Sendling ist der Stadtbezirk 6 der bayerischen Landeshauptstadt München.
Sendling Landeshauptstadt München 48.12138888888911.541388888889 | |
---|---|
Fläche: | 3,94 km² |
Einwohner: | 41.178 (30. Jun. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 10.455 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1877 |
Postleitzahlen: | 80336, 80337, 80469, 81369, 81371, 81373, 81379 |
Vorwahl: | 089 |
Lage des Stadtbezirks 6 Sendling in München | |
Alte Pfarrkirche St. Margaret |
Sendling liegt südlich des Stadtbezirks Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, grenzt im Westen an die Bahnstrecke nach Holzkirchen und Wolfratshausen (S7, S20) und umschließt die Isar inklusive Flaucher im Osten.
Historische Ortsteile Sendlings sind Untersendling und Mittersendling. Obersendling wurde bei der Gemeindebildung 1818 Thalkirchen zugeordnet und bildet heute einen Teil des Stadtbezirks Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln. Der Stadtbezirk Sendling-Westpark umfasst zudem Teile des historischen Gebiets Mittersendlings.
Sendling liegt süd- bis südwestlich der Münchner Innenstadt. Der Bezirk Sendling grenzt im Norden an den Stadtbezirk Schwanthalerhöhe, nordöstlich an den Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, im Osten wird Sendling von der Isar begrenzt, jenseits des Flusses liegt der Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching. Im Süden schließt sich der Stadtbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln mit Obersendling und im Westen der Stadtbezirk Sendling-Westpark an.
Geographisch gliedert sich das Gebiet in einen schmalen Streifen des Sendlinger Oberfelds im Westen oberhalb einer vom früheren Isarverlauf geprägten Hangkante, in dessen nördlichem Bereich der historische Ortskern des ehemaligen Dorfes Untersendling liegt, während das Südende dieses höher gelegenen Streifens den historischen Kern der Siedlung Mittersendling umfasst, sowie einen größeren Bereich unterhalb dieser Hangkante bis zur Isar im Osten, das so genannte Sendlinger Feld oder Unterfeld, das bis zur Regulierung der Isar und dem Bau des Isar-Werkkanals im 19. Jahrhundert häufig Überschwemmungsgebiet war und daher erst spät besiedelt wurde.
Die ältesten menschlichen Knochenfunde auf Sendlinger Gebiet sind etwa 4000 Jahre alt und stammen aus der frühen Bronzezeit. Die ersten Bewohner gehörten der Glockenbecherkultur an, sie siedelten auf dem Oberfeld nahe der Hangkante, betrieben Ackerbau und begruben ihre Toten in Hockergräbern. Im heutigen Untersendling wurden außerdem Siedlungsreste aus der Urnenfelderkultur der späten Bronzezeit gefunden.[2] In anderen Gegenden Südbayerns gab es bereits seit der Jungsteinzeit sesshafte Bauern, aber die Bodenbeschaffenheit auf der Münchner Schotterebene war für den Ackerbau wenig geeignet. Ab dem 16. Jahrhundert v. Chr. folgte die Zeit der Hügelgräberkultur, die um das 12. Jahrhundert v. Chr. von der Urnenfelderkultur abgelöst wurde. Das Klima war zu jener Zeit relativ warm. Auch in der Eisenzeit war das Gebiet besiedelt. Keltische Bauern hinterließen Töpferwaren und schmiedeeiserne Produkte, die sie entweder selbst erzeugten oder in der Nähe erwarben. Ein paar Stunden Fußmarsch entfernt lagen keltische Ringwallanlagen.
Auf Sendlinger Terrain sind keine römischen Siedlungen, Höfe oder sonstigen Anlagen nachgewiesen, wohl aber in der näheren Umgebung, etwa die spätrömische Befestigung bei Grünwald oder die römische Siedlung in Gauting (Bratananium). Zwei Fußstunden südlich verlief eine römische Hauptstraße von Salzburg (Iuvavum) nach Augsburg (Augusta Vindelicorum), heute Via Julia genannt. Ein gutes Stück nördlich gab es eine zweite Römerstraße.
Vermutlich im 6. Jahrhundert n. Chr. gründete oder übernahm ein germanischer Sippenchef namens „Sendilo“ (nicht schriftlich überliefert, Rekonstruktion aus der latinisierten Ortsbezeichnung „Sentilinga“) die Siedlung, die fortan nach ihm benannt wurde. Die Endung -ing(a) deutet auf eine relativ frühe Gründungszeit hin.
Aus dem 7. Jahrhundert datieren einige Reihengräber im Sendlinger Oberfeld und Unterfeld als Zeugnisse einer bajuwarischen Besiedlung, einige davon scheinen sogar noch aus der Zeit vor 600 zu stammen.
Erste schriftliche Hinweise unter der Bezeichnung Sentilinga finden sich im Zusammenhang mit Land- und Hofübertragungen u. a. an das Kloster Schäftlarn, wobei zwei Dokumente auf das Jahr 782 datiert werden.[4]
Bis etwa 950 wurde die Gegend wiederholt von Raubzügen der Ungarn heimgesucht. Ob Sendling direkt betroffen war, ist nicht bekannt. Ab etwa 980 sind mehrere Land-Übereignungen unter den adeligen Grundherrn schriftlich überliefert, die die Sendlinger Bauerngüter und ihre dort arbeitenden Leibeigenen ausbeuteten. Der Bischof von Freising und das Kloster Schäftlarn vermehrten ihren Besitz am Ort bis ins 11. Jahrhundert. Aus der Zeit um 1050 (genaue Datierung ungesichert) stammt die erste zuverlässige Erwähnung Sendlings als Dorf (villa). Die früheren Erwähnungen als in loco könnten auch einen Gutsbetrieb gemeint haben.
1158 gründete Heinrich der Löwe München. Das Dorfleben veränderte sich vermutlich durch die Stadtgründung und ihre schnelle Entwicklung. Die Stadt bot einen größeren Markt, die Peterskirche wurde zuständige Pfarrkirche für Sendling. Um dieselbe Zeit wurde der nobilis vir (Edelmann, Adeliger) namens Norpert Sentlinger erwähnt, möglicherweise gab es also im 12. Jahrhundert einen Herrenhof in Sendling, nach dem sich die Familie benannte. Die Familie war siegel- und turnierfähig, ihr Wappen zeigte auf Schwarz ein rotbewehrtes goldenes Einhorn. 1239 ist erstmals ein Sentlinger in der Verwaltung Münchens nachweisbar, Mitglieder der Familie saßen lange im Inneren Rat der Stadt, dem höchsten Bürgergremium. Sendling gehörte vermutlich zur Grafschaft der Andechser, bis diese 1248 von den Wittelsbachern beerbt wurden.
1258 und 1284 vermachte Sighart der Sendlinger Höfe in Obersendling und Sendling den Münchner Klarissen und der Frauenkirche. 1268 erwarb er einen Hof in Obersendling. Die Sentlinger kamen als Krötelherren (Salzgroßhändler) und Wechsler (Bankiers) in München zu Reichtum.
