world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Plettenberg (westfälisch Plettmert) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Märkischen Kreis in Nordrhein-Westfalen.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Arnsberg
Kreis: Märkischer Kreis
Höhe: 240 m ü. NHN
Fläche: 96,75 km2
Einwohner: 24.716 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 255 Einwohner je km2
Postleitzahl: 58840
Vorwahl: 02391
Kfz-Kennzeichen: MK
Gemeindeschlüssel: 05 9 62 052
Adresse der
Stadtverwaltung:
Grünestraße 12
58840 Plettenberg
Website: www.plettenberg.de
Bürgermeister: Ulrich Schulte (parteilos)
Lage der Stadt Plettenberg im Märkischen Kreis
Karte
Karte
Panorama von Plettenberg, aufgenommen am Maiplatz. Rechts. Schützenhalle und Rathaus. Links: Blick Richtung Eiringhausen
Panorama von Plettenberg, aufgenommen am Maiplatz. Rechts. Schützenhalle und Rathaus. Links: Blick Richtung Eiringhausen

Geografie



Lage


Plettenberg liegt im Westen des Sauerlands, zwischen dem Lennegebirge im Norden und dem Ebbegebirge im Süden, an der Einmündung der Else in die Lenne. Die Stadt wird von Grüne und Oesterbach durchflossen. Deshalb erhielt sie den Namen „Vier-Täler-Stadt“.


Stadtgliederung


Offiziell ist Plettenberg nicht in Stadtteile gegliedert.[2]

Die ehemalige Gemeinde Ohle (2.981 Einwohner)[3] und weitere Ortschaften von Plettenberg wie Böddinghausen, Bremcke, Eiringhausen (5.892 Einwohner),[3] Elhausen, Eschen (3.045 Einwohner),[3] Frehlinghausen, Grimminghausen, Himmelmert, Holthausen/oberes Elsetal (4.033 Einwohner)[3] Köbbinghausen, Kückelheim, Lettmecke, Oestertal (3.071 Einwohner),[3] Pasel, Selscheid, Siesel, Teindeln und die Kernstadt selbst (14.012 Einwohner)[3] finden sich auch heute noch in topografischen Karten.


Geschichte


180° Panorama über den Hexentanzplatz (links Ohle, Bildmitte Saley, rechts Köbbinghausen)
180° Panorama über den Hexentanzplatz (links Ohle, Bildmitte Saley, rechts Köbbinghausen)

Mit hoher Wahrscheinlichkeit war der Kern des heutigen Stadtgebietes schon in vorkarolingischer Zeit von sächsischen Stämmen besiedelt. Im Elsetal deuten Ortsnamen wie Holthausen, Frehlinghausen oder Köbbinghausen (-husen) auf eine frühe Siedlung in sächsischer Zeit. In einer topografisch geschützten Ebene unweit des Zusammenflusses von Else- und Oesterbach entstand eine Siedlung mit dem Namen Heslipho (Deutung: Am Elsebach gelegen). Sie wurde die Keimzelle der späteren Stadt. Die Rolle einer Quelle mit besonders gutem Wasser scheint hierbei noch unklar, jedoch verweist der Flurname Offenborn hierauf.

Plettenberg wurde 1072 erstmals in einer Urkunde des Klosters Grafschaft als Heslipho erwähnt.[4] Das Uradelsgeschlecht von Plettenberg hatte hier zu Beginn seinen Stammsitz. Der Hof Plettonbrath wurde zwischen 1063 und 1078 in einer Urkunde der Abtei Werden erwähnt.[5]

1368 wurde Plettenberg an den Herzog von Kleve verkauft. 1397 wurden der Siedlung die Stadtrechte von Graf Dietrich II. von der Mark verliehen. Schon zehn Jahre zuvor hatte Plettenberg einen Freiheitsbrief von Graf Engelbert III. von der Mark erhalten. Trotz der Stadterhebung blieb Plettenberg als Zankapfel der Kölner Erzbischöfe der Bau einer Stadtmauer als eindeutig landesherrliche Anlage verboten. Erst um 1500 wurde die Befestigung Plettenbergs (bis dahin eine Graben-Wall-Anlage mit Holzpalisaden) durch eine Stadtmauer ersetzt. Gleichzeitig wurde die Siedlung erheblich in Richtung Norden (heute der Bereich Alter Markt und Untertor) vergrößert. Die Stadtbefestigung hatte zwei Tore. Das Obertor führte über eine Brücke über den Oesterbach auf die Straße Richtung Attendorn (heute Maiplatz), das Untertor führte auf die Straße Richtung Arnsberg (heute Bahnhofstraße). Nach dem großen Stadtbrand von 1725 wurden die Tore sowie weite Teile der Stadtmauer abgetragen, der alte Wassergraben überbaut. Nur im Bereich der Neuen Straße stand bis ca. 1800 ein altes Tor, vermutlich das Untertor des 14. Jahrhunderts.

Burg Schwarzenberg Drostenhaus
Burg Schwarzenberg Drostenhaus

Von der ursprünglichen Bausubstanz ist nur noch wenig erhalten. Im Zentrum befindet sich ein kleiner historischer Kern rund um die Christuskirche aus dem 13. Jahrhundert, im Stadtteil Ohle die alte Dorfkirche. Nur noch als Ruine erhalten ist die Burg Schwarzenberg. Die Dunkelsche Mühle aus dem 13. Jahrhundert bestand bis in die 1950er Jahre.

1622/23, während des Dreißigjährigen Krieges, der in Plettenberg viele Opfer forderte, war die Stadt von Spaniern besetzt, die 38 Wochen versorgt werden mussten. Bei einem Überfall 1634 wurde Plettenberg verwüstet und geplündert. 1666 wurde die Stadt Brandenburg-Preußen zugeschlagen. Ein Jahr nach Ausbruch eines Niederländisch-Französischen Krieges erhielt Plettenberg 1673 einen Kurkölnisch-Münsterisch-Französischen Schutzbrief. Dennoch fielen 1679 französische Truppen in die märkische Region ein, und Plettenberg musste große Abgaben leisten.

Am 12. April 1725 vernichtete ein Stadtbrand 94 Prozent der Gebäude, innerhalb der Stadtmauer wurden sogar alle Gebäude vernichtet. Danach bauten die Bewohner die Stadt so originalgetreu wie möglich wieder auf.

Seit 1735 war die Stadt und das Amt Plettenberg dem Kreis Altena unterstellt. Schon 1750 gab es in Plettenberg ein Obdachlosenheim. Zwischen 1807 und 1815 waren Stadt und Amt von Frankreich besetzt und wurden in das Großherzogtum Berg eingegliedert. 1816 wurde Plettenberg dem Regierungsbezirk Arnsberg und dem Kreis Altena zugeordnet.

Plettenberg im Jahre 1869
Plettenberg im Jahre 1869

Während der Industrialisierung entwickelten sich in den Tallagen an den Flüssen erste metallverarbeitende Betriebe, die mit Wasserkraft das heimische Erz weiterverarbeiteten. Von der Errichtung der Ruhr-Sieg-Bahnstrecke ab 1860 profitierte vor allem die Schwerindustrie. Nur acht Jahre davor hatten die Plettenberger eine Wirtschaftskrise durchlebt.

Vom Zweiten Weltkrieg blieb Plettenberg großteils verschont; 1944 stürzte ein Bomber kurz hinter der Stadt ab. 1945 wurde Plettenberg von der 75th Infantry Division der US-Armee besetzt.

In den 1960er Jahren wurde die Stadt komplett saniert, so gingen z. B. der historische Stadtkern und die Plettenberger Kleinbahn verloren. Sie mussten großräumigen Straßen und einer Fußgängerzone weichen.


Eingemeindungen


1891 wurde die Gemeinde Ohle vom Amt Neuenrade auf das Amt Plettenberg übertragen. Am 1. April 1941 schlossen sich im Rahmen einer kommunalen Neuordnung die Gemeinden des Amtes (Ohle und Plettenberg-Land) und die Stadt Plettenberg zur neuen Stadt Plettenberg zusammen.[6]


Bevölkerung



Einwohnerstatistik


Im 14. Jahrhundert hatte Plettenberg 500 Einwohner. Durch mehrere große Pest-Epidemien und den Dreißigjährigen Krieg nahm die Einwohnerzahl über die Jahre wieder ab.

