Saßleben, niedersorbisch Zasłomjeń , ist ein Ortsteil der Stadt Calau im südbrandenburgischen Landkreis Oberspreewald-Lausitz.
Saßleben ZasłomjeńVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname Stadt Calau 51.75916666666713.98611111111170 | |
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Höhe: | 70 m ü. NHN |
Fläche: | 15,28 km² |
Einwohner: | 188 (1. Jun. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 12 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 26. Oktober 2003 |
Postleitzahl: | 03205 |
Vorwahl: | 03541 |
Saßleben liegt in der Niederlausitz. Nördlich des Ortes liegen der Gemeindeteil Kalkwitz und die Wüstung Dubrau. Im Nordosten schließt sich der Vetschauer Ortsteil Koßwig an. Östlich liegen die Calauer Ortsteile Reuden und Bolschwitz. Südlich von Saßleben befinden sich die Stadt Calau und ihr Ortsteil Plieskendorf. Im Westen grenzt der Ort an Mlode.
Zu Saßleben gehören die Gemeindeteile Kalkwitz und Reuden.
Reste eines slawischen Burgwalls in Saßleben weisen auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ortsname Saßleben geht auf den sorbischen Ortsnamen Saslomen zurück und bedeutet Ort, der gutes Stroh liefert. Um das Jahr 1350 lebte in Saßleben ein Zweig des Geschlechts von Löben, das in der Niederlausitz weit verbreitet war. Im Jahr 1911 erwarb der jüdische Kaufmann Georg Wertheim das Rittergut und schenkte es seiner Frau zur Geburt seines Sohnes. Verwaltungsmäßig gehörte der Ort zum Landkreis Calau. Im Jahr 1945 brannte das Schloss ab, es blieben nur einige Stallgebäude erhalten.
Am 1. Februar 1974 wurde Kalkwitz und am 1. Mai 1974 Reuden nach Saßleben eingemeindet.[2] Ab 1986 lag Saßleben in einem Bergbauschutzgebiet und war für die Devastierung durch den geplanten Tagebau Calau-Nordost vorgesehen. Nach der Wende wurden die Planungen zur Öffnung des Tagebaus wieder verworfen.[3][4]
Am 26. Oktober 2003 wurde Saßleben mit Groß Mehßow, Kemmen, Mlode, Bolschwitz und Werchow nach Calau eingegliedert.[5]
Einwohnerentwicklung in Saßleben von 1875 bis 2002[6] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner |
1875 | 286 | 1933 | 258 | 1964 | 269 | 1989 | 409 | 1993 | 363 | 1997 | 413 | 2001 | 432 |
1890 | 217 | 1939 | 232 | 1971 | 258 | 1990 | 401 | 1994 | 377 | 1998 | 434 | 2002 | 429 |
1910 | 253 | 1946 | 393 | 1981 | 481 | 1991 | 388 | 1995 | 382 | 1999 | 421 | ||
1925 | 279 | 1950 | 323 | 1985 | 457 | 1992 | 376 | 1996 | 419 | 2000 | 433 | ||
Die Parkanlage des abgebrannten Schlosses und die dazugehörigen Teiche wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt. Sie ist ungefähr 14 Hektar groß. Eine Bootsanlegestelle und ein Inselpavillon wurden 1924/1925 fertiggestellt. Am Pavillon befinden sich vier Karyatiden, die die vier Jahreszeiten darstellen. Der Pavillon steht inzwischen im Schlosspark des Wasserschlosses Fürstlich Drehna.
Die Saßlebener Kirche wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Im Jahr 1775 baute man sie um, dabei wurde wahrscheinlich der kleine hölzerne Glockenstuhl errichtet. Der Saßlebener Müllermeister Johann Friedrich Krüger stiftete 1813 eine Orgel, die aber 1928 durch eine neue Orgel ersetzt wurde.
Am Ortseingang an der Straße nach Calau steht eine aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts stammende Dorfschmiede. Sie ist ein technisches Denkmal. Mit seinem neugotischen Äußeren erweckt der Industriebau einen sakralen Anschein.
Parkanlage, Kirche und die Schmiede gehören wie ein Gasthof und ein Wohnhaus in Saßleben zu den Baudenkmalen in Calau.
Ortsteile
Bolschwitz (Bólašojce) |
Buckow (Bukow) |
Craupe (Kšupow) |
Gollmitz (Chańc) |
Groß Jehser (Jazory) |
Groß Mehßow (Změšow) |
Kemmen (Kamjeny) |
Mlode (Młoźe) |
Saßleben (Zasłomjeń) |
Werchow (Wjerchownja) |
Zinnitz (Synjeńce)
bewohnte Gemeindeteile:
Bathow (Batowk) |
Cabel (Kobłej) |
Erlenau (Wólšyna) |
Erpitz (Śerpšow) |
Kalkwitz (Kałkojce) |
Klein Mehßow (Změšowk) |
Mallenchen (Jazorce) |
Plieskendorf (Wjelchna) |
Radensdorf (Radowańk) |
Reuden (Rudna) |
Rochusthal (Rochusowy Doł) |
Säritz (Zarěc) |
Schadewitz (Škódow) |
Schrakau (Žrakow) |
Settinchen (Žytym)