Von 1314 bis 1322 war Konrad Sendlinger Bischof von Freising. Um 1320 wurde die zweite Stadtmauer Münchens errichtet und erhielt ein Südtor, das Sendlinger Tor genannt wurde. Von dort führte ein Weg, die heutige Lindwurmstraße, nach Sendling. Nicht nur die Kirche, auch Münchner Bürger erwarben Besitz in Sendling.
1397 gab es einen Bürgeraufstand in München. Heinrich der Sentlinger gewährte dem geflohenen Bürgermeister Kazmair Aufnahme, die Familie der Sentlinger stand auf der Seite der Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm gegen die rebellierenden Bürger der Stadt München. Aus dem Jahr 1449 stammt eine Liste, die den damaligen Sendlinger Grundbesitz wiedergibt. Gegen 1500 starb das Geschlecht der Sentlinger aus.
Der Dreißigjährige Krieg war für Landbewohner eine schwierige Zeit. Auch Sendling wurde mehrmals von eigenen wie fremden Truppen geplündert, von Not, Armut und Krankheiten wie der Pest heimgesucht. Die Einwohnerzahl dürfte in dieser Zeit abgenommen haben, wer konnte flüchtete in den Schutz der Stadtmauern. 1632 waren schwedische Truppen in der Münchner Gegend. Die Stadt ergab sich König Gustav Adolf und zahlte einen hohen Geldbetrag, dafür wurde sie nicht geplündert und zerstört. Umso mehr erbeuteten die Soldaten auf dem umliegenden Land, das dort geraubte Gut ließ sich in der Stadt zu Geld machen. Westenrieder schrieb rund 150 Jahre später: „Aus ihrem Lager vor dem Neuhauser Tor brachten die Schweden viel zum Verkauf in die Stadt: Tische, Bretter, Bänke, eine Menge Rosse, Rinder, Schweine, Leinwand, zinnerne Schüsseln und Kandeln, ganze Bauernwagen, Schlösser, Türbänder, Mäntel, Weiberröcke, Betten und mehr dergleichen.“ 1638 verkaufte der Abt von Benediktbeuern vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Sendlinger Güter und vermerkte aus diesem Anlass in seinem Tagebuch „dass etliche besagte, unserem Gotteshaus angehörige Höf und Güter verschiedene Jahre her, durch vorübergegangenes höchst leidiges Kriegswesen, sowohl von Freunds- als auch von Feindsvolk überverderbt und aufs äußerste ruiniert und teilweise gar abgebrannt worden.“ Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts wird sich das Dorf Sendling relativ rasch erholt haben.
Im Jahr 1705 beendete die Sendlinger Mordweihnacht den Oberländer Bauernaufstand, der im Zusammenhang des Spanischen Erbfolgekriegs zu sehen ist. Im Verlauf der Ereignisse wurden von rund 2.700 aufständischen Landbewohnern knapp 1.100 brutal niedergemetzelt, weitere 700 wurden gefangen genommen und teilweise später hingerichtet. Der Schlachtruf der Aufständischen: „Lieber bayrisch sterben, als in des Kaisers Unfug verderben!“ ist sprichwörtlich geworden.
Bereits im 18. Jahrhundert entwickelte Sendling dann Vorstadtcharakter, wie alte Gebäude, etwa in der Lindwurmstraße, bezeugen (siehe Liste der Baudenkmäler in Sendling).
Der Alte Israelitische Friedhof an der Thalkirchner Straße wurde 1816 eröffnet und war bis 1907 in Gebrauch.
Als durch das Zweite Gemeindeedikt von 1818 politische Gemeinden eingerichtet wurden, wurden Altsendling, Mittersendling, Neuhofen und die Sendlinger Haide (heute Theresienwiese und Schwanthalerhöhe) zur Gemeinde Untersendling zusammenfasst. Obersendling wurde dagegen der Gemeinde Thalkirchen zugeordnet.
1869 gründeten Sendlinger Bürger nach einem verheerenden Feuer im Gemeindehaus Sendling eine Freiwillige Feuerwehr, die in der Feuerwehr München – Abteilung Sendling fortexistiert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dehnte sich mit der einsetzenden Industrialisierung im Westen der Stadt München das urban besiedelte Gebiet über den Harras und Mittersendling nach Obersendling aus. In den Anfängen des Industriezeitalters wurden entlang der Straße nach Wolfratshausen und westlich davon Fabrikanlagen und Firmenniederlassungen errichtet, die bis heute das Bild Sendlings mitbestimmen, die heute bedeutendste darunter war die Siemens AG. 1872 wurde der Grundstein für das Sendlinger Zweigwerk von Krauss & Comp., der späteren Krauss-Maffei gelegt, das bis 1937 bestand. Neben diesen beiden Großkonzernen gab es viele weitere Maschinenfabriken wie die ebenfalls bedeutende Motorenfabrik München-Sendling und auch mehrere Tabakfabriken. Zeitgleich breiteten sich auch die Wohnviertel aus, zum einen in Form von Etagenblöcken für die Arbeiter, zum anderen als herrschaftliche Häuser, die den Übergang zu den Villenvororten Solln und Großhesselohe ankündigen.
Am 1. Januar 1877 wurden Unter- und Mittersendling sowie die ehemalige Sendlinger Haide, die eine ähnliche Entwicklung genommen hatte und zum Arbeiter- und Industrieviertel Westend geworden war, nach München eingemeindet.[5]
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand entlang der späteren Lipowskystraße eine Künstlersiedlung. An der Ecke Spitzwegstraße wohnte seit 1882 der Maler, Kinderbuchautor und -illustrator Lothar Meggendorfer. In der 1884 bis 1885 errichteten Villa Lipowskystraße 26 wohnte der Landschaftsmaler Ernst Meissner, in der Lipowskystraße 30 lebte der Maler Josef Schoyerer und in der Lipowskystraße 24 befand sich das Atelier des Kunstmalers Albert Seifert.[6]
Ab 1908 begann man mit der Errichtung der 1912 eröffneten Großmarkthallen im Unterfeld, die zusätzliche wirtschaftliche Impulse gaben. Der wirtschaftliche Aufschwung verlor sich im Ersten Weltkrieg und der nachfolgenden Wirtschaftskrise mit Inflation und hoher Arbeitslosigkeit.
Im traditionell „roten“ Arbeiterviertel Sendling sympathisierten relativ wenige mit dem erstarkenden Nationalsozialismus. Nach Hitlers Machtergreifung traf die in ganz Deutschland einsetzende Verfolgung auch die Sendlinger Juden. So wurde der jüdische Kaufmann Joachim Both im Zuge der Pogrome der „Reichskristallnacht“ 1938 in seiner Wohnung in der Lindwurmstraße 185 erschossen, nachdem ein Trupp von zehn SA-Männern zuvor sein darunterliegendes Herrenbekleidungsgeschäft verwüstet hatte[7]. Andere jüdische Bürger wurden vertrieben oder deportiert, ihre Firmen und Geschäfte „arisiert“. Aber auch andere Bevölkerungsgruppen wie Zeugen Jehovas wurden bespitzelt und verfolgt, ebenso Christen, sofern sie allzu offen treu nach ihrem Glauben handelten oder gar Regimekritik übten. Polizeispitzel überwachten die Predigten des Pfarrers Paul Schattenmann der evangelischen Himmelfahrtsgemeinde, er selbst wurde von der Staatsanwaltschaft verhört.
Ab 1939 setzten viele Sendlinger Industriebetriebe wie die Firma Deckel und der Rüstungsbetrieb Robel in der Thalkirchner Straße verschleppte Ausländer als Zwangsarbeiter ein, und sogar kleinere Handwerksbetriebe beschäftigten solche beschönigend „Fremdarbeiter“ genannten Arbeitskräfte. Das KZ Dachau unterhielt in Sendling zwei Außenlager, von denen aus Häftlinge zur „Umerziehung“ harte Zwangsarbeit leisten mussten, etwa im Straßenbau und später auch bei der Beseitigung von Kriegsschäden.
Ab 1943 gingen in den Luftangriffen auf München der United States Army Air Forces (USAAF) und der britischen Royal Air Force (RAF) Hunderte von Sprengbomben, Luftminen und Brandbomben auf das Viertel nieder. Im Vergleich zur Münchner Innenstadt waren die Zerstörungen in Sendling nicht ganz so verheerend, relativ wenige Gebäude wurden so schwer zerstört, dass auf einen Wiederaufbau verzichtet werden musste. Schwer getroffen wurde das Areal der Großmarkthallen beim Luftangriff der RAF in der Nacht vom 6. zum 7. September 1943, fast alle Hallen wurden so schwer beschädigt, dass der Markt bis zum Wiederaufbau unter freiem Himmel abgehalten werden musste. Beim selben Angriff wurden etwa 80 Wohnhäuser vor allem in Mittersendling und im Brudermühlviertel total zerstört.
Beim ersten Tagesangriff der 8th Air Force am 18. März 1944 wurde in Sendling neben mehreren Wohngebäuden die Himmelfahrtskirche erstmals getroffen, bis auf das vollständig zerstörte Vorderhaus konnte die Kirche jedoch nach dem Krieg wiederhergestellt werden. Der schwerste Angriff auf München, ebenfalls durch die 8th Air Force, fand am 12. Juli 1944 statt. In der ganzen Stadt gab es an diesem Tag etwa 700 Tote. Die Zahl der Opfer in Sendling ist nicht genau bekannt, an Bauwerken wurden bei dieser Angriffswelle St. Korbinian, die neue Margaretenkirche, deren Dachstuhl völlig ausbrannte, und die Gotzinger Schule getroffen; insgesamt wurden nach diesem Angriff etwa 50 Gebäude in Sendling als total zerstört gemeldet. Bei weiteren Angriffen wurde unter anderem der Südbahnhof mehrmals getroffen und die Bahnlinie zum Großmarkt unterbrochen. Aus diesem Grund und wegen der allgemeinen Versorgungsengpässe nahm das Handelsvolumen gegen Kriegsende stark ab und erholte sich nach dem Krieg nur zögernd. Die Anzahl der Todesopfer in der Zivilbevölkerung war in Sendling vergleichsweise gering. Gegen Ende des Krieges wurden auch in Sendling Widerstandsgruppen wie die Freiheitsaktion Bayern aktiv, um die Nationalsozialisten an weiteren Zerstörungstaten wie Sprengung von Brücken und Gebäuden zu hindern und eine geordnete Übergabe der Stadt an die alliierten Truppen zu ermöglichen.
In der Nachkriegszeit lebten zeitweise an die 1000 durch Krieg und Vertreibung heimatlos Gewordene in Sendlinger Barackenlagern, die es unter anderem an der Brudermühl-, Marbach- und Bavariastraße gab, darunter nahezu die gesamte Einwohnerschaft eines deutsch besiedelten Dorfes aus der Batschka. In der Zeit des Wirtschaftswunders gab es dann in Sendling eine erneute Welle von Firmen- und Industrieansiedlungen. So produzierten etwa von 1945 bis 1975 Reemtsma und von 1975 bis 2011 Philipp Morris als größter Gewerbesteuer-Zahler Münchens Zigaretten in Mittersendling.[8]
Große Bedeutung für das Wirtschaftsleben in Sendling hat seit etwa einem Jahrhundert die 1912 im Viertel eröffnete Großmarkthalle München.
Das Areal mit einer Fläche von 310.000 Quadratmeter ist der drittgrößte Umschlagsort für Obst und Gemüse in Europa nach Paris und Mailand. 2005 schlugen dort 270 Import- und Großhandelsfirmen 140 Warengattungen aus 83 Ländern im Wert von über 750 Millionen. Euro um. Insgesamt generieren auf dem Großmarkt inklusive Blumengroßmarkt und Gärtnerhalle knapp 400 Firmen mit über 3000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von geschätzten 1,5 Milliarden Euro. Die Großmarkthalle versorgt täglich eine Region mit etwa fünf Millionen Menschen und vermittelt Waren in das gesamte europäische Ausland.
Dementsprechend entfallen von den rund 15.000 Arbeitsplätzen im Viertel etwa 20 Prozent auf Handelsunternehmen, von denen die Mehrzahl im Großhandel aktiv ist.
Neben dem Handel ist das verarbeitende Gewerbe in Sendling nach wie vor stark vertreten, und auch das Handwerk hat hier noch immer einige Bedeutung. Die größten Wachstumspotenziale liegen jedoch mehr und mehr im Dienstleistungsbereich.
Entsprechend der ursprünglichen Funktionsmischung von Wohnen und Arbeiten wird das Bild des dichtbesiedelten Viertels von Mietshäusern und wohnungsgenossenschaftlichen Bauten geprägt, von denen etwa ein Drittel vor 1945 entstand. Etwa seit 1990 werden zunehmend mehr dieser alten Häuser saniert. Außerdem wird durch Nachverdichtung neuer Wohnraum auf vorhandenen Flächen geschaffen. Ein Beispiel dafür ist das Niedrigenergiehaus an der Ganghoferstraße. Einen Ausgleich zur konzentrierten Bebauung bilden große Frei- und Erholungsflächen am Rand des Bezirks wie die Neuhofener- und Flaucheranlagen und Kleingärten entlang der Bahnlinien. Im Zentrum Untersendlings liegt die sogenannte Stemmerwiese, die Bauernwiese des bis 1992 bestehenden Stemmer-Bauernhofes; jetzt wird sie als zusätzliche Freizeitfläche für die Anwohner genutzt. In dem ehemaligen Bauernhaus sind diverse Gewerbe ansässig und es finden manchmal kulturelle Veranstaltungen statt.
