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Die Stadt Oelde [ˈœldə] (plattdeutsch Üle) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt im Kreis Warendorf im südöstlichen Münsterland mit etwa 30.000 Einwohnern.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Warendorf
Höhe: 90 m ü. NHN
Fläche: 102,77 km2
Einwohner: 29.210 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 284 Einwohner je km2
Postleitzahl: 59302
Vorwahlen: 02522, 02529, 02520, 05245Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: WAF, BE
Gemeindeschlüssel: 05 5 70 028
Stadtgliederung: 4 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Ratsstiege 1
59302 Oelde
Website: www.oelde.de
Bürgermeisterin: Karin Rodeheger (parteilos)
Lage der Stadt Oelde im Kreis Warendorf
Karte
Karte

Geografie



Nachbargemeinden


Nachbargemeinden und -städte sind im Uhrzeigersinn, im Norden beginnend: Beelen, Herzebrock-Clarholz, Rheda-Wiedenbrück, Langenberg, Wadersloh, Beckum, Ennigerloh.


Stadtgliederung


Stadtteile sind


Stromberg

Der Ortsteil Stromberg hat 4555 Einwohner und liegt südöstlich von Oelde an der ehemaligen Bundesstraße 61.

Stromberg wurde 1177 erstmals als Landesburg der Bischöfe von Münster (Westfalen) urkundlich erwähnt. Bis 1803 war es fürstbischöflicher Verwaltungsbezirk, bis 1975 eine eigenständige Titularstadt.

Dominierend sind Möbelindustrie, Landwirtschaft und Obstanbau (Pflaumen).


Lette

St. Vitus in Oelde-Lette
St. Vitus in Oelde-Lette

Lette liegt mit seinen 2236 Einwohnern im Norden des Oelder Stadtgebietes. Lette wurde erstmals im Jahre 1133 urkundlich erwähnt. Bevor Lette im Zuge der kommunalen Neugliederung im Jahr 1971 zu Oelde kam, nachdem sich die Letter Bevölkerung mehrheitlich für die Zuordnung zu Oelde aussprach, gehörte es zusammen mit dem geschichtlich lange eng verbundenen Clarholz zum Amt Herzebrock.

Von Oelde aus kommend liegt am Ortsanfang der größte Arbeitgeber dieses Ortsteiles, der Haushaltsgerätehersteller Miele, früher Cordes.

Die im Ortskern liegende St.-Vitus-Kirche ist ein Bestandteil der Seelsorgeeinheit Oelde und wird von der Oelder Pfarrei Sankt Johannes federführend verwaltet.


Sünninghausen

Im Ortsteil Sünninghausen leben 1265 Einwohner. Seit dem 5. Jahrhundert vor Christus sind Siedlungen im heutigen Sünninghausen belegt. Im Jahre 890 wurde Sünninghausen im Urbar des Klosters Werden erwähnt.

Um Sünninghausen zu erreichen, verlässt man Oelde in Richtung Süden. Im Ortskern sticht die Firma Tigges mit ihren Gussprodukten als Arbeitgeber hervor.

Weiterhin findet hier jedes Jahr am Karnevalssonntag der einzige Karnevalsumzug in Oelde statt.


Geschichte


Die Stadt Oelde wurde um 890 erstmals urkundlich als „Ulithi im Dreingau“ im Urbar des Klosters Werden erwähnt.

Im Jahr 1457 vernichtete eine Feuersbrunst den Ort. Im Jahr 1498 zählte Oelde nach dem Wiederaufbau 750 Einwohner. 1605 wütete ein weiteres Feuer und zerstörte insgesamt 18 Häuser, Scheunen und das Rathaus.

Im Jahr 1800 brach ein Großfeuer aus, dem zwei Drittel aller Gebäude zum Opfer fielen. 1804 erhielt Oelde das Stadtrecht. 1847 wurde Oelde durch den Bau der Eisenbahnlinie Minden-Köln an das Eisenbahnnetz angebunden. Damit kam es zum Aufschwung der Industrialisierung in der Stadt Oelde. International bekannt wurde Oelde 1880 mit der Geschichte vom Oelder Wind.

