Luftbildaufnahme von Untertrubach, gesehen aus ostnordöstlicher Blickrichtung
Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil von Obertrubach im Süden Oberfrankens.[2] Sie befindet sich etwa viereinhalb Kilometer westsüdwestlich von Obertrubach auf einer Höhe von 376mü.NHN.[3]
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Untertrubach ist 1007 in der Gründungsurkunde des Bistums Bamberg enthalten, aus dem sich im Laufe des Spätmittelalters das Hochstift Bamberg entwickelte.[4] Bis zum Beginn des 19.Jahrhunderts unterstand der Ort der Landeshoheit dieses geistlichen Fürstentums im Heiligen Römischen Reich.[5] Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte dessen Vogteiamt Wolfsberg, das auch die Grundherrschaft über alle 10Anwesen des Ortes besaß.[6][7][8] Hinsichtlich der Hochgerichtsbarkeit war der Ort zweigeteilt: Nördlich der Trubach übte sie das bambergische Amt Pottenstein in seiner Funktion als Centamt aus, südlich des Baches das zur Reichsstadt Nürnberg gehörende Pflegamt Betzenstein als Fraischamt. Als das Hochstift Bamberg infolge des Reichsdeputationshauptschlusses 1802/03 säkularisiert und unter Bruch der Reichsverfassung vom Kurfürstentum Pfalz-Baiern annektiert wurde, wurde Untertrubach Bestandteil der während der „napoleonischen Flurbereinigung“ in Besitz genommenen neubayerischen Gebiete.[9]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19.Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Untertrubach mit dem Zweiten Gemeindeedikt 1818 Bestandteil der Ruralgemeinde Wolfsberg. Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde Untertrubach am 1. Januar 1972 in Obertrubach eingemeindet.[10]
Studio Untertrubach
Das ehemalige Studio Untertrubach mit dem früheren Umspannwerk im Vordergrund
In Untertrubach existierte in den 1980er Jahren mit dem Studio Untertrubach das erste Tonstudio Deutschlands mit digitaler Tonaufzeichnung.[11] Es befand sich auf einem Areal unterhalb der Filialkirche St.Felicitas, das nordseitig vom südlichen Ufer der Trubach begrenzt wird. Es gehörte damals zu den modernsten Studios Europas. Die genutzten Räumlichkeiten waren in einem Gebäudekomplex aus drei miteinander verbundenen Bauwerken untergebracht. Es bildete auf einer Grundfläche von etwa 2100m² ein L-förmiges Ensemble. Der Regieraum und die drei Aufnahmeräume des Studios befanden sich im Südgebäude des Komplexes, einem ehemaligen Umspannwerk. Das straßenseitig gelegene Nordgebäude enthielt Übernachtungs- und Wohnmöglichkeiten für Musiker und Gasttechniker. Im Mittelbau war eine Lounge mit Aufenthalts- und Ruhebereichen untergebracht.
Verkehr
Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird durch die durch den Ort führende Staatsstraße St2260 hergestellt, die aus dem Westen von Haselstauden kommend in ostnordöstlicher Richtung nach Wolfsberg weiterverläuft.
Sehenswürdigkeiten
Osterbrunnen Untertrubach
Die Filialkirche St.Felicitas
Bei der katholischen Filialkirche St.Felicitas handelt es sich um eine Chorturmkirche, deren Anfänge auf das 13.Jahrhundert zurückgehen.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Untertrubach
Literatur
Ingomar Bog:Forchheim (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 5). Komm. für Bayerische Landesgeschichte, München 1955, DNB450540367 (Digitalisat).
Johann Kaspar Bundschuh:Untertrubach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.653 (Digitalisat).
Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada:Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (=Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.303 (Digitalisat). Abgerufen am 25.Juli 2019
Untertrubach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25.Juli 2019.
Johann Kaspar Bundschuh:Untertrubach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.653 (Digitalisat).
Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S.66, "Die territoriale Differenzierung der fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)".
Gertrud Diepolder:Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S.35.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.697.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии