Niederlibbach liegt im Taunus (westlicher Hintertaunus), nördlich des Taunushauptkamms. Der Ort ist der nördlichste Stadtteil von Taunusstein. Es treffen sich in Niederlibbach zwei Landesstraßen, nämlich die L 3274 und die L 3470.
Der Ort liegt im Naturpark Rhein-Taunus. Höchste Erhebungen bei Niederlibbach sind nordwestlich eine namenlose bewaldete Erhebung mit 422 Metern über NHN, dort existieren Hügelgräber und südlich der Hohelar mit 387 Metern über NN.
Nachbarorte sind Strinz-Margarethä (westlich), Hambach (südwestlich) und Oberlibbach (östlich).
Geschichte
Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederlibbach erfolgte unter dem Namen Lidelbach im Jahr 1184 in einer Urkunde des Klosters Bleidenstadt.[1]
Der Ort wurde, zusammen mit dem benachbarten Oberlibbach erwähnt. Dabei handelt es sich um eine Urkunde, mit der Papst Lucius III. dem Kloster Bleidenstadt den Besitz der Orte Strinz-Margarethä und Strinz-Trinitatis bestätigt, in der aber auch ein Lidelbach genannt wird. Für 1360 ist das Vorhandensein zweier Libbach-Orte erstmals klar nachgewiesen.
Die ehemalige Kapelle wurde im 14. Jahrhundert zu einer Filialkirche, einer evangelischen Kirche, umgebaut.
Anders als in den Nachbarorten, in denen sich Nassau-Idstein zunehmend als Inhaber der Lehnshoheit durchsetzte, blieb das Kloster Bleidenstadt in den beiden Libbach-Orten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Lehnsherr. In dessen Nachfolge hielt das Mainzer Domkapitel von 1782 erhebliche Rechte. 1566 zählte Niederlibbach 14 Haushalte, um 1700 rund 30 Einwohner.
Gebietsreform
Zum 1. Juli 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Niederlibbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Taunusstein als Stadtteil eingegliedert.[3][4]
Für Niederlibbach wurde wie für die übrigen Stadtteile von Taunusstein ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niederlibbach lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
1566: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau, Amt Idstein
ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt,1968. Weitere Quellen: [1]; Stadt Taunusstein[2]; Zensus 2011[8]
Religionszugehörigkeit
•1885:
210 evangelische (= 98,59%), drei katholische (= 1,41%) Einwohner[1]
Für Niederlibbach besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Niederlibbach) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[5]
Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern. Seit den Kommunalwahlen 2021 gehören ihm fünf Mitglieder der Liste „Bürgerblock Niederlibbach“ (BBNL) an. Ortsvorsteher ist Dieter Weiß (BBNL).[9]
Kulturdenkmäler
Evangelische Kirche Niederlibbach
Hauptstraße 9; Wohnhaus
Hauptstraße 16; Dreiseithofreite
Kirchweg; Evangelische Kirche
Kriegerdenkmal
Literatur
Waldemar Schmidt: Strinz-Margarethä und Strinz-Trinitatis – zwei Bleidenstädter Kirchspiele. in: Nassauische Annalen, 65. Band, 1954. S. 229–233.
Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21.Juni 1972. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr.28, S.1197, Punkt 851 Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags[PDF; 4,4MB]).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.378.
Hauptsatzung.(PDF;90kB)§;5.In:Webauftritt.Stadt Taunusstein,abgerufen im Februar 2019.
Michael Rademacher:Land Hessen.Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006.In:treemagic.org.Abgerufen am 1.Januar 1900
Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.):Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, DNB013163434, OCLC894925483, S.43ff. (Online bei google books).
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