Die Jüdische Gemeinde Oelde bestand zwischen der Mitte des 17. Jahrhunderts und 1938. Der in der Zeit des Nationalsozialismus ab 1938 amtierende Bürgermeister bat in einem Schreiben an die Gestapo, Oelde rasch „judenrein“ zu machen und die letzten Juden zu deportieren.[2]

Im Jahr 1939 erhielt Oelde im Zuge des Baus der Autobahn eine eigene Abfahrt. In den 1950er und 1960er Jahren kam mehrfach hoher Besuch nach Oelde, als Diplomaten der Einladung der Bundespräsidenten Heuss und Lübke zur Jagd auf Niederwild im Staatsforst Geisterholz folgten. Diese Veranstaltungen wurden allgemein als „Diplomatenjagden“ bekannt.[3]

Die Stadt Oelde richtete im Jahr 2001 die Landesgartenschau für Nordrhein-Westfalen mit mehr als 2,2 Millionen Besuchern aus. Das Hauptthema hieß Blütenzauber & Kinderträume. In das Gartenschaugelände wurde der damalige Bereich des Stadtparks eingebunden und das umgebende Gelände mit weiteren Teilabschnitten renaturiert. Es wird seit Ende der Landesgartenschau durch den Eigenbetrieb „Forum Oelde“ kommerziell bewirtschaftet und trägt den Namen „Vier-Jahreszeiten-Park“.[4]


Archiv


Das Stadtarchiv befindet sich seit 1972 im Kreiszentralarchiv Warendorf.


Eingemeindungen


Am 1. Januar 1970 erfolgte die Eingemeindung von Lette, Sünninghausen und dem Kirchspiel Oelde.[5] Am 1. Januar 1975 kam Stromberg hinzu.[6]


Einwohnerentwicklung


(jeweils zum 31. Dezember)

Bevölkerungsentwicklung in Oelde
Bevölkerungsentwicklung in Oelde
JahrEinwohner[7]
198827.226
198927.380
199028.073
199128.439
199228.781
199329.035
199429.159
199529.289
199629.421
199729.453
199829.545
199929.576
JahrEinwohner[8]
200029.602
200129.773
200229.851
200329.729
200429.819
200529.928
200629.970
200730.127
200830.083
200929.983
201029.836
201129.787
JahrEinwohner[9]
201229.923
201329.945
201429.814
201530.335
201630.373
201730.319
201830.444
201930.313
202030.206
202130.320

Politik



Stadtrat


2020[10] 2014 2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1975
Partei Sitze  % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze %
CDU21538,613(14)41,31442,515(13)48,11959,81945,52051,22153,82359,62462,0
SPD820,00927,90721,20721,10722,51128,51332,51231,11435,41538,0
GRÜNE820,70310,00308,40308,50205,00308,20308,70409,8
FWG4613,80413,505(6)13,30413,6038,30614,2
FDP36,80204,70308,20308,70104,30003,60307,50205,30205,0
OZO2,301(0)02,50103,700(2)
Bovekamp3,401(0)02,6
Gesamt140100321003410032100321003910039100391003910039100
Wahlbeteiligung57,6 %57,2 %62,4 %63,3 %62,3 %86,6 %73,3 %71,9 %74,9 %89,4 %
1 Gesamtzahl der Sitze, ab 1997 ohne hauptamtlichen Bürgermeister, ab 1999 verringert gemäß Ratsbeschluss, 2009–2014 sowie 2020–2025 mit Überhang- und Ausgleichsmandaten
2 ab Juni 2009 zwei Sitze von CDU zu OZO, ab 1. Februar 2015 ein Sitz von OZO zu CDU
3 Offensive Zukunft Oelde, ab 21. Oktober 2009 bis 27. Mai 2011 Unabhängige Fraktion mit Bovekamp
4 Einzelbewerber, ab 27. Mai 2011 zu FWG

Bürgermeister


Die Bürgermeister der Stadt Oelde seit dem Zweiten Weltkrieg
Die stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Oelde seit 1989
Die Amts- und Stadtdirektoren bis 1997

Stadtwappen


In Blau ein nach oben offener silberner (weißer) Halbmond, darüber ein sechsstrahliger silberner (weißer) Stern.