Jahr Einwohner
17190.749
17581.051
17650.933
18181.307
18391.539
18491.652
18711.976
Jahr Einwohner
191005.981
193307.169
199829.263
199929.133
200029.031
200128.959
200228.698
Jahr Einwohner
200328.442
200428.255
200529.130
200628.782
200727.397
200827.026
200926.665
Jahr Einwohner
201026.494
201126.132
201226.349[7]
201326.099
201625.965
201725.871
201825.773[8]

Die Einwohnerzahlen beziehen sich bis 1933 auf die heutige Stadtmitte, ab 1998 (Stichtag jeweils der 31. Dezember) auch auf die inzwischen eingemeindeten Ortsteile.


Konfessionsstatistik


Gemäß dem Zensus 2011 waren 39,7 % der Einwohner evangelisch und 28,2 % römisch-katholisch; 32,1 % erklärten sich für konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angaben.[9] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 31. Dezember 2021 waren von den 25.212 Einwohnern 32,7 % (8242) evangelisch, 25,7 % (6481) katholisch und 41,6 % (10.489) waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[10][11]

Die evangelischen Gemeinden in Plettenberg gehören zum Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg der Evangelischen Kirche von Westfalen.


Politik



Gemeinderat


Kommunalwahl 2020
Wahlbeteiligung: 41,13 % (2009: 38,96 %)
 %
40
30
20
10
0
32,5 %
39,5 %
9,0 %
11,7 %
7,3 %
n. k. %
SPD
CDU
FDP
UWG
Grüne
AfD
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
−7,6 %p
+2,7 %p
+1,6 %p
+2,6 %p
+4,8 %p
−4,0 %p
SPD
CDU
FDP
UWG
Grüne
AfD
Rathaus der Stadt Plettenberg
Rathaus der Stadt Plettenberg

Die Kommunalwahlen seit 2009 führten zu folgender Verteilung der 36 Ratssitze:

Partei/Liste 2020[12] 2014[13] 2009[14]
Stimmanteil SitzeStimmanteilSitze Sitze
SPD 32,5 % 1240,1 %1515
CDU 39,5 % 1436,8 %1312
FDP 9,0 % 37,4 %34
UWG (PWG) 11,7 % 49,1 %34
GRÜNE 7,3 % 32,6 %11
AfD 4,0 %1

Bürgermeister


Bürgermeister der Stadt Plettenberg waren:[15]


Wappen


Stadtwappen
Stadtwappen
Blasonierung

In rotem Schilde zwischen durch eine Mauer verbundenen, goldenen, mit blauen Spitzdächern versehenen Türmen einen goldenen, von einer Krone bedeckten Schild mit einem dreireihig rot-silbern geschachten Balken.[16]


Städtepartnerschaften


Die Stadt Plettenberg unterhält mit der Stadt Bludenz im österreichischen Bundesland Vorarlberg seit 1988 und mit der Stadt Schleusingen in Thüringen seit 1990 eine Partnerschaft.


Kultur und Sehenswürdigkeiten



Museen


Museums-Eisenbahn am früheren Haltepunkt Köbbinghausen
Museums-Eisenbahn am früheren Haltepunkt Köbbinghausen

Bauwerke


Alle Baudenkmäler sind in der Liste der Baudenkmäler in Plettenberg aufgeführt.

Christuskirche
Christuskirche
Fachwerkhäuser Am Kirchplatz
Fachwerkhäuser Am Kirchplatz

Natur


Die Staumauer der Oestertalsperre bei Nacht
Die Staumauer der Oestertalsperre bei Nacht

Die Oestertalsperre liegt am Oberlauf der Oester und beinhaltet 3,1 Millionen m³ Wasser. Die Talsperre, die zwischen 1904 und 1906 errichtet wurde, ist etwa 2300 m lang.


Sport


Für sportliche Aktivitäten verfügt die Stadt über Kunstrasenplätze in der Stadtmitte (Elsewiese) und in den Ortsteilen Böddinghausen und Oesterau (Oestertal). Im Ortsteil Ohle befindet sich ein Naturrasenplatz. Weitere Sportanlagen sind Auf der Lied in Holthausen (Kleinsportanlage) und am alten Hallenbad vorhanden. Die Gesamtfläche der Anlagen beträgt etwa 55.000 m².[18] 2003 wurde in Böddinghausen das Erlebnisbad AquaMagis Plettenberg erbaut, in dem im September 2008 Deutschlands erste Looping-Rutsche in Betrieb genommen werden konnte.[19]

Die größten Fußballvereine der Stadt sind der 1889 gegründete SC Plettenberg und der 1891 gegründete TuS Plettenberg. Die Herren des TuS Plettenberg spielen in der Saison 2019/2020 in der Bezirksliga.[20][21]

Für Aktivitäten in der Leichtathletik gründete sich 1984 im Herscheider Ortsteil Grünenthal die Leichtathletik-Gemeinschaft Plettenberg/Herscheid.[22] Trägervereine der Leichtathletikgemeinschaft sind der Plettenberger Sportclub e. V. (PSC), der TSV Oestertal 1894 und der TuS Jahn Ohle 1904 e. V.[23] 1887 gründete sich der TV Jahn Plettenberg für den Breiten- und Freizeitsport Turnen, Kanu fahren, Basketball, Jonglieren und Tanzen. Nach eigenen Aussagen ist der TV Jahn mit über 1000 Sportlern einer der mitgliederstärksten Vereine in Plettenberg.[24] Beim örtlichen Schwimmverein „SV Plettenberg“, der 1951 gegründet wurde, wird neben dem Schwimmsport auch Volleyball, Badminton, Beachvolleyball, Step Aerobic und Mountainbike angeboten. Badminton ist auch beim Plettenberger „Badminton Verein 1963“ möglich. Dartsport wird seit 2015 beim „TEAM P-DARTER 1. Dart-Sport-Club (DSC) Plettenberg“ des TuS Plettenberg gespielt.[25]

Die Sportschützen sind in den örtlichen acht Schützenvereinen und-gesellschaften engagiert.[26]

Die Schachvereinigung 1920 Plettenberg e. V. spielte in der Saison 1997/98 in der Schachbundesliga.[27][28]

Die 1932 gegründete „Fliegergruppe Plettenberg/Herscheid“ nutzt für ihre Flugsportarten Segel- und Ultraleichtfliegen den Flugplatz Plettenberg-Hüinghausen.


Regelmäßige Veranstaltungen


Auch in Plettenberg sind in der Bevölkerung Schützenfeste fest verwurzelt, die in der Innenstadt und den Ortsteilen von den Schützenvereinen Plettenberger Schützengesellschaft 1836, Schützenverein Plettenberg-Oestertal 1877, Schützenverein Eiringhausen 1899, Schützenverein Plettenberg-Grünetal 1924, Schützenverein Landemert 1927 und dem Schützenverein Blau-Weiß 1951 Plettenberg Sundhelle ausgerichtet werden.

Vereinsveranstaltungen, öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte und Feste, aber auch private Veranstaltungen finden regelmäßig in der Schützenhalle Plettenberg statt.

Das 40. PleWo-Stadtfest in der Innenstadt fand 2018 statt. Zum Kultursommer (ab 2020 Vier-Täler-Sommer), der über mehrere Wochen stattfindet, gehören unter anderem die Plettenberger Sommersause, abwechslungsreiche Bühnenprogramme, Sommertheater, Sommerkino und Theateraufführungen für Kinder.[29]

Seit 2004 findet auf einer Wanderstrecke rund um Plettenberg das Sportevent „P-Weg-Marathonwochenende“ statt. Ausrichter ist das P-Weg-Team der Stadt Plettenberg.[30]


