Sagritz (niedersorbisch Zakrjejc) ist ein zum Ortsteil Zützen gehörender bewohnter Gemeindeteil der Stadt Golßen im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Bis zum 1. Juli 1950 war Sagritz eine eigenständige Gemeinde, das Dorf gehört heute dem Amt Unterspreewald an.
Sagritz Stadt Golßen 51.94111111111113.62222222222259 | |
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Höhe: | 59 m ü. NHN |
Einwohner: | 83 (1. Jan. 2017)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Zützen |
Postleitzahl: | 15938 |
Vorwahl: | 035452 |
![]() Historische Scheune des Gutshofes in Sagritz |
Sagritz liegt an der nordwestlichen Grenze der Niederlausitz im Lausitzer Heideland. Umliegende Ortschaften sind Zützen im Nordosten, Kasel-Golzig im Osten, dessen Ortsteil Jetsch im Südosten, Drahnsdorf im Südwesten mit dem Ortsteil Falkenhain im Westen sowie Landwehr und die Stadt Golßen im Nordwesten.
Westlich von Sagritz fließt die Dahme. Auf der Gemarkung Sagritz an der Dahme liegt der inoffizielle Wohnplatz Kanow-Mühle.
Sagritz wurde erstmals 1364 als „Sagericz“ urkundlich erwähnt. Der Ortsname stammt aus der sorbischen Sprache und bezeichnet eine hinter einem Berg liegende Siedlung.[2] Zu dem Dorf gehörte ein kleines Rittergut. 1794 hatte Sagritz insgesamt 15 sogenannte Feuerstellen. Im selben Jahr wurde der Ort kirchlich in das benachbarte Zützen eingepfarrt. Nach den Vereinbarungen des Wiener Kongresses kam Sagritz 1815 an das Königreich Preußen, wo die Gemeinde zum Landkreis Luckau im Regierungsbezirk Frankfurt gehörte.
Nach mehreren Besitzerwechseln gelangte das Rittergut Sagritz 1836 schließlich an den preußischen Major Eduard von Kleist. Dieser ließ die im Dorf bestehenden Fachwerkhäuser abreißen und errichtete um 1840 an deren Stelle zwei große Scheunen mit Verwalterwohnungen. Im 1879 erstmals veröffentlichten Generaladressbuch der Rittergutsbesitzer für Preußen und somit für die Provinz Brandenburg hat Sagritz genau 293,45 ha Gutsgröße. Es gehört zum Schloss Zützen der Grafen von Kleist.[3] Zu Zützen, Schenkendorf und Sagritz gehörte noch das einstige Wendisch Gersdorf, heute Gersdorf. Eigentümer war Heinrich Leopold Graf von Kleist, Rittmeister beim Eliteregiment des Gardes du Corps. Da er ohne Nachfahren blieb erbte sein Neffe Hauptmann Ewald Graf Kleist-Zützen.[4] Der preußische Grafentitel, nach der Verleihung der Erstgeburt, war an das 1840 als Diplom an das extra gestiftete Fideikommiss Zützen gebunden.[5]
1945 wurde das Rittergut enteignet und Sagritz wurde Teil des Volkseigenen Gutes Sellendorf, von dem es bis 1990 genutzt wurde. In Sagritz waren unter anderem Hühner und Schafe des Gutes untergebracht.[6] Zum 1. Juli 1950 wurde der Ort nach Zützen eingemeindet. Am 25. Juli 1952 wurde Sagritz dem neu gebildeten Kreis Luckau im Bezirk Cottbus zugeordnet. Nach der Wende lag der Ortsteil im Landkreis Luckau in Brandenburg. Nach der Kreisreform in Brandenburg am 6. Dezember 1993 wurde Sagritz dem neu gebildeten Landkreis Dahme-Spreewald zugeordnet. Mit der Eingemeindung Zützens am 31. Dezember 2002 kam Sagritz an die Stadt Golßen und wurde zu einem Gemeindeteil herabgestuft.
Am 30. August 1992 wurden Zützen und Sagritz dem Amt Golßener Land angeschlossen. Dieses fusionierte zum 1. Januar 2013 mit dem Amt Unterspreewald. Infolge dessen wurde das Amt Golßener Land aufgelöst und die Dörfer in das neu gebildete Amt Unterspreewald umgegliedert.[7]
Einwohnerentwicklung in Sagritz von 1875 bis 1946[8] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||||||
1875 | 195 | 1933 | 133 | ||||||||||
1890 | 191 | 1939 | 125 | ||||||||||
1910 | 143 | 1946 | 164 | ||||||||||
1925 | 151 | ||||||||||||