Der seit 1899 existierende Traditionsbiergarten Tannengarten an der Pfeufer-/Ecke Spitzwegstraße sollte 2015 nach Plänen der Eigentümer abgerissen und durch einen Wohnungsneubau ersetzt werden. Daraufhin bildete sich eine Bürgerinitiative „Rettet den Tannengarten“, die über 5.000 Unterschriften sammelte.[9][10] Der Eigentümer lenkte ein und verzichtete auf die Neubebauung. Im Jahr 2021 plante die Eigentümergemeinschaft der benachbarten Häuser den Bau einer Feuerwehrzufahrt durch den Biergarten, verbunden mit der Fällung einiger Bäume. Dies würde dessen Fläche um ein Drittel reduzieren und den Bestand des Biergartens erneut gefährden.[11]
Gegenüber dem Herzog-Ernst-Platz wurde 2019 auf dem Gelände des 2002 abgerissenenen Bauzentrums an der Radlkoferstraße, der sogenannten „Sendlinger Wüste“, auf einer Fläche von etwa 8.000 Quadratmetern mit dem Bau eines neuen Quartiers mit etwa 230 Wohnungen, einem Flexiheim für zeitlich begrenztes Wohnen, einer Kindertagesstätte und einem Supermarkt begonnen. Der Neubau soll Anfang 2023 fertiggestellt werden.[12][13]
An der Ecke Alram/ Aberlestraße existiert seit Anfang 2020 das sogenannte „Sendlinger Loch“, eine 12 Meter tiefe, 4810 Quadratmeter große Baugrube eines geplanten Mehrfamilienhauses, die durch eine Grundwasserpumpe am Volllaufen gehindert werden muss. Die Fertigstellung ist vom Investor für das Jahr 2025 geplant.[14][15]
Der rechteckige Gotzinger Platz befindet sich westlich der Kirche St. Korbinian in der Nähe des Großmarktes. Im östlichen Teil befindet sich eine Grund- und Hauptschule, im westlichen Teil die Maria-Probst Realschule. Der Platz wurde 1904 nach der Ortschaft Gotzing in der Gemeinde Weyarn im Landkreis Miesbach benannt. Das Münchner Stadtbauamt unter Leitung Theodor Fischers plante ihn im Rahmen des Stadterweiterungswettbewerbs von 1892/93. Das Bauensemble des Platzes steht unter Denkmalschutz.[16]
Östlich der Plinganserstrasse an der Neuen Pfarrkirche St. Margaret befindet sich seit 1899 der Margaretenplatz. Er ist benannt nach deren Schutzpatronin und christlichen Märtyrerin St. Margareta von Antiochia (* in Pisidien; † um 305). Am Margaretenplatz befindet sich das Pfarrheim der Kirche mit Kindergarten und Dienstwohnungen, im denkmalgeschützten ehemaligen Bürgermeisterhaus daneben liegt das Kloster der Ordensgemeinschaft Missionarinnen der Nächstenliebe.[17] Auf dem Platz findet jeden Samstag ein Wochenmarkt statt.
Die bis dahin namenlose Fläche an der Brudermühlstraße zwischen Implerstraße und Thalkirchner Straße wurde 2012 in Resi-Huber-Platz umbenannt. Namensgeberin war die Friedensaktivistin, Antifaschistin und Kommunistin Resi (Therese) Huber (1920–2000). Auf dem Platz befindet sich seit 1989 ein etwa zehn Meter hoher schwarzer Granit-Obelisk des Bildhauers Leo Kornbrust mit eingravierten Texten seiner Ehefrau, der Schriftstellerin und Lyrikerin Felicitas Frischmuth der im Rahmen des städtischen Projektes Kunst am Mittleren Ring erstellt wurde. 2019 wurde am Resi-Huber-Platz 1 das private Studentenwohnheim Reserl eröffnet, das sich auf den Namen der Platzpatin bezieht. Auf dem Resi-Huber-Platz findet jeden Samstag ein Wochenmarkt statt.[18]
Der Herzog-Ernst-Platz befindet sich zwischen Berlepsch-, Radlkofer- und Pfeuferstraße und wurde 1951 nach dem Wittelsbacher Herzog Ernst von Bayern-München (1373–1438) benannt. Auf der Westseite befindet sich eine Stahlpergola mit Sitzbänken, auf den anderen zwei Seiten wird er von Betonblöcken mit Sitzgelegenheiten umrahmt. Im Oktober 2020 forderte der Bezirksausschuss Sendling eine Umgestaltung des von den Bürgern wenig genutzten Platzes durch Verlegung der Busspur und Ersatz der Stahlpergola durch moderne Sitzgelegenheiten.[19][20] Aufgrund der finanziellen Lage wurden im April 2021 nur kleinere Umbauten beschlossen.[21]
Am 9. Juli 2009 wurde das sogenannte „grüne Dreieck“ an der Einmündung der Bruderhofstraße und Dietramszeller Straße in die Schäftlarnstraße auf Initiative seiner Cousine Helga Lauterbach-Sommer vom Stadtrat in Sigi-Sommer-Platz benannt. Namensgeber ist der Münchner Journalist und Schriftsteller Siegfried „Sigi“ Sommer (1914–1996). Sommer wuchs in der Bruderhofstraße 43 auf und besuchte die nahegelegene Grundschule am Gotzinger Platz.[22]
Der Valleyplatz existiert seit 1904 und befindet sich südlich der Valleystraße zwischen der Dankl- und Aberlestraße. Wie die Valleystraße ist er benannt nach der Gemeinde Valley im Landkreis Miesbach. Auf dem Platz befindet sich der 1933 vom Bildhauer Hermann Geibel entworfene Genoveva-Brunnen, eine Kletteranlage sowie ein öffentlicher Kinderspielplatz.
Von den knapp 36.500 Einwohnern ist fast jeder Zweite erwerbstätig. Unter den Erwerbstätigen bilden mittlerweile die Angestellten das größte Segment, der Anteil an Arbeitern beträgt nur noch etwa ein Drittel. Noch dominieren Bewohner mit unterem und mittlerem Ausbildungsniveau die soziale Schichtung, doch durch die verstärkte Zuwanderung jüngerer Haushalte mit höheren Bildungsabschlüssen wandelt sich die soziale und altersmäßige Zusammensetzung der Wohnbevölkerung mit jetzt schon deutlichem Schwerpunkt der 20- bis 40-Jährigen. Der Anteil an Ausländern unter den Einwohnern liegt mit knapp 28 Prozent leicht unter dem städtischen Durchschnitt (zirka 28,3 Prozent), die Anzahl der Einpersonenhaushalte ist relativ hoch.
Seit 1989 gibt es eine an den islamischen Dachverband DİTİB angeschlossene Moschee in Sendling in der Schanzenbachstraße. Seit dem Frühjahr 2005 wurde der Neubau einer Sendlinger Moschee kontrovers diskutiert: Mit Unterstützung der rot/grünen Mehrheitsfraktionen im Münchner Stadtrat sollte am Gotzinger Platz gegenüber der Kirche Sankt Korbinian eine neue Moschee gebaut werden. Das Projekt traf auf Gegenwehr vor allem bei der CSU sowie einer zu diesem Zweck gegründeten Bürgerinitiative. Ungeachtet diese Widerstandes trieb die Stadtverwaltung das Projekt dennoch voran, bis es schließlich Ende Februar 2010 vom islamischen Dachverband aus finanziellen Gründen zu den Akten gelegt wurde.