Wirtschaft und Infrastruktur


Innenstadt
Innenstadt

Die Plettenberger Wirtschaft hat ihre Ursprünge in der Eisenverarbeitung, die sich ihrerseits auf den Bergbau im Sauerland gründet. Viele der alten Betriebe nutzten die Wasserkraft der Lenne unmittelbar in Hammerschmieden oder später über Laufwasserkraftwerke, von denen es in Plettenberg zwei gibt: das Wasserkraftwerk Siesel und das Wasserkraftwerk Ohle. Viele Betriebe sind eng mit der Automobilindustrie und dem Maschinen- und Fahrzeugbau verzahnt, darunter das 1846 gegründete Unternehmen Seissenschmidt, die Schmiedetechnik Plettenberg GmbH & Co. KG sowie die Rasche Umformtechnik GmbH & Co KG als Zulieferer der Automobilindustrie und das Ohler Eisenwerk, das unter dem Plettenberger Ehrenbürger Walter Pfeiffer mit 1.200 Mitarbeitern Plettenbergs größtes Unternehmen war. Sonst herrschen dabei Klein- und mittelständische Strukturen vor. Der Bereich Stahlverformungen ist dominierend (Kaltwalzwerke, Hammerschmieden, Gesenkschmieden). Der Gerüstbauer Plettac AG war lange Zeit das erfolgreichste und umsatzstärkste Unternehmen der Stadt und erzielte Anfang der 1990er Jahre zunächst hohe Kapitalisierung durch den erfolgreichen Börsengang.[31] In der Folge geriet das zwischenzeitlich im DAX gelistete Unternehmen jedoch in Schieflage und gehörte 2000 zu den größten Kapitalvernichtern am deutschen Aktienmarkt.[32][33] Durch eine 2003 eingeleitete Insolvenz konnten die meisten Arbeitsplätze am Standort Plettenberg erhalten werden. Die heute zu Dura Automotive Systems gehörende Firma Wilhelm Schade Metallwarenfabrik wurde von Annerose Iber-Schade geleitet.

67 Prozent der Plettenberger Erwerbstätigen arbeiten im verarbeitenden Gewerbe, 32 Prozent im Dienstleistungssektor und nur etwa ein Prozent in der Landwirtschaft. Von tausend Einwohnern sind 280 in der Industrie tätig (Bundesdurchschnitt 85, Landesdurchschnitt NRW 95).


Verkehr



Radverkehr

Durch Plettenberg führt die Lenneroute, ein Fahrradweg, der das Sauerland mit dem Ruhrgebiet verbindet.


Straßenverkehr

Die Anbindung in Richtung Werdohl und Lüdenscheid mit dortiger Autobahnanbindung an die A 45 erfolgt bis Werdohl über die Bundesstraße 236 und danach über die Bundesstraße 229. Finnentrop und Lennestadt kann man ebenfalls über die Bundesstraße 236 erreichen.

Die Anbindung über Affeln in Richtung Neuenrade und das Hönnetal erfolgt bis Affeln über die L697 und ab Affeln über die L842.

Die Westtangente, ein Projekt zur Umgehung der Bahnhofstraße, das zwei Brücken und den 734 Meter langen Hestenbergtunnel mit einschließt, wurde am 10. November 2006 eröffnet.

Ursprünglich sollte auch eine Bundesautobahn A 54 (auch früher teilweise als A 208 bezeichnet) von der niederländischen Grenze bei Brunssum über Puffendorf, Bergheim, Langenfeld, Solingen, Remscheid, Radevormwald, Halver, Lüdenscheid und Werdohl bis nach Plettenberg im Sauerland verlaufen.[34][35] Der Kreuzungspunkt mit der damals bereits bestehenden Bundesautobahn A 45 wäre südlich der heutigen Abfahrt Nr. 13 Lüdenscheid-Nord gewesen.[36] Bis auf zwei Teilstücke, die heutige A 542 und die durch das Solinger Stadtgebiet verlaufende Landesstraße 141n, wurde die A 54 allerdings nie fertiggestellt.


Busverkehr

Der Busverkehr wird heute überwiegend durch die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) und die Busverkehr Ruhr-Sieg (BRS) sowie den Bürgerbus Plettenberg durchgeführt.


Schienenverkehr

Bahnhofsgebäude (2007)
Bahnhofsgebäude (2007)

Im Ortsteil Eiringhausen befindet sich der Bahnhof Plettenberg an der 1861 eröffneten Ruhr-Sieg-Strecke der Deutschen Bahn AG. Jeweils stündlich halten hier der Ruhr-Sieg-Express (RE 16) und die Ruhr-Sieg-Bahn (RB 91).

