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Pfaffen-Beerfurth ist ein Dorf mit eigener Gemarkung im Odenwald und bildet zusammen mit Kirch-Beerfurth den Ortsteil Beerfurth der Gemeinde Reichelsheim im südhessischen Odenwaldkreis.

Pfaffen-Beerfurth
Gemeinde Reichelsheim
Wappen von Pfaffen-Beerfurth
Wappen von Pfaffen-Beerfurth
Höhe: 195 m ü. NN
Fläche: 1,86 km²[1]
Einwohner: 606 (1970)[1]
Bevölkerungsdichte: 326 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Dezember 1970
Eingemeindet nach: Beerfurth
Postleitzahl: 64385
Vorwahl: 06164
Pfaffen-Beerfurth von Nordosten (2022)
Pfaffen-Beerfurth von Nordosten (2022)
Pfaffen-Beerfurth von Nordosten (2022)

Geographie


Pfaffen-Beerfurth liegt in der zum Vorderen Odenwald zählenden Gersprenzniederung nordöstlich des Hauptortes Reichelsheim. Die weitgehend landwirtschaftlich genutzte Gemarkung von Pfaffen-Beerfurth liegt westlich und links der Gersprenz, genau gegenüber von Kirch-Beerfurth auf der Ostseite des Tals. Beide Orte sind entlang der Brückenstraße zusammengewachsen. Westlich von Pfaffen-Beerfurth liegt im Zentrum der Gemarkung als höchste Erhebung der mit einigen Hektar Wald bestandene und 277 Meter hohe Hasenbuckel. In dem Tal zwischen dem Hasenbuckel und dem südlich benachbarten Schloss Reichenberg entspringt am Ratzenbrunnen der Bach an dem Seegrund und mündet im Ortskern von Pfaffen-Beerfurth in die Gersprenz.

Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Südwesten die Kerngemeinde Reichelsheim, im Westen Eberbach, im Nordwesten Michelbach, im Norden Fränkisch-Crumbach und Gersprenz, im Südosten Kirch-Beerfurth, im Süden Bockenrod und Frohnhofen.


Geschichte



Überblick


Der früheste erhalten gebliebene urkundliche Nachweis belegt das Bestehen des Ortes Berenforte seit dem Jahr 1324 und Bernffurt hiedisseyte der Bach seit 1443. Der Name Pfaffen-Beerfurth ist seit 1650 belegt. Die Herrschaftsverhältnisse der beiden Ortsteile links und rechts der Gersprenz entwickelten sich schon früh auseinander. Die Teilung wurde endgültig, als das Dorf am Westufer im Jahr 1478 an das Stift vom Heiligen Geist Heidelberg verkauft wurde, während der Osten unter der Herrschaft von Erbach-Erbach und Löwenstein-Wertheim blieb.[2]


Hessische Gebietsreform


Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Dezember 1970 die Gemeinden Kirch-Beerfurth und Pfaffen-Beerfurth freiwillig zur neuen Gemeinde Beerfurth.[3] Damals hatte der Teilort 606 Einwohner. Seit der durch Gesetz erfolgten Eingliederung der neu geschaffenen Gemeinde nach Reichelsheim am 1. August 1972 bilden Pfaffen-Beerfurth und Kirch-Beerfurth gemeinsam den Ortsbezirk Beerfurth mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[4]


Staats- und Verwaltungsgeschichte im Überblick


Die folgende Liste zeigt die Staaten, in denen Pfaffen-Beerfurth lag, sowie deren Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]


Bevölkerung



Einwohnerentwicklung


Pfaffen-Beerfurth: Einwohnerzahlen von 1829 bis 1970
Jahr  Einwohner
1829
 
528
1834
 
567
1840
 
593
1846
 
588
1852
 
625
1858
 
585
1864
 
535
1871
 
585
1875
 
557
1885
 
543
1895
 
538
1905
 
484
1910
 
503
1925
 
453
1939
 
445
1946
 
624
1950
 
528
1956
 
552
1961
 
603
1967
 
599
1970
 
606
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]

Historische Religionszugehörigkeit


Im Jahr 1961 waren 517 der Einwohner evangelisch (= 85,74 %) und 84 katholisch (= 13,93 %).[1]


Wappen


Blasonierung: „Im blauen Schild eine silberne Taube, darunter einen silbernen sechsstrahligen Stern.“[7]

Das Wappen wurde der damaligen Gemeinde Pfaffen-Beerfurth im Kreis Erbach am 7. Januar 1928 durch den Hessischen Innenminister genehmigt. Gestaltet wurde es durch den Darmstädter Heraldiker Georg Massoth.

Der Stern stammt aus dem Wappen der Grafen von Erbach. Die Taube symbolisiert den Heiligen Geist, als verweis auf die lange Ortsherrschaft des Stiftes vom Heiligen Geist in Heidelberg.[8]


Verkehr


Pfaffen-Beerfurth liegt abseits des überörtlichen Straßennetzes und ist an dieses nur mit der Brückenstraße angeschlossen. Diese führt über die Gersprenz nach Kirch-Beerfurth. Hier besteht auf der Bundesstraße 47/Bundesstraße 38 Anschluss an die Kerngemeinde Reichelsheim. Auch Verbindung mit Bensheim an der Bergstraße im Westen ist gegeben und im Osten über Ober-Gersprenz mit Michelstadt und Erbach. Nach Norden führt die B 38 in Richtung Dieburg und Darmstadt, nach Süden durch die Weschnitzsenke nach Weinheim und Heidelberg.


Persönlichkeiten





Anmerkungen und Einzelnachweise


Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Fürth) und Verwaltung.

Einzelnachweise

  1. Pfaffen-Beerfurth, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Gewerbeverein Beerfurth: Geschichte von Beerfuth (Memento vom 16. Februar 2012 im Internet Archive)
  3. Zusammenschluss der Gemeinden Kirch-Beerfurth und Pfaffen-Beerfurth im Landkreis Erbach zu der neuen Gemeinde „Beerfurth“ vom 16. November 1970. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 48, S. 2253, Punkt 2250 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,6 MB]).
  4. Hauptsatzung § 6. (PDF; 281 kB) Gemeinde Reichelsheim, abgerufen im Oktober 2020.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: treemagic.org.
  6. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB 013163434, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Online bei google books).
  7. Hessisches Landesarchiv Darmstadt, Bestand R 3 Nr.11/28
  8. Karl Ernst Demandt, Otto Renkhoff: Hessisches Ortswappenbuch. C. A. Starke Verlag, Glücksburg/Ostsee 1956, S. 139.



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