Die Alte Pfarrkirche St. Margaret (Plinganserstraße 1, Ecke Lindwurmstraße) wurde von 1711 bis 1712 nach Plänen von Wolfgang Zwerger errichtet. Sie ist der Nachfolgebau einer gotischen Kirche, die bei der Sendlinger Mordweihnacht 1705 zerstört wurde. Reste der mittelalterlichen Bausubstanz haben sich nur im Turm erhalten. In das linke Apsisfenster wurde ein Glasfenster aus dem Jahr 1493 eingesetzt. An der nördlichen Außenwand über dem Hauptportal stellt ein großes Fresko von Wilhelm Lindenschmit aus dem Jahr 1830 die Bauernschlacht dar. Das Fresko und der Kirchenbau wurden 2003 bis 2005 für den 300. Jahrestag des Aufstandes (Weihnachten 2005) restauriert.
Gegenüber der Kirche auf der anderen Seite der Lindwurmstraße steht ein Denkmal für den Schmied von Kochel (angeblich Balthasar Riesenberger, aber auch andere Namen sind überliefert), einen legendären Helden des Aufstandes, der dem Mythos zufolge verschanzt auf dem Kirchhof von St. Margaret bis zuletzt tapfer Widerstand geleistet haben soll. Initiiert hatte das Monument mit Brunnen 1904 der Archivrat Ernst von Destouches, die Grundsteinlegung erfolgte 1905 bei der 200-Jahr-Gedenkfeier. Carl Ebbinghaus gestaltete die Plastik, Carl Sattler die Architektur. Eingeweiht wurde das fertiggestellte Denkmal 1911.
Zur Alten Pfarrkirche St. Margaret gehört der Ende der 1890er Jahre von Theodor Fischer geplante Sendlinger Kirchplatz mit Sichtachse auf den Ostchor der Pfarrkirche. Er ist einer der kleinsten Münchner Plätze und befindet sich östlich unterhalb der Hangkante an der Kidlerstraße zwischen Lindwurmstraße und Alramstraße.[23] Auf dem Platz findet im einmal im Sommer der sogenannte „Sommerabend“ mit Konzerten statt.[24]
Der Stemmerhof wurde erstmals 1381 als Schenkung an das Heilig-Geist-Spital in München erwähnt und war bis 1992 der letzte Bauernhof mit Milchwirtschaft im engeren Stadtgebiet Münchens. Er liegt an der Plinganserstraße direkt gegenüber der alten Pfarrkirche und beherbergt heute eine Reihe von Läden mit Schwerpunkt Ökologie sowie ein Café. Westlich angrenzend liegt die große Stemmerwiese, die noch immer an den ehemals ländlichen Charakter des Stadtteils erinnert.
Die von Michael Dosch entworfene Neue Pfarrkirche St. Margaret (Margaretenkirche, Margaretenplatz 1) mit ihrem beeindruckenden Tonnengewölbe, das mit einer lichten Höhe von 26,60 Meter den 21 Meter breiten und 75,50 Meter langen Innenraum überspannt, gehört zu den größten Kirchen der Stadt. Die Fassade wurde sehr plastisch gestaltet, dabei liegt der Hauptakzent auf der Westansicht mit dem nördlich versetzt anschließenden, 85,50 Meter hohen Turm. Der dem italienischen Hochbarock nachempfundene Sakralbau bringt mediterranes Flair ins Viertel.
1891 hatte der Bauer Alois Stemmer vom benachbarten Stemmerhof zusammen mit zwei weiteren Sendlinger Landwirten, Kaffler und Berger, einen Kirchenbauverein für das Projekt gegründet und den Baugrund gestiftet. Dabei zahlte jeder der drei Bauern 100.000 Goldmark in die Vereinskasse, das wären in heutiger Währung eine Million Euro. 1902 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Schon bald wurde klar, dass die Kostenplanung der Architekten und Baufirmen nicht einzuhalten sein würde. 1910 wurde Dosch von Franz Xaver Boemmel abgelöst, bei Fertigstellung 1913 hatten die Baukosten den Kostenvoranschlag um 80 Prozent überschritten und die Stifter mussten weiteres persönliches Vermögen einbringen. Nur dank Pfarrer Alois Gilg (1909–1922) war es überhaupt gelungen, die Schwierigkeiten des Projektes zu überwinden und den Bau zu vollenden. Im Innenraum sind der Rokoko-Altar und zwei Holzskulpturen aus der Zeit um 1500, welche den heiligen Georg und die heilige Margarete darstellen, besonders hervorzuheben.
Die Orgel wurde 1955 von Anton Schwenk mit 42 Registern auf drei Manualen und Pedal gebaut. Im Jahr 2002 wurde sie von der Orgelbaufirma Münchner Orgelbau Johannes Führer auf 56 Register erweitert und renoviert.
Gemessen an der Höhe über Normalnull liegt die Spitze des Turmes der Margaretenkirche höher als die der Frauenkirche.
Die Kirche St. Korbinian am Gotzingerplatz Ecke Valleystraße ist ein barockisierender Bau, der von 1924 bis 1926 nach Plänen von Hermann Buchert erstellt wurde. Am 17. Oktober 1926 wurde sie durch Kardinal Michael von Faulhaber geweiht. Die Kirche wurde bei dem Luftangriff auf München der USAAF vom 12. Juli 1944 durch Sprengbomben und Brand fast komplett zerstört. Der Wiederaufbau war etwa 1951 abgeschlossen, 1959 erhielt die Kirche vier neue Glocken, nachdem die zwei größeren der ursprünglich drei Glocken im Januar 1944 für die Kriegswirtschaft beschlagnahmt worden waren. Die größte der jetzigen Glocken der Kirche, die nach dem Kirchenpatron Korbiniansglocke benannt wurde, wiegt fünfeinhalb Tonnen. Sehenswert sind insbesondere die von zwei Türmen gerahmte und einer Kreuzigungsgruppe gekrönte stattliche Ostfassade, die den Gotzinger Platz dominiert, und das Deckenfresko von Robert Holzer.
In unmittelbarer Nachbarschaft zu St. Korbinian liegt das Gelände der Großmarkthalle München, das nicht nur wirtschaftliche Bedeutung hat, sondern auch mit einigen baugeschichtlich und architektonisch interessanten Gebäuden aufwartet: Der städtische Architekt Richard Schachner plante zu Beginn des 20. Jahrhunderts unter anderem die Hallen 1 bis 4 dieses seinerzeit größten Bauprojekts in Eisenbetonbauweise. Nach den Kriegszerstörungen wurden die Hallen 2 bis 4 mit Flachdächern neu aufgebaut, die Halle 1 ist noch im alten Zustand erhalten und lässt die ehemals beeindruckende Gesamtansicht des Komplexes noch erahnen. Ebenfalls sehenswert ist die im Jahr 2000 eröffnete lichtdurchflutete Halle des Blumengroßmarktes. Gute bayerische Küche aus stets frischen Zutaten wird in den historischen Räumen der Gaststätte Großmarkthalle serviert.
