Nördlich des Dorfes fließt der Dürrenbach, der als linker Zufluss in den Altbach mündet. Dieser fließt südlich des Ortes und mündet bei Pommersfelden als rechter Zufluss in die Reiche Ebrach. Im Westen schließen sich kleinere Waldgebiete an, ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Unmittelbar nördlich des Ortes befindet sich der Lohberg. Die Staatsstraße 2260 verläuft nach Mühlhausen (1,7km südwestlich) bzw. nach Steppach (1,3km nordöstlich).[2]
Geschichte
Ursprünglicher Lehnsherr war das Hochstift Würzburg. 1249 wurden Hermann und Eberhard von Stolzenrode urkundlich erwähnt, die sich nach ihrem Herrensitz in Stolzenroth benannt hatten. Im Würzburger Lehenbuch von 1303 wurden als Schlossherren die Ministerialen von Nainsdorf verzeichnet. Das Wasserschloss war zu dieser Zeit eine Ganerbenburg des Konrad Stuchs und seiner Brüder. Neben den Nainsdorfern waren Konrad von Egloffstein und Brunward Küchmeister Lehensträger im Ort. In der Folgezeit konnten die Egloffsteiner ihren Besitz ausbauen. Ab der ersten Hälfte des 14.Jahrhunderts hatte auch das Hochstift Bamberg lehnsherrliche Ansprüche in Stolzenroth, Mitte des 15.Jahrhunderts war auch Brandenburg-Kulmbach im Ort begütert. Die Egloffsteiner Ansprüche gingen an die Herren von Zedtwitz über. Während des Bauernkriegs wurde das Schloss stärker beschädigt. 1529 erwarben die Truchseß von Pommersfelden das Schloss und den dazugehörigen Ackerhof, 1563 schließlich auch die Seckendorffer Besitzungen. 1710 erbten die Grafen von Schönborn von den Truchseß von Pommersfelden deren Ansprüche.[3]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Stolzenroth 17 Anwesen (1 Hof, 4 Güter, 9 Sölden, 2 Häuser) und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht, die Dorf- und Gemeindeherrschaft und die Grundherrschaft über alle Anwesen übte die Schönborn’sche Herrschaft Pommersfelden aus.[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Stolzenroth dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Steppach und der im selben Jahr gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde zugewiesen. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit und Ortspolizei unterstand der gesamte Ort dem Patrimonialgericht Pommersfelden (bis 1848).[5]
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Stolzenroth am 1. Mai 1978 nach Pommersfelden eingegliedert.
Baudenkmäler
Haus Nr. 1: Bauernhaus
Haus Nr. 20: Gasthof Herbert Hopf
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pommersfelden#Stolzenroth
Der Ort war seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Erhard (Steppach) gepfarrt. Die Katholiken sind nach St. Gertrud (Wachenroth) gepfarrt.
Literatur
Johann Kaspar Bundschuh:Stolzenrod. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB790364328, OCLC833753112, Sp.459 (Digitalisat).
Georg Daßler (Hrsg.):Landkreis Höchstadt a. d. Aisch. Vergangenheit und Gegenwart. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-München 1970, DNB457004320, S.127.
Hanns Hubert Hofmann:Höchstadt-Herzogenaurach (=Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1951, DNB452071143, S.85 (Digitalisat). Ebd.S.136 (Digitalisat).
Georg Paul Hönn:Stolzenrod. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S.54 (Digitalisat).
Stolzenroth im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
G. Daßler (Hrsg.): Landkreis Höchstadt a. d. Aisch, S. 127.
H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 85.
H. H. Hofmann: Höchstadt-Herzogenaurach, S. 136.
Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
Karl Friedrich Hohn (Hrsg.):Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises. J. Dederich, Bamberg 1827, S.134 (Digitalisat).
Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter:Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp.875, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.):Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp.1047, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp.992 (Digitalisat).
K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp.1041 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp.1074 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB453660975, Abschnitt II, Sp.926 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB453660959, Abschnitt II, Sp.682 (Digitalisat).
Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB740801384, S.147 (Digitalisat).
Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.):Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB94240937X, S.290 (Digitalisat).
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