Mond und Stern sind ein selbstredendes Wappenschild, in dem symbolhaft die Worte des Oelder Kirchenpatrons Johannes des Täufers wiedergegeben sind: „Jener (Christus) muss wachsen, ich (Johannes) muss abnehmen.“ (Joh 3,30). Vor dem Hintergrund dieses Ausspruchs steht der Stern für Jesus Christus, der abnehmende Halbmond für Johannes den Täufer, der Jesus vorangegangen ist und auf ihn hingewiesen hat.

Das Wappen ist am 16. März 1910 dem damaligen Amt Oelde verliehen worden und wird heute in Rechtsnachfolge von der Stadt Oelde genutzt.


Städtepartnerschaft


Im Rahmen der Kommunalverwaltungshilfe Ost entstand eine inoffizielle Städtepartnerschaft mit der Kreisstadt Niesky im Osten Sachsens, die seit Jahren nur noch von wenigen Vereinen und Organisationen aktiv betrieben wird.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Park der Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen 2001 (Vier-Jahreszeiten-Park)


Regelmäßige Veranstaltungen



Bauwerke in Oelde


St. Johannes in Oelde
St. Johannes in Oelde
Lange Straße in der Oelder Innenstadt
Lange Straße in der Oelder Innenstadt
Vicarieplatz mit neuem Geschäftszentrum (eröffnet 2013)
Vicarieplatz mit neuem Geschäftszentrum (eröffnet 2013)

Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur



Gemeindesteuern


Der Hebesatz für die Gewerbesteuer beträgt seit 2011 unverändert 412 v. H., die Hebesätze für Grundsteuer A und Grundsteuer B liegen seit 2018 unverändert bei 260 v. H. bzw. bei 474 v. H. (Stand: 1. März 2021)


Schulen



Ansässige Unternehmen


Pott’s-Brauerei in Oelde
Pott’s-Brauerei in Oelde

Die heimische Wirtschaft wird durch die Möbel- und Holzindustrie, Maschinenbaubetriebe, einer Brauerei sowie einer über 350 Jahre alten Brennerei geprägt.

Auswahl:

An der A 2, auf der Gemarkung Marburg im Grenzbereich der Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück, liegt ein in Bau befindliches interregionales Gewerbegebiet, das unter der Bezeichnung „Aurea – das A2-Wirtschaftszentrum“ vermarktet wird. Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz und die Städte Oelde und Rheda-Wiedenbrück erschließen ein insgesamt rund 150 ha großes Gewerbeareal. Der eigens hierfür geschaffener Autobahnanschluss, die Anschlussstelle „Herzebrock-Clarholz“, wurde im September 2008 eingeweiht und dem Verkehr übergeben.


Medien


Im Bereich Medien hat der Verlag Holterdorf eine dominierende Stellung. Neben der Tageszeitung Die Glocke hält der Verlag auch Anteile an dem lokalen Radiosender Radio WAF mit Sitz in Warendorf.


Verkehr


Bahnsteigsschild
Bahnsteigsschild
Bahnhof Oelde
Bahnhof Oelde

Der Bahnhof Oelde liegt an der Bahnstrecke Hamm–Minden. Er wird jeweils im Stundentakt vom RE 6 „Rhein-Weser-Express“ sowie von der RB 69 „Ems-Börde-Bahn“ bedient, sodass nahezu ein Halbstundentakt besteht. Beide Linien wurden früher von DB Regio NRW betrieben. Im Dezember 2008 hat die Eurobahn mit Sitz in Hamm die Strecke der RB 69 übernommen. Seit Dezember 2019 wird der RE 6 von National Express betrieben.