Um die Kirche St. Achaz (Fallstraße 7) liegt der alte Ortskern des Bezirksteils Mittersendling mit dem dazugehörigen Neuhofen. Der Ursprung von Neuhofen liegt im früheren Distelhof von Mittersendling. Der Hof wurde 1697 an den geheimen Rat Matheus von Joner verkauft, der sich außerhalb des Dorfes ein Landschlösschen errichten ließ. Gemäß Entschluss des geheimen Rats vom 9. Oktober 1698 wurde das Schlösschen mit Distelhof von Kurfürst Max Emanuel under dem Nammen Neuhofen zu ainem adelichen Siz erhoben. Als die alte Kirche zu klein wurde, wurde 1927 ein größerer Neubau im neobarocken Stil nach Plänen von Richard Steidle errichtet.
Die evangelisch-lutherische Himmelfahrtskirche (Kidlerstraße 15) entstand 1919/20 durch den Umbau des legendenumwobenen Sendlinger Vergnügungsetablissements „Elysium“. Verantwortlicher Pfarrer war der spätere bayerische Landesbischof Hans Meiser. 1944 stark kriegszerstört, wurde die Kirche bis 1950/53 unter Verwendung von Trümmerbacksteinen wieder aufgebaut. Der schlanke straßenseitige Glockenturm trägt ein fünfstimmiges Geläut in der Schlagtonfolge f1–as1–b1–c2–es2 und entstand erst 1963/64. Seit 1993 versammelt sich die Gemeinde nicht mehr linear zum Chor hin, sondern zentriert um Taufstein, Altar und Lesepult.
Die Orgel wurde 1994 von Hermann Eule Orgelbau Bautzen gebaut. Sie hat 33 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Der Harras ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Viertel, hier kreuzt sich die U-Bahn der Linie U6 mit der S-Bahn der Linien S7 und S20 (kein Halt), der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), dem Meridian und mehreren Buslinien. Seinen Namen hat der Platz nach dem Kaffeehausbesitzer Robert Harras, der hier an der Gabelung der Landstraßen nach Wolfratshausen und nach Weilheim in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das gleichnamige Café betrieb. Die Oberfläche wartet mit mehreren architektonisch interessanten Gebäuden auf: An der Nordseite des im Grundriss dreieckigen Areals stehen aneinandergereiht mehrere Wohnhäuser im Jugendstil aus der Zeit um 1900, zum Teil mit großformatigen Stuckornamenten.
Die Südseite wird begrenzt durch ein Postamt, das zu den Klassikern der baulichen Moderne in München gehört. Für die Postbauverwaltung der Weimarer Republik entwarfen und bauten die Architekten Robert Vorhoelzer und Robert Schnetzer 1932 ein vorgelagertes weißes Amtsgebäude mit einer Rotunde, dahinter erheben sich hohe Wohnblöcke, die der Platzwand Tiefe geben. Der damalige moderne Baustil der Klassischen Moderne wurde von den Nationalsozialisten als „bolschewistisch“ diffamiert. Das Ensemble, das als typischer Vertreter des Neuen Bauens ohne jede Verzierung auskommt und hauptsächlich durch seine Volumina und Proportionen lebt, befindet sich seit 2001 in privater Hand, wurde 2002 behutsam renoviert und 2006 mit dem Fassadenpreis der Stadt München ausgezeichnet.[25]
Das Kaufhaus, das seit 1978 den Platz am Ausgang der Ostseite beschließt und die Gestaltung der Insel in der Platzmitte, früher eine Tram-Wendeschleife, heute ein Busbahnhof wird in der Öffentlichkeit teilweise kritisiert, da es sich in das Ensemble nicht einfüge. Am Harras findet sich auch das Stadtbereichszentrum Süd der Münchner Volkshochschule, das sich im selben Haus wie die Außenstelle der Münchner Stadtbibliothek befindet (Albert-Roßhaupter-Straße 8).
Der Bezirksausschuss beschloss 2002 die Planungen für einen grundlegenden Umbau samt Änderung der Verkehrsführung. Bei Erhaltung der Leistungsfähigkeit für den Verkehr sollte den Fußgängern mehr Raum gegeben und der Platz neu gestaltet werden. Der Umbau war bis 2013 abgeschlossen.[26]
Der Flaucher ist ein großer Grünzug mit Wald und Wiesen, Spielplätzen und einem beliebten Biergarten. Benannt ist er nach dem Schankwirt Johann Flaucher, der 1873 in einem um 1800 erbauten Forsthaus an der Isar die Gastwirtschaft Zum Flaucher eröffnete. Die Parkanlage liegt am westlichen Flussufer und erstreckt sich vom Heizkraftwerk an der Brudermühlbrücke (Mittlerer Ring) stadtauswärts bis an die Bezirksgrenze zu Thalkirchen. Beliebte Bade- und Grillplätze liegen hier am renaturierten Fluss mit seinen Inseln und Kiesbänken. Bei einer je nach Wasserstand mehr oder weniger eindrucksvollen Staustufe an einem Knick im Flussverlauf unterhalb der Thalkirchner Brücke führt der lange hölzerne Flauchersteg auf die östliche Flussseite zum Tierpark Hellabrunn.
Auf dem Neuhofener Berg befindet sich eine 7,5 ha große Parkanlage mit Grünflächen und Baumbestand. Der Park erstreckt sich von der Greinerbergstraße bis zur Brudermühlstraße und wird an der Westseite durch die Plinganserstraße begrenzt. Neben dem Oberwiesenfeld mit dem Olympiapark und dem Luitpoldhügel war er einer der drei großen Schuttabladeplätze für die Trümmer der im Krieg zerstörten Häuser Münchens. Am höchsten Punkt am Nordende des Parks befindet sich ein offener Rundpavillon von Josef Wiedemann mit einem Tempelbrunnen. Daneben erinnert eine Bodenplatte aus Metall des Bildhauers Blasius Gerg an die Luftkriegsopfer des Zweiten Weltkriegs und die Bildung des Hügels aus den Trümmern der durch Bomben zerstörten Häuser. Auf der Wiese auf Höhe der Zechstraße befindet sich heute die im Zweiten Weltkrieg stark beschädigte Plastik „Isis, auf den Wellen schwimmend“ des Bildhauers Emil Krieger. 2013 wurde an der Hangkante ein 32 m² großes, barrierefrei zugängliches Baumhaus errichtet. Am Fuß des Neuhofener Bergs befinden sich der Alte Israelitische Friedhof, die Kleingartenanlage des Vereins Süd West 25 Neuhofen-Tal e.V. und der Wertstoffhof an der Thalkirchner Straße.