Linie Verlauf Takt
RE 16 Ruhr-Sieg-Express:
Essen Hbf Wattenscheid Bochum Hbf Witten Hbf Wetter (Ruhr) Hagen Hbf – Hohenlimburg Iserlohn-Letmathe Altena (Westf) Werdohl – Plettenberg Finnentrop Lennestadt-Grevenbrück Lennestadt-Altenhundem Kirchhundem-Welschen Ennest Kreuztal Siegen-Weidenau Siegen Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
120 min
RB 91 Ruhr-Sieg-Bahn:
Hagen Hbf – Hohenlimburg Iserlohn-Letmathe Altena (Westf) Werdohl – Plettenberg Finnentrop Lennestadt-Grevenbrück Lennestadt-Meggen Lennestadt-Altenhundem Kirchhundem Kirchhundem-Welschen Ennest Kreuztal-Littfeld Kreuztal-Eichen Kreuztal Siegen-Geisweid Siegen-Weidenau Siegen Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min (werktags)
120 min (sonn-/feiertags)

Seit dem 12. Dezember 2021 wird Plettenberg mit doppelstöckigen Intercity 2 der Linie 34 bedient. Zwischen Frankfurt und Siegen verkehren die Züge im Zweistundentakt. Zwei Zugpaare sind ab Siegen beschleunigt über Unna und Hamm nach Münster und einmal weiter nach Norddeich Mole unterwegs, die sechs anderen Zugpaare bedienen fast alle Halte des Regionalverkehrs und fahren über Witten nach Dortmund, einzelne Fahrten auch weiter über Hamm bis nach Münster. Die Dortmunder Züge können zwischen Dillenburg und Dortmund auch mit Fahrkarten des Nahverkehrs genutzt werden.

Linie Linienverlauf Takt Betreiber
IC 34 (Stuttgart – Karlsruhe – Heidelberg – Mannheim – Frankfurt Flughafen -) Frankfurt Bad Nauheim Wetzlar – Dillenburg Siegen Siegen-Weidenau Kreuztal Lennestadt-Altenhundem Lennestadt-Grevenbrück Finnentrop Plettenberg Werdohl – Altena Iserlohn-Letmathe Witten Dortmund (– Hamm – Münster) 6 Zugpaare DB Fernverkehr

Für rund acht Millionen Euro wurden der Bahnhof, dessen Umfeld sowie die Fußgängerunterführung zwischen 2005 und 2010 umgebaut. Außerdem sind Aufzüge in die Infrastruktur integriert und die Bahnsteige komplett erneuert worden. Dadurch ist die Station barrierefrei.[37]

Das Stadtgebiet war von 1896 bis 1962 für Personen- und Güterverkehr durch eine dampfbetriebene Kleinbahn, die Plettenberger Straßenbahn AG, erschlossen.

Von 1915 bis 1996 betrieb die Deutsche Bundesbahn beziehungsweise deren Vorgängergesellschaften die Bahnstrecke Plettenberg–Herscheid, welche auch den westlichen Teil des Stadtgebiets erschloss. Der Personenverkehr wurde allerdings schon 1965 eingestellt. Als Sauerländer Kleinbahn findet hier heute abschnittsweise Museumsbetrieb statt.

Zu Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden Planungen, die Volmetalbahn (Hagen–Dieringhausen) über eine Strecke im Stadtgebiet von Lüdenscheid und Herscheid mit der Bahnstrecke Plettenberg–Herscheid zu verknüpfen und so eine Verbindung zwischen Volme- und Lennetal zu schaffen.[38] Diese scheiterten jedoch an den hohen Baukosten. Die Erdarbeiten wären damals bereits über Herscheid hinaus erfolgt. Im Zuge des Ersten Weltkriegs wurden die Planungen allerdings nicht weiter verfolgt, da die notwendigen Finanzmittel fehlten. In den 1920er Jahren hat die Gemeinde Herscheid versucht, den Bau der Bahn wieder zu beleben. Aber spätestens mit Einsetzen der rapiden Inflation im Zuge der Weltwirtschaftskrise erledigte sich das Thema Eisenbahnbau. Und später hat sich schließlich der Kraftverkehr auf den Straßen in Deutschland durchgesetzt. Der Streckenabschnitt hätte rund 33,9 Kilometer umfasst. Aufgrund der gebirgigen Topographie im Sauerland sah die Planung mächtige Tunnelbauten, Brückenbauwerke oder Unterführungen vor, wie etwa auf dem Höhenrücken zwischen dem Verse- und dem Ahetal, wo ein Tunnel von 650 Metern Länge vorgesehen war. Ein weiterer Tunnel mit einer Länge von ca. 300 Metern wäre in Herscheid von der Helle bis unterhalb der Schützenhalle verlaufen. Insgesamt waren vier Tunnel mit einer Gesamtlänge von 2175 Metern geplant. Die veranschlagten Kosten für die Tunnel beliefen sich auf 1,84 Millionen Mark. Die Gesamtkosten der Strecke bezifferte die Königliche Eisenbahndirektion auf insgesamt 9,8 Millionen Mark, pro Eisenbahnkilometer wären das 289.100 Mark gewesen.[39]


