Niederwetter ist ein Ortsteil von Wetter (Hessen) im mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Der Ort liegt an der Wetschaft etwa zwei Kilometer südöstlich von Wetter.
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederwetter erfolgte unter dem Namen inferior Wetthere wird in die Zeit 1200–1220 datiert.[2]
Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Niederwetter im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Wetter (Hessen-Nassau) (damaliger Name der Stadt) eingemeindet.[3] Für den Ortsteil Niederwetter, wie für alle Ortsteile von Wetter, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niederwetter lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[2][5]
vor 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen, Amt Wetter[6]
ab 1567: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Marburg, Amt Wetter[7]
1604–1648: Heiliges Römisches Reich, strittig zwischen Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hessenkrieg), Amt Wetter
ab 1648: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wetter
ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Wetter
1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Werra, Distrikt Marburg, Kanton Wetter
ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Landkreis Marburg-Biedenkopf
Gerichte seit 1821
Mit Edikt vom 29. Juni 1821 wurden in Kurhessen Verwaltung und Justiz getrennt. Der Kreis Marburg war für die Verwaltung und das Justizamt Wetter war als Gericht in erster Instanz für Niederwetter zuständig.[10] Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen erfolgte am 1. September 1867 die Umbenennung des bisherigen Justizamtes in Amtsgericht Wetter.[11] Auch mit dem Inkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetzes (GVG) 1877 blieb das Amtsgericht bestehen. 1943 wurde das Amtsgericht Zweigstelle des Amtsgerichts Marburg und 1946 wurde auch die Zweigstelle geschlossen. Der Bezirk des Amtsgerichts Wetter ging im Bezirk des Amtsgerichts Marburg auf.
Bevölkerung
Einwohnerstruktur 2011
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederwetter 315 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer.
Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 123 zwischen 18 und 49, 78 zwischen 50 und 64 und 60Einwohner waren älter.[12] Die Einwohner lebten in 126 Haushalten. Davon waren 30Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 54 Paare mit Kindern, sowie 9 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 18 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 84 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[12]
Familien: 17nutzungsberechtigte, 10nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, ein Beisasse
Niederwetter: Einwohnerzahlen von 1744 bis 2020
Jahr
Einwohner
1744
107
1800
?
1820
174
1834
200
1840
199
1846
204
1852
223
1858
189
1864
203
1871
186
1875
190
1885
212
1895
225
1905
236
1910
251
1925
262
1939
266
1946
397
1950
372
1956
318
1961
312
1967
313
1976
335
1985
?
1995
345
2005
?
2011
315
2015
310
2020
302
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: LAGIS[2]; Städteatlas Hessen[14]; Stadt Wetter[15]; Zensus 2011[12]
Erwerbspersonen: ein Schneider, ein Schmied, zwei Müller, ein Wirt.
•1838:
Familien: 23Ackerbau, 4Gewerbe, ein Tagelöhner.
•1961:
Erwerbspersonen: 104Land- und Forstwirtschaft, 46Produzierendes Gewerbe, 17Handel und Verkehr, 18Dienstleistungen und Sonstiges.
Religion
Niederwetter gehört heute zum evangelischen Kirchspiel Wetter.
Politik
Dem Ortsbeirat steht als Ortsvorsteher Daniel Falk vor.
Infrastruktur
Im Dorf gibt es ein Gemeinschaftshaus.
Durch den Ort verläuft die Bundesstraße 252, und die Buslinie 61 des Regionalen Nahverkehrsverbandes Marburg-Biedenkopf von Wetter nach Marburg stellt den Öffentlichen Personennahverkehr sicher.
Die Burgwaldbahn, der südliche Abschnitt der Bahnstrecke Warburg–Sarnau, verläuft durch den Ort. Die zwischen Marburg und Frankenberg verkehrenden Züge halten jedoch nicht in Niederwetter; der nächstgelegene Haltepunkt befindet sich in Wetter.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.402.
Hauptsatzung.(PDF;245kB)§7.In:Webauftritt.Stadt Wetter,abgerufen im Juni 2021.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S.123f. (online bei Google Books).
Trennung von Justiz (Justizamt Wetter) und Verwaltung: Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S.73 f.
Neueste Kunde von Meklenburg/ Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und den freien Städten, aus den besten Quellen bearbeitet. im Verlage des G. H. G. privil. Landes-Industrie-Comptouts., Weimar 1823, S.158ff. (online bei HathiTrust’s digital library).
Verordnung über die Gerichtsverfassung in vormaligen Kurfürstentum Hessen und den vormals Königlich Bayerischen Gebietstheilen mit Ausschluß der Enklave Kaulsdorf vom 19. Juni 1867. (PrGS 1867, S. 1085–1094)
Johann Daniel Albrecht Höck:Statistik und Topographie des Kurfürstenthums Hessen nach der neuesten Eintheilung. T. Fischer, Kassel 1842, S.215 (online bei HathiTrust’s digital library).
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