Da die Friedhöfe bei der alten Kirche St. Margaret und bei St. Achaz zu klein geworden waren, legte die Gemeinde Sendling 1871/1872 an der damaligen Forstenrieder Straße (heute Albert-Roßhaupter-Straße 5) zwischen Karwendelstraße und der Bahnstrecke nach Holzkirchen einen Gemeindefriedhof mit Leichenhaus an. Der Friedhof ging mit der Eingemeindung 1877 in die Zuständigkeit der Stadt München über, die erste Bestattung fand in diesem Jahr statt. Er ist heute etwa 2,2 Hektar groß und hat Platz für rund 4.200 Grabstätten. Auf dem Friedhof befinden sich die Gräber der Familien Stemmer und Kaffler, des Landschaftsmalers Josef Schoyerer (1844–1923), des Schriftstellers Arthur Achleitner (1858–1927), des bayerischen Staatsministers und Sendlinger Bezirksausschussvorsitzenden Fritz Endres (1877–1963) sowie des NS-Widerstandskämpfers Hans Hutzelmann, dessen Grab jedoch aufgelassen wurde.[27] Die Opfer der Sendlinger Mordweihnacht (1705) wurden nicht, wie manchmal fälschlich behauptet, hier bestattet, sondern auf dem aufgelassenen Friedhof der alten Kirche St. Margaret und auf dem Alten Südlichen Friedhof. Der von Mauern und hohen Hecken umgebene Friedhof liegt erhöht und etwas versteckt an den Gleisanlagen der Bahnstrecke München-Holzkirchen in der Nähe des Harras.[28] Der Sendlinger Friedhof ist als Münchner Stadtbiotop Nr. 490 erfasst, er ist nicht als Schutzgebiet ausgewiesen, nur ein einzelner Baum steht als Naturdenkmal unter Schutz.
Die in Nord-Süd-Richtung gestreckte, ungefähr rechteckige Friedhofsfläche wird von einem rechtwinkligen Wegenetz erschlossen. Die 2,5 Meter breiten Hauptwege sind weitgehend vegetationslos, die etwa 1,5 Meter breiten Querwege dagegen überwiegend mit einem lückigen Trittrasen bewachsen. Alle Wege sind wassergebunden. Durch die etwa 130 Jahre dauernde gleichförmige Nutzung der Fläche konnten einige für naturnahe Wälder typische Flechtenarten die Verstädterung Münchens bis heute überdauern, darunter die Bartflechte und die in München sonst nirgends mehr festgestellte Blattflechte. Die Bereiche zwischen den streng geometrisch angelegten Grabstätten werden fast vollständig von monotonen Scherrasen eingenommen. Unregelmäßig über das Gelände verteilt finden sich Einzelbäume unterschiedlichen Alters. Häufigste Baumart ist der Spitz-Ahorn, daneben kommen auch zahlreiche Robinien und einige Koniferen sowie Zuchtformen mit teils hängendem Wuchs vor. Einige Stämme sind mit Efeu bewachsen, den größten Stammdurchmesser mit zirka 100 cm hat ein als Naturdenkmal ausgewiesener Spitz-Ahorn ungefähr in der Friedhofsmitte. Das im Nordwesten neben den Bahngleisen befindliche Lager ist mit einer 1,8 Meter hohen, fast 80 Meter langen Thujenhecke zum Friedhof hin abgegrenzt. Diese setzt sich südwärts als frei wachsende Zierhecke mit buchtigen Rändern und hohem Anteil nicht heimischer Sträucher unter einer Platanen-Baumreihe fort. Die Säume sind sowohl auf der West- als auch auf der Südseite sogar bis 1,5 Meter hinter der randlichen Gräberreihe fast bis an die Begrenzungsmauer nahezu vollständig ausgemäht. Nur ansatzweise sind lückige, ziemlich artenarme Knoblauchsraukensäume unter dem Gehölztrauf auf der Süd- und Ostseite ausgebildet. Die Kronen einer vorwiegend aus ziemlich dickstämmigen Spitz-Ahornen, Eschen, Hainbuchen und anderen Laubgehölzen bestehenden Baumreihe knapp außerhalb des Holzbretterzauns auf der Ostseite ragen bis zu zehn Meter in den Friedhof herein. Darunter befinden sich am Wegrand einige Nischen aus niedrigen, streng geschnittenen Hartriegelhecken mit Sitzbänken und Abfallsammelflächen. Etwa 80 Prozent der Grabstätten sind gepflegt und weitgehend frei von Wildkräutern, auf 15 Prozent nehmen Wildkrautarten wenigstens 5 Prozent Deckung ein. 5 Prozent der Grabstellen sind aufgelassen und zeigen Spontanvegetation, sofern sie nicht mit Scherrasen eingesät wurden. Als Problempflanzen gelten invasive Neophyten wie Schlanke Karde, Aufrechter Sauerklee und Robinien. Sie haben gegenwärtig etwa 3 % Deckungsanteil.
Die Straßennamen im Stadtbezirk 6 Sendling der bayerischen Landeshauptstadt München wurden zum großen Teil im ausgehenden 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts vergeben. Zu dieser Zeit nach der Eingemeindung Untersendlings 1877 begann mit der zunehmenden Industrialisierung des Münchner Westens eine rege Bautätigkeit auf den zuvor landwirtschaftlich genutzten Fluren im Sendlinger Ober- und Unterfeld, um Wohnraum für die Massen an zugezogenen Arbeitern zu schaffen. Es entstanden, entweder aus privater Hand oder durch Wohnungsbaugenossenschaften finanziert, vor allem große Mietwohnungsblöcke.
Im Jahr 1905 gedachte man des 200. Jahrestages der Sendlinger Mordweihnacht, zum Gottesdienst in der noch unfertigen Neuen Pfarrkirche St. Margaret mit anschließendem Libera auf dem alten Sendlinger Friedhof erschien sogar der Prinzregent Luitpold mit Gefolge. Da zu dieser Zeit sich das Siedlungsviertel auf dem Sendlinger Unterfeld gerade rasant entwickelte, lag es nahe, die neu entstehenden Straßenzüge nach Helden des Freiheitskampfes oder nach Ortschaften, aus denen die Teilnehmer stammten, zu benennen, um ihnen ein ehrendes Gedächtnis sicherzustellen. Aus diesem Grund tragen viele ältere Straßen im Stadtteil Sendling Namen, die im Zusammenhang mit dem Aufstand stehen.
Im Jahr 2005 wurde damit begonnen, einige Sendlinger Straßenschilder mit Zusatztafeln mit historischen Erklärungen zu versehen.
Der Stadtbezirk ist verkehrstechnisch gut erschlossen, sowohl für den Individualverkehr als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Als verkehrsreichste Straße mit einer Verkehrsbelastung von 2005 täglich bis zu 143.000 Fahrzeugen[37] schneidet das Teilstück Brudermühlstraße des Mittleren Rings mit zwei Anschlussstellen von der Brudermühlbrücke an der Isar bis hinter den westlichen Ausgang des Brudermühltunnels in Ost-West-Richtung durch den Bezirk und teilt ihn in einen größeren nördlichen und einen kleineren südlichen Teil.