Linie Verlauf Takt
RE 6 (RRX) Rhein-Weser-Express:
(Köln/Bonn Flughafen –) Köln Hbf – Dormagen Neuss Hbf Düsseldorf-Bilk Düsseldorf Hbf Düsseldorf Flughafen Duisburg Hbf Mülheim (Ruhr) Hbf Essen Hbf Wattenscheid Bochum Hbf Dortmund Hbf Kamen Hamm (Westf) Hbf – Heessen Ahlen (Westf) – Beckum-Neubeckum Oelde Rheda-Wiedenbrück Gütersloh Hbf Bielefeld Hbf Herford Löhne (Westf) Bad Oeynhausen Porta Westfalica Minden (Westf)
Ab/bis Köln/Bonn Flughafen nur in den frühen Morgenstunden
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min
RB 69 Ems-Börde-Bahn (verkehrt zwischen Münster und Hamm zusammen mit der unter gleichem Namen fahrenden RB 89):
Münster (Westf) Hbf Münster-Hiltrup Rinkerode Drensteinfurt – Mersch (Westf) Bockum-Hövel Hamm (Westf) Hbf Heessen Ahlen (Westf) – Beckum-Neubeckum Oelde Rheda-Wiedenbrück Gütersloh Hbf Isselhorst-Avenwedde Bielefeld-Brackwede Bielefeld Hbf
Stand: Fahrplanwechsel Dezember 2021
60 min

Mit zwei Anschlussstellen ist die Stadt an die Bundesautobahn 2 Oberhausen–Berlin angebunden. In Höhe der Stadt befindet sich nördlich der Autobahn die Autobahnmeisterei Oelde. Parallel zur Autobahn verläuft durch den Stadtteil Stromberg die ehemalige Bundesstraße 61.

In Oelde selbst gibt es eine Hauptverkehrsachse. Beginnend im Oelder Norden mit der „Warendorfer Straße“ bis in die Stadtmitte. Es schließt sich die „Konrad-Adenauer-Allee“ an, die im späteren Verlauf in die Straße „In der Geist“ übergeht, welche direkt an der Anschlussstelle der Autobahn vorbeiführt.

Oelde ist an die Fernradwege 100-Schlösser-Route und Radweg Historische Stadtkerne angeschlossen.[14]


Persönlichkeiten



In Oelde geboren



Mit Oelde verbunden



Sonstiges




Commons: Oelde – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 20. Juni 2022. (Hilfe dazu)
  2. Christian Frederick Rüter: Ost- und westdeutsche Strafverfahren gegen die Verantwortlichen für die Deportation der Juden. In: Anne Klein, Jürgen Wilhelm (Hrsg.): NS – Unrecht vor Kölner Gerichten nach 1945. Köln 2003, ISBN 3-7743-0338-X, S. 45–49.
  3. Hans von Herwarth: Von Adenauer zu Brandt: Erinnerungen. Propyläen, Berlin/Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-549-07403-4, S. 101
  4. Vier - Jahreszeiten - Park bei LWL-GeodatenKultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe
  5. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 94 und 110.
  6. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 312.
  7. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 - Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  8. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 - Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  9. Bevölkerungsentwicklung seit 1988 - Stadt Oelde. Abgerufen am 5. Juli 2022.
  10. Ratswahl - Kommunalwahlen 2020 in Oelde - Gesamtergebnis. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  11. Wahl der Bürgermeisterin / des Bürgermeisters - Kommunalwahlen 2020 in Oelde - Gesamtergebnis. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  12. Overbergschule Oelde
  13. Lambertus-Schule Oelde-Stromberg
  14. Münsterland e. V.: Radfahren in Oelde | Münsterland e. V. Tourismus. Abgerufen am 18. Juni 2017.
  15. Webpräsenz der World Games, abgerufen am 7. Februar 2014
  16. Brücke Hesseler Weg. In: Structurae, abgerufen am 24. Juni 2013.

На других языках


- [de] Oelde

[en] Oelde

Oelde (German pronunciation: [ˈœldə]) is a town in the district of Warendorf, in North Rhine-Westphalia, Germany. It is located near Beckum.

[ru] Эльде (город)

Ольде (нем. Oelde) — город в Германии, в земле Северный Рейн-Вестфалия.



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