Plieskendorf, niedersorbisch Wjelchna , ist ein Gemeindeteil von Werchow, einem Ortsteil der Stadt Calau im nördlichen Teil des südbrandenburgischen Landkreises Oberspreewald-Lausitz.
Plieskendorf WjelchnaVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname Stadt Calau 51.72694444444413.97027777777884 | |
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Höhe: | 84 m ü. NHN |
Einwohner: | 81 (1. Jun. 2020)[1] |
Eingemeindung: | 15. Juli 1965 |
Eingemeindet nach: | Werchow |
Postleitzahl: | 03205 |
Vorwahl: | 03541 |
![]() Plieskendorfer Straße |
Plieskendorf liegt in der Niederlausitz im Naturpark Niederlausitzer Landrücken.
Nordwestlich und nördlich liegt die Stadt Calau sowie der Calauer Ortsteil Saßleben. Von Nordosten bis Südosten folgen der Ortsteil Bolschwitz, der Vetschauer Gemeindeteil Gahlen sowie Orte der Gemeinde Luckaitztal. Im Südwesten grenzt Plieskendorf an Werchow und westlich liegt der Ortsteil Kemmen.
Die erste Erwähnung war am 12. Dezember 1570. Die Erwähnung erfolgte in Verbindung mit dem Rittergut Raden, beide Orte befanden sich in einer Hand. Plieskendorf wurde als Zeilendorf mit einem Vorwerk gegründet. Das Vorwerk, der jetzige Lindenhof, verfügte über eine Schäferei und eine Försterei. Der im Jahr 1575 genannte deutsche Ortsname Bleyßkendorf ist möglicherweise auf einen Personennamen wie Bližk zurückzuführen. Im Jahr 1761 wurde der niedersorbische Ortsname Welchna genannt. Dieser Name ist eine Umformung von wjerchny, was oben gelegen bedeutet und steht in Verbindung zum benachbarten Ortsnamen Werchow.
Nach dem Wiener Kongress kam Plieskendorf mit der gesamten Niederlausitz an das Königreich Preußen und gehörte zum Landkreis Calau. An den umliegenden Hügeln betrieben die Einwohner in der Mitte des 19. Jahrhunderts Weinbau. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Plieskendorf zum Rittergut Reuden. Am 1. April 1900 wurde Plieskendorf an Eugen Richter aus Buchwäldchen verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Plieskendorf zum 1952 neugegründeten Kreis Calau und wurde am 15. Juli 1965 nach Werchow eingemeindet. In den 1980er Jahren lag Plieskendorf in einem Bergbauschutzgebiet des Feldes Calau-Süd im Lausitzer Braunkohlerevier und war durch die Devastierung bedroht. Nach der Wende wurden die Planungen zur Öffnung des Feldes wieder verworfen.[2][3]
Am 26. Oktober 2003 wurde Werchow (mit Plieskendorf) mit den Orten Mlode, Groß Mehßow, Kemmen, Bolschwitz und Saßleben in die Stadt Calau eingegliedert.[4] Plieskendorf gehört zur Kirchengemeinde Calau, die seit 2010 Teil des Kirchenkreises Niederlausitz ist.
Einwohnerentwicklung in Plieskendorf von 1875 bis 1964[5] | |||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 102 | 1890 | 118 |
1910 | 150 | 1925 | 164 |
1933 | 147 | 1939 | 153 |
1946 | 228 | 1950 | 222 |
1964 | 159 | ||
Westlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 13. Durch Plieskendorf laufen die Bahnstrecke Halle–Cottbus sowie Lübbenau–Kamenz.
Nachdem das wiederaufgebaute Klinkerwerk Buchwäldchen in Betrieb ging, schlossen Arbeiter zu Beginn der 1950er-Jahre die Tongrube Plieskendorf auf. Im Jahr 1953 wurde der erste Eimerkettenbagger eingesetzt. Die Tongewinnung wurde bis 1990 betrieben, derzeit wird vorrangig Kies abgebaut. Die Kiesgrube ist das nördlichste Fundgebiet für Lausitzer Achate.[6]
Ortsteile
Bolschwitz (Bólašojce) |
Buckow (Bukow) |
Craupe (Kšupow) |
Gollmitz (Chańc) |
Groß Jehser (Jazory) |
Groß Mehßow (Změšow) |
Kemmen (Kamjeny) |
Mlode (Młoźe) |
Saßleben (Zasłomjeń) |
Werchow (Wjerchownja) |
Zinnitz (Synjeńce)
bewohnte Gemeindeteile:
Bathow (Batowk) |
Cabel (Kobłej) |
Erlenau (Wólšyna) |
Erpitz (Śerpšow) |
Kalkwitz (Kałkojce) |
Klein Mehßow (Změšowk) |
Mallenchen (Jazorce) |
Plieskendorf (Wjelchna) |
Radensdorf (Radowańk) |
Reuden (Rudna) |
Rochusthal (Rochusowy Doł) |
Säritz (Zarěc) |
Schadewitz (Škódow) |
Schrakau (Žrakow) |
Settinchen (Žytym)