Beginnend am Sendlinger Tor im Stadtzentrum Münchens und von Nord-Nordwest über den Goetheplatz in der benachbarten Isarvorstadt in den Bezirk reichend ist die Lindwurmstraße ab der Bahnunterführung beim Kreisverwaltungsreferat in der Ruppertstraße bis zu ihrer Einmündung in die Plinganser-/Pfeuferstraße am Sendlinger Berg eine wichtige Verkehrsachse Sendlings. Unmittelbar hinter der Unterführung beim KVR zweigt von der Lindwurmstraße die Implerstraße als Querverbindung durch das Unterfeld isarwärts zur Brudermühlstraße ab. Diese kreuzend verläuft sie als Thalkirchner Straße weiter Richtung Süden zum Pullacher Platz und ab dort als Pognerstraße auf die Thalkirchner Brücke zu.
Nahe der westlichen Bezirksgrenze und sich abschnittweise auch mit dieser deckend durchläuft die Pfeuferstraße vom nördlichen Nachbarbezirk Schwanthalerhöhe her kommend oberhalb der Terrassenkante und dieser folgend Sendling zur alten Pfarrkirche St. Margaret hin. Ab dort führt sie als Plinganserstraße weiter entlang der Hangkante über den Harras nach Mittersendling. Nach der Kreuzung mit dem Mittleren Ring verläuft diese Achse relativ parallel zur Isar als Bundesstraße 11 weiter nach Obersendling, das bereits zum südlichen Nachbarbezirk 19 gehört, und über Solln weiter gegen Süden in Richtung Innsbruck.
Am Harras zweigt von dieser Nord-Süd-Achse die Albert-Roßhaupter-Straße nach Westen ab (zum Bezirk gehörig bis zur Bahnunterführung am Harras), die dann im westlichen Nachbarbezirk Sendling-Westpark über den Partnachplatz zum Luise-Kiesselbach-Platz verläuft, dort den Mittleren Ring kreuzt und unter wechselnden Namen weiter nach Westen über Hadern nach Gräfelfing und in das Würmtal führt.
Auf den genannten Hauptachsen ist das Verkehrsaufkommen mittel bis hoch und die direkten Anwohner werden durch die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Lärm-, Feinstaub- und Abgasbelastung beeinträchtigt. Eine gewisse Entlastung der Wohnbevölkerung im Unterfeld, die sich ab 1971 mit Stahlhochbrücken auf dem Teilstück Brudermühlstraße des Mittleren Rings konfrontiert sah, brachte die Verlegung dieses Ringabschnitts in den 1988 fertiggestellten Brudermühltunnel, der 2005 für gut fünf Millionen Euro saniert und auf zeitgemäße Sicherheitsstandards umgerüstet wurde.[37] Generell eher schwierig ist die Parkplatzsituation in den Wohnquartieren des Bezirks.
Der Stadtbezirk verfügt mit dem Bahnhof Harras über einen wichtigen Knotenpunkt im Netz des ÖPNV. Er wird von der Bayerischen Oberlandbahn und der S-Bahn München mit der Linie S7 bedient. Der oberirdisch entlang der westlichen Bezirksgrenze verlaufende Bahnkörper der Bahnstrecke München–Holzkirchen ist mit dem unterirdischen Strang der U-Bahn-Linie U6 verknüpft. Südlich davon liegt der S-Bahnhof Mittersendling, welcher von der S7 und der S20 bedient wird. Weitere quartierrelevante U-Bahn-Stationen sind Poccistraße (U3/U6) an der Grenze zum nordöstlichen Nachbarbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Implerstraße (U3/U6), Brudermühlstraße (U3) und Thalkirchen (U3) kurz hinter der Bezirksgrenze zu Thalkirchen. Außerdem fahren mehrere Buslinien der Münchner Verkehrsgesellschaft zahlreiche Haltestellen im Bezirk an.
Der Bezirksausschuss von Sendling wurde zuletzt am 15. März 2020 gewählt. Die Sitzverteilung lautet wie folgt: Grüne 9, SPD 6, CSU 4, FW 1 und FDP 1.[38] Von den 30.524 stimmberechtigten Einwohnern Sendlings haben 16.140 von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht, womit die Wahlbeteiligung bei 52,9 Prozent lag.
(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)
Jahr | Einwohner | davon Ausländer | Einwohner je km² |
---|---|---|---|
2000 | 34.462 | 08.902 (25,8 %) | 08.751 |
2001 | 34.820 | 08.965 (25,7 %) | 08.842 |
2002 | 35.102 | 08.996 (25,6 %) | 08.914 |
2003 | 35.113 | 09.025 (25,7 %) | 08.915 |
2004 | 35.691 | 09.261 (25,9 %) | 09.060 |
2005 | 35.966 | 09.425 (26,2 %) | 09.133 |
2006 | 37.146 | 09.518 (25,6 %) | 09.460 |
2007 | 37.940 | 09.732 (25,7 %) | 09.631 |
2008 | 38.335 | 09.730 (25,4 %) | 09.733 |
2009 | 38.112 | 09.250 (24,3 %) | 09.713 |
2010 | 38.567 | 09.344 (24,2 %) | 09.829 |
2011 | 39.002 | 09.678 (24,8 %) | 09.902 |
2012 | 39.567 | 10.088 (25,5 %) | 10.045 |
2013 | 39.953 | 10.386 (26,0 %) | 10.144 |
2014 | 40.422 | 10.810 (26,7 %) | 10.263 |
2015 | 40.879 | 11.142 (27,3 %) | 10.379 |
2016 | 41.230 | 11.346 (27,5 %) | 10.468 |
2017 | 40.682 | 10.814 (26,6 %) | 10.329 |
2018 | 40.983 | 11.012 (26,9 %) | 10.405 |
2019 | 41.256 | 11.218 (27,2 %) | 10.475 |
2020 | 40.916 | 11.020 (26,9 %) | 10.388 |
2021 | 40.704 | 11.010 (27,0 %) | 10.334 |
Quelle mit weiteren Daten[39]
Dieser Artikel ist als Audiodatei verfügbar:
Mehr Informationen zur gesprochenen Wikipedia
Allach-Untermenzing (23) | Altstadt-Lehel (1) | Au-Haidhausen (5) | Aubing-Lochhausen-Langwied (22) | Berg am Laim (14) | Bogenhausen (13) | Feldmoching-Hasenbergl (24) | Hadern (20) | Laim (25) | Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt (2) | Maxvorstadt (3) | Milbertshofen-Am Hart (11) | Moosach (10) | Neuhausen-Nymphenburg (9) | Obergiesing-Fasangarten (17) | Pasing-Obermenzing (21) | Ramersdorf-Perlach (16) | Schwabing-Freimann (12) | Schwabing-West (4) | Schwanthalerhöhe (8) | Sendling (6) | Sendling-Westpark (7) | Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (19) | Trudering-Riem (15) | Untergiesing-Harlaching (18)