Medien


Druck- und Verlagshaus Süderländer Tageblatt
Druck- und Verlagshaus Süderländer Tageblatt

Regionale Tageszeitung ist das Süderländer Tageblatt. Der lokale Hörfunk für NRW erfolgt in Plettenberg durch Radio MK, dem durch die Landesanstalt für Medien der Sendestandort Nr. 72 Frequenz 99,5 zugewiesen ist.


Öffentliche Einrichtungen


Amtsgericht Plettenberg
Amtsgericht Plettenberg

Plettenberg ist Sitz eines Amtsgerichtes, das dem Landgericht Hagen untergeordnet ist. Der Gerichtsbezirk umfasst die Stadt Plettenberg und die Gemeinde Herscheid. Die medizinische Grundversorgung wird durch das Krankenhaus Plettenberg sichergestellt. In Plettenberg befindet sich eine Zweigstelle der Iserlohner Agentur für Arbeit.


Bildung


In Plettenberg gibt es sechs Gemeinschaftsgrundschulen: Grundschule Ohle, Hallenschule, Eschenschule, Martin-Luther-Schule, Holthausen und Oestertal. Des Weiteren liegen in Plettenberg die Hauptschulen „Im Böddinghauser Feld“ und die Zeppelinschule, die „Städtische Geschwister-Scholl-Realschule“ und das „Städtische Albert-Schweitzer-Gymnasium“. Die „Vier-Täler-Schule“ ist eine Förderschule der Stadt mit dem Förderschwerpunkt Lernen.

Die Musikschule Lennetal mit Hauptsitz in Werdohl hat auch in Plettenberg Unterrichtsräume.


Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Stadt




Literatur




Commons: Plettenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Plettenberg – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Hauptsatzung der Stadt Plettenberg
  3. Plettenberg, S. 268. In: Heinz Heineberg, Günter Rosenbohm, Klaus Temlitz (Hrsg.): Der Märkische Kreis. Städte und Gemeinden in Westfalen 10. Aschendorff Verlag, Münster 2005, ISBN 3-402-06274-7
  4. Anton Joseph Binterim, Joseph Hubert Mooren: Die alte und neue Erzdiözese Köln in Dekanate eingetheilt. oder Das Erzbistum Köln mit den Stiften, Dekanaten, Pfarreien und Vikarie sammt deren Einkommen und Collatoren. Band 1. Simon Müller, Mainz 1828, S. 296, urn:nbn:de:gbv:9-g-3729452 (430 S.).
  5. Wilhelm Crecelius: Traditiones Werdinenses. Zweiter Teil. In: Bergischer Geschichtsverein (Hrsg.): Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 7. Marcus, 1871, DNB 199234175, ZDB-ID 210861-6, S. 9 (315 S., bsb-muenchen.de [abgerufen am 15. August 2017]).
  6. Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 273.
  7. Stadt Plettenberg Statistischer Jahresbericht 2017 Seite 8
  8. Stadt Plettenberg Statistischer Jahresbericht Seite 8
  9. Stadt Plettenberg Religion, Zensus 2011
  10. Plettenberg Geographische Infos und Einwohnerzahl
  11. Stadt Plettenberg Statistischer Jahresbericht 2019, abgerufen am 21. April 2021
  12. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in der Stadt Plettenberg - Gesamtergebnis. Abgerufen am 4. Oktober 2020.
  13. Kommunalwahlergebnis Stadt Plettenberg, Ratswahl 2014
  14. Kommunalwahlergebnis Stadt Plettenberg, Ratswahl 2009
  15. Plettenberger Köpfe – Interessante Persönlichkeiten aus der Stadt Plettenberg: Bürgermeister der Stadt Plettenberg, S. 85–88 (1732–1999). In: Plettenberger Stadtgeschichte Band 3, herausgegeben im Auftrag der Stadt Plettenberg von Martina Wittkopp-Beine.
  16. Hauptsatzung der Stadt Plettenberg: § 2 – Wappen, Siegel, Flagge, Amtskette Abgerufen am 11. Dezember 2020
  17. Eintrag Plettenberg zum Tag des offenen Denkmals, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
  18. Städtische Sportplätze Abgerufen am 15. Januar 2019.
  19. Westfälische Rundschau, Onlineausgabe vom 17. September 2008: Nervenkitzel auf Deutschlands erster Looping-Wasserrutsche Abgerufen am 15. Januar 2019.
  20. TuS Plettenberg auf dem Portal FUSSBALL.DE Abgerufen am 15. Januar 2019.
  21. SC Plettenberg auf dem Portal FUSSBALL.DE Abgerufen am 15. Januar 2019.
  22. Geschichte der Leichtathletik-Gemeinschaft Plettenberg/Herscheid Abgerufen am 15. Januar 2020.
  23. Trägervereine der Leichtathletik-Gemeinschaft Plettenberg/Herscheid Abgerufen am 15. Januar 2020.
  24. Sportangebote im TV Jahn Plettenberg Abgerufen am 15. Januar 2020.
  25. Geschichte der Dart-Abteilung des TUS Plettenberg Abgerufen am 15. Januar 2020.
  26. Plettenberger Schützenvereine und Schützengesellschaften Abgerufen am 15. Januar 2020.
  27. Schachbundesliga Saison 1997/98 (Memento vom 29. November 2014 im Internet Archive)
  28. Schachbundesliga: Ewige Tabelle Abgerufen am 15. Januar 2020.
  29. Kultursommer der Stadt Plettenberg Abgerufen am 15. Januar 2020.
  30. Die Geschichte des P-Wegs Abgerufen am 15. Januar 2020.
  31. Plettac-Aktien kommen für 380 DM. Stuttgarter Zeitung, 1. Juli 1993.
  32. Verlustbringer. DSW präsentiert die 50 schlechtesten AGs. Der Spiegel, 12. April 2000.
  33. Anlegerschützer stellen „Kapitalvernichter“ an Pranger. Handelsblatt, 15. Februar 2001.
  34. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 09) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de
  35. Artikel aus dem Süderländer Tageblatt vom 13. Februar 2011: "Eine Autobahn durchs Versetal"
  36. Karte mit Autobahnplanungen (Teil 05) vom 1. Januar 1976 von autobahn-online.de
  37. Artikel aus der Westfälischen Rundschau vom 4. März 2011: "Verwahrlosung-Bahnhof noch nicht vorzeigbar."
  38. Nebenbahnprojekt Brügge-Lüdenscheid-Plettenberg - Bestellsignatur : Oberpräsidium Münster, Nr. 5830. In: archive.nrw.de. 1905–1911. Abgerufen am 26. April 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/www.archive.nrw.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  39. Andreas Wolf: Züge sollten bis Lüdenscheid fahren | WAZ.de. In: derwesten.de. 29. Januar 2013. Archiviert vom Original am 26. April 2016. Abgerufen am 26. April 2016.

На других языках


- [de] Plettenberg

[en] Plettenberg

Plettenberg (German: [ˈplɛtn̩ˌbɛʁk] (listen)) is a town in the Märkischer Kreis, in North Rhine-Westphalia, Germany.

[es] Plettenberg

Plettenberg es un municipio situado en el distrito de Märkischer, en el estado federado de Renania del Norte-Westfalia (Alemania), con una población a finales de 2016 de unos 25 528 habitantes.[2]

[ru] Плеттенберг

Плеттенберг (нем. Plettenberg) — город в Германии, в земле Северный Рейн-Вестфалия.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии