world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Schandhof ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Schandhof
Große Kreisstadt Rothenburg ob der Tauber
Höhe: 401–423 m ü. NHN
Einwohner: 12 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91541
Vorwahl: 09861

Geografie


Die Einöde liegt an der Schandtauber, die ein linker Zufluss der Tauber ist. 1 km östlich des Ortes liegt das Flurgebiet Vierzig Morgen. Ein Anliegerweg führt zur Staatsstraße 1022 (0,4 km nördlich), die an der Steinmühle vorbei nach Rothenburg (1 km nordöstlich) bzw. nach Bossendorf (4,5 km westlich) verläuft. Ein Wirtschaftsweg führt zur Hammerschmiede (0,4 km südlich).[2]


Geschichte


Im Geographischen Lexikon (1802) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:

„Sandhof, gemeinhin auch Schandhof, Reichsstadt Rothenburgischer, innerhalb der Landwehre, eine halbe Stunde von der Stadt gegen Kirchberg gelegener Hof. Der Rothenburgische Spital, welchem er gehört, hat 2 Bestandbauern daselbst, nebst einer ansehnlichen Schäferey und einem eigenen Schäfer. Diese haben ehedem mit dem Müller daselbst nach Gebsattel gepfarrt, seit langer Zeit aber gehen sie in die Spitalkirche nach Rothenburg. In den Zehnten theilen sich zu gleichen Theilen der Spital zu Rothenburg, Gebsattel, Burgstall und der Pfarrer zu Leutzenbronn. Sandhof hat die ausschliessende Weidegerichtigkeit mit den Schafen auf die Markungen zu Hemmendorf, Brunzendorf, Vorbach und Schwarzenbrunn. Wegen dieser Schäferey und Viehtriebs auf Eckartshöfer Markung, ingleichem wegen des Durchtriebs mit den Melkschafen auf Enzenweiler Markung ist ein Urthel von 1564 vorhanden. Auch ist wegen der Ausübung der Weidegerechtigkeit ein Vertrag vom 28 August 1567 errichtet worden. Im französischen Mordbrand verlohr es im November 1688 6 Gebäude, davon der Schaden aufs geringste auf 5584 Gulden frk. angeschlagen worden ist. Auch wurden sämmtliche Schafe, die der Rothenburgische Spital daselbst hatte, abgetrieben. Dies konnte die Bürgerschaft nicht gleichgültig ansehen. Es suchen daher die Schützer bey dem Magistrat um die Erlaubnis nach, einen Versuch wagen zu dürfen, ob die Heerden [Sp. 39] dem Feinde nicht etwa wieder entrissen werden könnte? Dieser Versuch gelang. Sie bekamen die ganze Heerde wieder. Diesem zufolge giebt nach einer mündlichen Ueberlieferung der Rothenburgische Spital alljährlich der Schützengesellschaft einen der besten Hämmel Preis. Wer nicht Bürger ist, kann zum Ausschiessen nicht zugelassen werden.“[3]

Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jh.) wurde der Ort dem Steuerdistrikt und der Munizipalgemeinde Rothenburg ob der Tauber zugeordnet.


Baudenkmal



Einwohnerentwicklung


Jahr 001818001840001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 3163637414039251312
Häuser[4] 43343322
Quelle [5][6][7][8][9][10][11][12][13][1]

Literatur




Commons: Schandhof – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
  2. Schandhof im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 38f.
  4. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
  5. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 80 (Digitalisat). Dort als Sandhof aufgelistet.
  6. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 22 (Digitalisat).
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1144, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1084 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1148 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1184 (Digitalisat).
  11. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1020 (Digitalisat).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 750 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии