangelischen Adeligen Damenstifts. Das im Zweiten Weltkrieg abgebrannte Schloss wurde anschließend unter Verzicht auf die hohen barocken Turmhelme wiederhergestellt. Das Stift selbst besteht formell noch heute unter Verwaltung der Freiherren Truchseß zu Wetzhausen.
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 793.000 Euro, davon waren umgerechnet 70.000 Gewerbesteuereinnahmen (netto).
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 5, im produzierenden Gewerbe 174 und im Bereich Handel und Verkehr 56 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 104 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 823. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 6 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 138 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3366 Hektar, davon waren 2380 Ackerfläche und 976 Dauergrünfläche.
Besonders erwähnenswert sind die zahlenmäßig in Wartmannsroth stark vertretenen landwirtschaftlichen Abfindungsbrennereien. Die Brennerei Anton Bischof gilt als die nördlichste Whisky-Brennerei Bayerns.[11]
Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):
Aura an der Saale | Bad Bocklet | Bad Brückenau | Bad Kissingen | Burkardroth | Elfershausen | Euerdorf | Fuchsstadt | Geroda | Hammelburg | Maßbach | Motten | Münnerstadt | Nüdlingen | Oberleichtersbach | Oberthulba | Oerlenbach | Ramsthal | Rannungen | Riedenberg | Schondra | Sulzthal | Thundorf in Unterfranken | Wartmannsroth | Wildflecken | Zeitlofs
Gemeindefreie Gebiete
Dreistelzer Forst |
Forst Detter-Süd |
Geiersnest-Ost |
Geiersnest-West |
Großer Auersberg |
Kälberberg |
Mottener Forst-Süd |
Neuwirtshauser Forst |
Omerz und Roter Berg |
Römershager Forst-Nord |
Römershager Forst-Ost |
Roßbacher Forst |
Waldfensterer Forst